Grenzkontrollen

    • Fuchs, ich find's gut, dass Du die Diskussion nicht einfach abbrichst.

      Excelfan hat nicht nur Nachkommen, sondern ist ab und zu auch in der Erwachsenenqualifizierung tätig. Von daher glaube ich, ich weiß, wovon ich schreibe.

      Ich gebe Dir ja recht mit dem, was Du von den Oberschulen und den Lehrlingen schreibst.

      Aber was sind die Ursachen, da müssen wir doch hinschauen!

      Wenn ich jemanden ausbilde und derjenige genau weiß, dass er mit dieser Ausbildung mal einen Lohn erhalten wird, mit dem er immer arm bleiben wird -> warum soll er sich anstrengen? Gib jemanden die Chance aufzusteigen und die Lage ändert sich. ***

      Deutschland in den 50er und 60er Jahren: wer fleißig arbeitet, kann was werden, kann sich ein Häauschen bauen und die Kinder studieren lassen.
      Deutschland heute: der Paketbote kann auf der Arbeit im Dreieck springen, der wird nie auf einen grünen Zweig kommen.

      Die Tschechen und Slowaken würde ich mit Deutschland in den 60er Jahren vergleichen.

      In Deutschland und anderen "reichen" Ländern kommt hinzu, dass die Jugendlichen von heute noch Eltern haben, die sich vieles leisten können, was sich diese Jugendlichen später nicht mehr leisten können werden. Die Lehrlinge von heute sind verwöhnt, ja, da hast Du recht.
      Aber ich behaupte, eine Generation später werden die Lehrlingen aus CZ oder SK genauso verwöhnt sein und dann ist auch bei denen Schluss mit "Motivation, Bitte, Danke".

      Deshalb halte ich Deine Sichtweise für kurzsichtig und nicht die der Dorftrottel.

      Globalisierung ist eine feine Sache.
      Für die, die davon profitieren.

      Ich könnte mir meine OFV auch von Indern programmieren lassen. Die arbeiten für 2,50 € die Stunde. Ich bräuchte für die keine Sozialversicherung, keinen Mindestlohn, kein Krankengeld zu zahlen. Ich werde das trotzdem nie tun, niemals.

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      *** In einen meiner Kurse hatte sich mal eine junge Frau verirrt, vom Mann mit Kind sitzengelassen, seit Jahren vom Amt abhängig, ohne jede Hoffnung, ungepflegt, schlampig. Ihr Vater hat sie zur Teilnahme überredet. Beteiligung am Unterricht: sehr mangelhaft, gute Anlagen waren da, aber: faul. Sie hat einfach nicht dran geglaubt, dass sie mit dem kleinen Kind jemals eine Arbeitsstelle kriegen würde. Dann bin ich mit ihr mal zu einem Kunden gegangen, das war noch vor Corona. Der hat ihr erklärt, dass für ihn das Kind kein Problem ist, aber sie muss die Abschlussprüfung bestehen. Du hättest sehen sollen, wie das auf sie gewirkt hat! Dann habe ich sie in die Mangel genommen.
      Letztens hat sie mich angerufen, wir haben uns draußen getroffen: fährt eine adrette junge Dame mit einem BMW - Dienstwagen - vor, stolz wie Oskar, und während wir quatschen, wird sie dreimal vom Betrieb angerufen, so wichtig ist sie da geworden.
      Es hat niemand eine Tschechin oder Slowakin gebraucht.
      Und die Frau kauft sich Kühlschrank, Waschmaschine und und und hier und Du, Fuchs, darfst das Zeug hier transportieren.
      So geht Wirtschaft.

      Ist jedenfalls meine Meinung.

      Gruß
      der Excelfan
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