Kommt soeben als Eilmeldung bei der DVZ, der NDR hatte es soeben als Meldung:
Hamburger Reederei Hapag-Lloyd kooperiert mit Maersk | NDR.de - Nachrichten - Hamburg

Die Konstellation hatte glaube ich niemand auf dem Radarschirm. Das ist so wenn Schenker mit K&N kooperiert, in der Liga.
Die Nr. 2 und die Nr. 5 der Containerreeder werden ab Februar 2025 kooperieren. Der Name der Kooperation ist GEMINI.
Die Kooperation M2 von Maersk und MSC läuft zum Jahresende endgültig aus, beide gehen schon jetzt weitgehend getrennte Wege.
Hapag Lloyd wird damit aus THEAlliance mit Hyundai, Yang Ming und ONE ausscheiden.
Damit werden die Karten komplett neu gemischt!

Die PM auf der Hapag Webseite:
hapag-lloyd.com/de/company/ir/…ry-2024.irid-2687027.html

Die Größenordnungen in der Containerschiffahrt in den neuen Konstellationen ab Anfang 2025
unter Berücksichtigung der Neubauprogramme (Quelle: Alphaliner Top 100, Stand 17.01.2024)

Ocean Alliance 1559 Schiffe / 11,1 MioTEU (CMA CGM, COSCO/OOCL, Evergreen)
MSC 917 Schiffe / 7,1 MioTEU
GEMINI 993 Schiffe / 6,8 MioTEU (Maersk, Hapag Lloyd)
THEAlliance "Rest" 522 Schiffe / 4,2 MioTEU (ONE, HMM, Yang Ming)

Die additierten Gesamtkapazitäten der Partner täuschen etwas, da die Carrier nur einen Teil ihrer Flotte in den Liniendienste der Allianzen einsetzen.
So planen Maersk und Hapag Lloyd in den Gemini Diensten 290 Schiffe mit 3,4 MioTEU einzusetzen (60% von Maersk , 40% von Hapag)

Hapag stellt momentan in der THEAlliance ca. 26% der Gesamtkapazität (Quelle: theloadstar.com).
Mit dem Wegfall eines Viertels der Kapazität wird THE das bisherige Liniennetz nicht mehr mit hoher Abfahrtsfrequenz bedienen können.

Die häufigsten Gedankenspielereien im Markt:
- Wechsel eines Carriers von OA zu THE (Evergreen?)
- einer der bisher unabhängigen Carrier schliesst sich THE an, z.B. die Nr. 11, die taiwanesische Wan Hai.

Die DVZ beschäftigt sich in ihrer letzten Ausgabe auf einer Doppelseite mit GEMINI und vor allem dem für die Reederei-Allianzen neuen Hub & Spoke-System.
Die Drehkreuze sind:
- Nordeuropa: Rotterdam, Wilhelmshaven, Bremerhaven
- westliches Mittelmeer: Algeciras/Spanien + Tanger/Marokko
- östliches Mittelmeer: Damietta + Port Said am Nordende des Suezkanal
- Mittlerer Osten: Salalah/Oman
- Südost-Asien: Singapur + Tanjung Pelepas vis-à-vis in Malaysia
- Pazifiküste Mexiko: Lazaro
- Karibik/Zentralamerika: Cartagena/Kolumbien

Mit dem Hub-System soll durch weniger Hafenanläufe die Pünktlichkeitsquote der großen Schiffe auf 90% erhöht werden.
Aktuell liegt Maersk im 2M-Verbund bei 75%, Hapag soll wesentlich schlechter bei rund 55% liegen.
Das Risiko könnte darin liegen, dass der Wettbewerb mit mehr Direktanläufen kürzere Transitzeiten bieten kann.

Die Transshipment-Hubs sollen durch 14 Shuttledienste in Europa, 13 in Asien, 4 im Mittleren Osten und einem in der Karibik angebunden werden.