Fahrerstreik LUK MAZ AGMAZ Imperia

    • Sie fordern seit über sieben Wochen auf einer hessischen Raststätte ihren Lohn ein. Jetzt sind 30 LKW-Fahrer in den Hungerstreik getreten.

      Hier noch ein Artikel zum ersten Ausstand im Frühjahr.

      Und eine Einschätzung von Ende Juni. Man beachte bitte auch die Kommentare.

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    • Lkw-Fahrer an Raststätte Gräfenhausen treten in Hungerstreik
      Neben den bisher gegenüber den Medien publik gemachten Verladern und Empfängern wird in dem FAZ-Bereicht nun gezielt der Baustoffproduzent Knauf genannt.
      Er soll Urauftraggeber von Ladungen mit Ware für die Baumarktketten sein.
      Auf am Wochenende von Atema geposteten Fotos von einem Treffen von Fahrer- und Gewerkschaftsvertretern mit dem EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit
      hielten die Fahrer demonstrativ lange Kantenschützer mit Knauf-Logo in die Kamera.
    • aktueller Bericht der FAZ zum Hungerstreik in Gräfenhausen:
      Gräfenhausen: Ärzte raten Lkw-Fahrer zu Abbruch des Hungerstreiks

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Neben den bisher gegenüber den Medien publik gemachten Verladern und Empfängern wird in dem FAZ-Bereicht nun gezielt der Baustoffproduzent Knauf genannt.
      Er soll Urauftraggeber von Ladungen mit Ware für die Baumarktketten sein.
      Auf am Wochenende von Atema geposteten Fotos von einem Treffen von Fahrer- und Gewerkschaftsvertretern mit dem EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit
      hielten die Fahrer demonstrativ lange Kantenschützer mit Knauf-Logo in die Kamera.

      In einem anderen Bericht der FAZ reagiert Knauf mit der üblichen Rechtfertigung und schiebt die Verantwortung auf seine Erstspediteure ab:
      Ein Knauf-Sprecher teilte dazu am Donnerstag mit, das Unternehmen habe keine direkte Geschäftsbeziehung zur Mazur-Gruppe. Die Speditionen, mit denen Knauf zusammenarbeite, seien verpflichtet, „nur solche Subunternehmen einzusetzen, die sich an gesetzliche und tarifliche Vorschriften halten“.

      Dass man selbst nach dem ersten Streik offenbar kein Einsatz- und Beladeverbot für die eindeutig erkennbaren LKW der Masur-Gruppe ausgesprochen hat und diese LKW in den Knauf-Werken beladen wurden, ist wohl nicht relevant....
    • @Ahnungslos 3.0,

      warum sollen die masur lkw nicht beladen werden? gibt es irgendwo ein Urteil das masur verurteilt wurde ? ich kenne keines, wir alle leben in einem land indem die unschuldsvermutung gilt und nicht die stammtisch bzw. medienverurteilung. sind die vergehen der o.g. gruppe so gravierend, so müsste man von behördlicher seite sofort ein berufsverbot aussprechen, auch das ist nicht getan.

      nichts desto trotz, vergangene woche wollte ein A- Frächter eine Ladung von mir, nach Sichtung der Unterlagen durch mich, stellte sich heraus das die Lizens von o.g. Gruppe war, Ladung war dann " leider schon verkauft, bzw. nicht mehr aktuell".

      jedoch stört mich prinzipiell ( auch wenn ich in diesem fall selbst mitgemacht habe) eine Vorverurteilung, hierzug gibt es gerichte, das amt für arbeitschutz, die verkehrsbehörde etc.

      Gruß vom fuchs
    • Fuchs schrieb:

      warum sollen die masur lkw nicht beladen werden? gibt es irgendwo ein Urteil das masur verurteilt wurde ? ich kenne keines, wir alle leben in einem land indem die unschuldsvermutung gilt und nicht die stammtisch bzw. medienverurteilung. sind die vergehen der o.g. gruppe so gravierend, so müsste man von behördlicher seite sofort ein berufsverbot aussprechen, auch das ist nicht getan.
      Sehe ich anders:
      Das System mit dem Masur ausschliesslich arbeitet und wie er es praktiziert - "selbständige" Fahrer aus Drittländern mit Dienstleistungsverträgen - ist so klar, dass es guten Geschäftsitten widerspricht, die - ob direkt oder als Frachtführer in der Dienstleisterkette - noch einzusetzen. Dass auch andere PL Firmen mit Dienstleistungsverträgen arbeiten, ist anzunehmen. Aber spätestens seit dem "Panzerwagen-Einsatz" von Rutkowski Patrol in Gräfenhausen am Karfreitag ist klar, mit welchen brachialen Methoden Masur arbeitet.
      Das ist , unter Aspekt verantwortungsbewusstes und solides Geschäftsgebaren, weder Verletzung Unschuldsvermutung noch Vorverurteilung, sondern einfach ignorant.

      Fuchs schrieb:

      nichts desto trotz, vergangene woche wollte ein A- Frächter eine Ladung von mir, nach Sichtung der Unterlagen durch mich, stellte sich heraus das die Lizens von o.g. Gruppe war, Ladung war dann " leider schon verkauft, bzw. nicht mehr aktuell".
      Eben, geht doch ...
      Habe generell den Passus "Einsatz Eigenfuhrpark, keine Weitergabe " in den Transportaufträgen bzw. bei einem Partner "Transportunternehmer in fester Rundlaufbeschäftigung".
      Das ist jemand der hat drei feste Sub's mit seiner Planenbeschriftung in Festdispo. Ich weiss wer die sind und kann die Kennzeichen zuordnen. Sobald ein Kennzeichen auftaucht, das nicht dazu passt, muss er schon genau erklären wen er einsetzt.

      Auch beim Spotmarktverkauf kann man genau hinschauen:
      Hatte kürzlich jemanden über TC, wo klar war, dass er einen Sub einsetzt. Er hat mir dessen Namen und TC Nummer genannt, konnte nachprüfen, dass es nach aller Wahrscheinlichkeit ein solider TU ist.
      Absolute Sicherheit kann man nicht schaffen, aber man kann so arbeiten, dass die Spielräume für unkontrollierbare Subunternehmerketten ganz gering werden.
      Wenn das wir als kleine Marktteilnehmer können, sollten auch die "Großen" ihre Prozesse so hinbekommen, dass man genau hinschaut.

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    • @Ahnungslos 3.0,

      ich praktiziere es so, lasse mir die tc nummer geben, schaue dann nach wieviel disponenten dort sind, da kann man schon erkennen ob es "reseller" sind bzw. ob sie es selber machen. wenn jeder dort ein wenig mitmacht, dann würde es auch nicht zu solchen auswüchsen kommen, da gebe ich lieber den kleinen tu mit mein zwei disponenten eine ladung, aber über die jahre hat man da schon ein kleines gespür und meißt setzt man auch die gleichen wieder ein, will nicht sagen das man es 100% auschliessen kann, aberr mann kann den sumpf schon etwas trocknen, das ändert aber nichts an meiner meinung der vorverurteilung, scheinbar nutzt der mazur eben nur die gesetzelücken, aber warum gibt es diese lücken? da haben sicher die industrie und konzernspedi-lobyisten ganze abreit geleistet, und nun hackt die eine krähe der anderen kein auge aus ...
    • dann muss ich mal kurz reingrätschen.

      Woran es liegt, dass ein Unternehmer die Gesetzeslücken des eigenen Landes ausnutzt ? Weil es eben diese gibt, da das jeweilige Land scheinbar die Regeln der EU nicht umsetzt und damit nicht durchsetzt.

      Zupfen wir doch einfach mal unsere Regierung an der Nase.

      - Die hätte die Möglichkeit, das deutsche Transportwesen (darf ich eigentlich noch deutsch sagen und schreiben?) durch Einschränkung der Kabotageregeln zu schützen. Leider wird das ignoriert.

      - Eine Ahndung der Mißachtung der Heimkehrpflicht wird rechtlich nicht ermöglicht.

      - dauerhafter Kombiverkehr durch ausländische TU wird zugelassen (siehe Heimkehrpflicht)

      ich will jetzt nicht alles runterbeten. Aber Polen lässt eben vieles zu und Deutschland auf andere Art auch.
    • Der Hungerstreik eines Teils der Fahrer wurde gestern beendet:
      Lkw-Fahrer in Gräfenhausen beenden Hungerstreik

      Der Präsidents des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Torsten Sarafik, war gestern in Gräfenhausen.
      Auszug aus einem Bericht bei hessenschau.de
      "..werde geprüft, ob deutsche Firmen gegen das Lieferkettengesetz verstoßen haben, erklärte Safarik. Das seit 2023 gültige Gesetz verpflichtet Firmen dazu, menschenrechtliche Standards in ihren Lieferketten einzuhalten - bei Lkw-Fahrern etwa ausreichend Pausen und ausreichende Bezahlung."Wir sind heute hierher gekommen, um uns die Frachtbriefe anzuschauen, mit dem Einverständnis der Fahrer", sagte Safarik. Sollten Waren deutscher Firmen, die dem Lieferkettengesetz unterliegen, auf den Lastern sein, werde man zunächst mit diesen Firmen Kontakt aufnehmen und sie um Stellungnahmen bitten."
      Lkw-Fahrer an Raststätte Gräfenhausen beenden Hungerstreik | hessenschau.de | Wirtschaft

      Laut Sarafik soll am 16.10. in Borna ein "Krisengipfel" mit Vertretern der Transportbranche und der Gewerkschaften stattfinden.
      Zitat:
      "Zudem will das Bafa Vertreter der Transportbranche und der Gewerkschaften am 16. Oktober in Borna (Sachsen) zu einem Krisengipfel laden, um die Zustände langfristig zu ändern. "So eine Situation wie in Gräfenhausen soll sich nicht wiederholen", sagte Safarik. Die Einladungen zu dem Treffen sollen im Laufe der Woche verschickt werden."
    • Neueste Entwicklung in Gräfenhausen: Direkte Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer von Imperia
      #226 v. 12.09.2023:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Eine der drei beteiligten polnischen Speditionen (Luk Maz, Agmaz, Imperia?) sei in den letzten Tagen an einen armenischen Unternehmer verkauft worden.
      Dieser habe die Fahrer direkt bei der Polizei (DE??) angezeigt, da sie sich ohne gültigen Aufenthaltstitel in Gräfenhausen aufhielten.
      Die FAZ berichtet, dass gestern in Gräfenhausen direkte Verhandlungen mit dem neuen armenischen Eigentümer der Imperia Logystika stattgefunden haben.
      Es ging um die Freigabe der ca. 20 LKW von Imperia:
      Lkw-Streik in Gräfenhausen: Die Verhandlungen bleiben zäh
      Es wurde seitens des Eigentümers schon eine Einigung verkündet. In letzter Minute scheiterte diese, da laut Vertragsentwurf die Fahrzeugübergabe in Polen erfolgen sollte.
    • Verhandlungen jetzt auch direkt mit Mazur? Kompromiss in Sicht?

      Nachdem vorgestern Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer der Imperia Logystika stattfanden, meldet die FAZ dass jetzt wieder Gespräche mit Mazur aufgenommen wurden.
      Seit Ende Juli lehnte Mazur Verhandlungen ab.
      Streik in Gräfenhausen: Lkw-Fahrer verhandeln mit Mazur
      Auszug:
      "Nach zehn Wochen Lkw-Streik an der A5 hat sich am Freitagmittag ein Kompromiss abgezeichnet. Mit dem Auftraggeber der rund 80 Fahrer, der polnischen Unternehmensgruppe Mazur, werde über verschiedene Dokumente verhandelt, sagte der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema vor Journalisten. Er ist von den Fahrern mit der Vertretung ihrer Interessen betraut, mit der Mazur-Gruppe telefonierten nach seiner Aussage am Freitag aber die Fahrer selbst. Atema führte Telefonate mit anderen Beteiligten. „Alle Puzzlestücke müssen nun zusammenfallen“, sagte er. Bislang liegt aber noch kein Verhandlungsergebnis vor."