Fahrerstreik LUK MAZ AGMAZ Imperia

    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Was jetzt zählt ist die öffentliche Meinung, die mediale Wirkung, der dadurch entstehende öffentliche Druck und die Solidarisierung.

      Unter dem Aspekt ist der missglückte "Gräfenhausen Raid" von Lukasz Mazur mit Rutkowski Patrol ein beispielloser unternehmerischer Amoklauf
      aus einem Bericht in der TAZ
      Lkw-Streik auf der Raststätte Gräfenhausen: Spediteur erscheint mit Kampftruppe - taz.de
      Auszug:
      "Am Donnerstag hatten diese sich daher mit einem Brief und der Bitte, sich bei Mazur für sie einzusetzen, an wichtige Auftraggeber ihrer Touren gewandt: DHL, Lkw Walter, C.H. Robinson und Sennder. Eine Sprecherin der Spedition Sennder sagte der „taz“, man nehme die Vorwürfe „sehr ernst“ und habe die Zusammenarbeit mit Mazur „mit sofortiger Wirkung eingestellt“.
      Lkw Walter und C.H. Robinson waren für Nachfragen nicht zu erreichen, C.H. Robinson habe aber laut Anna Weirich auf den Brief reagiert und zugesagt, Konsequenzen zu prüfen.
      Ein Sprecher der DHL erklärte gegenüber der „taz“, er könne weder bestätigen, dass die Firma Mazur Kunde von DHL, noch dass ein offener Brief eingegangen sei."
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Was jetzt zählt ist die öffentliche Meinung, die mediale Wirkung, der dadurch entstehende öffentliche Druck und die Solidarisierung.

      Unter dem Aspekt ist der missglückte "Gräfenhausen Raid" von Lukasz Mazur mit Rutkowski Patrol ein beispielloser unternehmerischer Amoklauf
      aus einem Bericht in der TAZLkw-Streik auf der Raststätte Gräfenhausen: Spediteur erscheint mit Kampftruppe - taz.de
      Auszug:
      "Am Donnerstag hatten diese sich daher mit einem Brief und der Bitte, sich bei Mazur für sie einzusetzen, an wichtige Auftraggeber ihrer Touren gewandt: DHL, Lkw Walter, C.H. Robinson und Sennder. Eine Sprecherin der Spedition Sennder sagte der „taz“, man nehme die Vorwürfe „sehr ernst“ und habe die Zusammenarbeit mit Mazur „mit sofortiger Wirkung eingestellt“.
      Lkw Walter und C.H. Robinson waren für Nachfragen nicht zu erreichen, C.H. Robinson habe aber laut Anna Weirich auf den Brief reagiert und zugesagt, Konsequenzen zu prüfen.
      Ein Sprecher der DHL erklärte gegenüber der „taz“, er könne weder bestätigen, dass die Firma Mazur Kunde von DHL, noch dass ein offener Brief eingegangen sei."
      …..Kunde von DHL….. eher Lieferant
    • Frankfurter Rundschau online vom 08.04.:
      Streikende Lkw-Fahrer auf Raststätte attackiert– Spediteur und Schläger wieder frei
      Auszug: "Ihre Lastwagen firmieren unter anderem unter dem Namen Lukmaz, sollen aber nach Gewerkschaftsangaben ab der nächsten Woche auch unter dem Namen Megatrans fahren."

      Das sollten wir hier im Auge behalten....
      Laut Recherche bei TC Profile und allgemeiner Google Recherche gibt es diverse polnische Transportunternehmen, die "Megatrans" oder ähnliches in ihrer Firmierung haben.
      Keines lässt sich jedoch auf den ersten Blick dem Mazur / Luk Maz / Agmaz Umfeld zuordnen.

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    • Das Thema in einem polnischen Strassentransport-Forum:
      Agmaz, Lukmaz, Imperial Logistics strajk kierowców - wagaciezka.com - Forum transportu drogowego
      Leider werden mit den Übersetzungsmaschinen die umgangssprachlichen Nuancen nicht immer ganz deutlich.

      Ich habe den Eindruck, in der Transportbranche in Polen schaut man mit einer Mischung aus Belustigung, Entsetzen und Gruseln dem Geschehen zu.
      Man stellt wohl schon das Bier kalt, legt die Chips-Tüten bereit und die Würstchen auf den Grill und erwartet ein Spektakel in der Größenordnung der Pleite von RICÖ im Jahr 2008!
      Das Szenario halte ich auch für nicht unwahrscheinlich.... :whistling:

      Zu Rutkowski's "Gräfenhausen Raid" geht der Tenor in die Richtung, dass Rutkowski übersehen hat, dass er nach Deutschland fährt, wo sein Sheriff-Gehabe nicht toleriert wird. Die Deutschen hätten ihm gezeigt, dass hier andere Spielregeln gelten..
      Eine Meinung in einem anderen Blog war, dass die 15 Leute von Rutkowski's Bande froh sein müssten, dass rechtzeitig die deutsche Polizei mit massivem Aufgebot vor Ort war.
      Eine direkte Auseinandersetzung zwischen 15 "Rutkowski Cops" und ca. 40 Georgiern und Uzbeken wäre nach der Meinung nicht gut für Rutkowski Patrol ausgegangen.
      :D
    • Xentin schrieb:

      Ich frage mich allerdings, was dieser Typ wirklich erreichen wollte? Einschüchterung der Fahrer, mit Androhung von Repressalien, damit diese die Fahrzeuge weiter bewegen? Oder wie wollte dieser polnische Speditionspotentat die Fahrzeuge dort weg bekommen?
      Da fragt man sich wirklich: Was zum Teufel sollte das werden ? ?(
      Wenn man das als quasi (para)militärische Operation plant:
      Da gibt es ein paar Grundregeln, die man kennen sollte, auch ohne eine Generalstabsausbildung zu haben:
      1) Der Angreifer sollte eine Überlegenheit von mindestens 3:1 haben, um erfolgreich zu sein
      2) Die Verteidiger können auch mit quantitativer und qualitativer Unterlegenheit erfolgreich sein.
      3) Das Operationsgebiet muss seitlich (Flankenschutz) und nach hinten (Rückzugs-, Abschub- und Logistikverbindungen) abgesichert werden, um nach vorn erfolgreich wirken zu können.

      Der "Gräfenhausen Raid":
      zu 1) Kräfteverhältnis 15 "Rutkowski Cops" gegen ca. 40-50 Fahrer
      zu 2) Die Rutkowski Bande mit ihren Typen im Türsteher-Kampfsportler-Look sieht gefährlich aus, die mögen vielleicht auch eine mehr oder weniger toughe polizeilich-miltärische Vorausbildung haben, das hebelt aber nicht die Regel aus
      zu 3) Operationsgebiet ca. 600 km von den eigenen Linien, von der eigenen Basis entfernt...

      Für die Operation ca. 40-50 LKW zu "befreien", hätten die für mehrere Stunden das Areal der Raststätte komplett unter ihrer Kontrolle haben müssen.
      LKW für LKW "erobern", Widerstand neutralisieren, die persönlichen Habseligkeiten der Fahrer ausräumen, um nicht serienmäßig Diebstahl zu begehen, Überführung der LKW zu einem sicheren Sammelpunkt etc.

      Edit:
      Einen Aspekt hatte ich ganz vergessen: Feiertagsfahrverbot für LKW am Karfreitag. In dem Moment wo Zugmaschine + Auflieger vom Rasthof rollen, hätte die Polizei schon allein deswegen eine Handhabe gehabt die zu stoppen und festzusetzen.

      Der Schlüsselfaktor: Eine ausländische Privatarmee plant einen massiven Übergriff auf die Souveränität und das Gewaltmonopol des deutschen Staats und erwartet anscheinend, dass man sie gewähren lässt? ?(

      Vermutlich der Grund für die fatale Fehleinschätzung:
      Mazur und Rutkowski kommen aus Zentral- und Südostpolen, wo die rechtspopulistisch-nationalistisch-großspurige Regierungpartei PiS absolut dominiert. Dem geistigen Milieu dürften beide vermutlich angehören.
      Rutkowski als Ex-Politiker (ehemals Mitglied des polnischen Parlaments und Europaparlaments) und heutiger Medienstar mit seiner Privattruppe wird "zu Hause" im Raum Lodz ein Stück weit Narrenfreiheit haben.
      Wenn Mazur "zu Hause" im Raum Krakow mit seinem Lamborghini mit 250 km auf der Autobahn die Höchstgeschwindigkeit 140km/h überschreitet, wird er höchstwahrscheinlich auch dort nicht unbedingt mit harten Konsequenzen rechnen müssen....

      derandereTU schrieb:

      Bydlo kannst du eher als „Hinterwäldler“ „Bauer“ bezeichnen wobei es eher auf das soziale Verhalten eines Menschen bezogen wird und nicht auf die Bildung.
      Wobei in diesem Fall Mazur eher als „Bydlo“ zu sehen ist.
      Da dachten vermutlich polnische Macho-Männer vom Land, sie könnten die Angelegenheit bei den in ihren Augen verweichlichten Deutschen auf ihre gewohnte Art lösen....

      Die trafen dann in Gräfenhausen zunächst auf drei deutsche Polizeibeamte, die aber überhaupt nicht beeindruckt waren und ruhig ihren Job machten und die Kontrolle behielten.
      Und 20 Minuten später hat dann die deutsche Polizei etwas massiver demonstriert, wer die Kontrolle hat und dass es keine rechtsfreie Spielwiese in Deutschland für Rutkowski und Mazur gibt.

      Das Ende des Dramas: 19 Rutkowski Cops mit Lukasz Mazur mit Handschellen im deutschen Polizeiarrest.
      Das war wahrscheinlich nicht der Plan, aber wenn man keinen (guten) Plan hat, kann es dumm laufen..... :) :)

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    • Die DVZ hat nun auch das Thema aufgegriffen und berichtet heute online unter der Überschrift "Streik osteuropäischer LKW-Fahrer eskaliert".
      Im wesentlichen der bereits aus anderen Quellen bekannte Informationsstand.
      Zu Protesten an anderen Orten:
      "Der Versuch, die Fahrer einzuschüchtern, sei nicht der erste gewesen. „Es gab auch Proteste von kleinen Fahrergruppen auf anderen Rastplätzen in Deutschland, zum Beispiel in Garbsen bei Hannover“, sagte Edwin Atema von der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft, der von den Streikenden zum Mediator ernannt wurde. Diese Fahrer hätten jedoch nach Einschüchterungsmaßnahmen die Rastplätze verlassen, einige seien nach Gräfenhausen gekommen, um weiterzumachen. Andere seien von einer Streikaktion in Italien gekommen. „Dort hat die Polizei nichts unternommen gegen die Schlägertrupps, anders als hier“, so Atema."

      Ohne konkret zu werden, wird - ebenfalls unter Berufung auf Edwin Atema - berichtet, dass erste Auftraggeber die Zusammenarbeit beendet hätten.
      Mal abwarten, ob von den größeren Marktteilnehmern, die in den Fahrerpetitionen als Auftraggeber genannt wurden, noch direkte Stellungnahmen kommen...
    • Nun auch in Berlin auf Ebene Bundespolitik, ein Bericht des RND Redaktionsnetzwerk Deutschland:
      Trucker-Streik in Darmstadt: „Schlaglicht auf katastrophale Arbeitsbedingungen“:
      Auszug:
      SPD-Verkehrspolitiker Schiefner kündigte gegenüber dem RND einen Antrag der Koalitionsfraktionen im Bundestag an, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, wettbewerbsverzerrende und unfaire Arbeits­bedingungen stärker zu bekämpfen.
      „Das Mindestlohngesetz muss für inländische und gebietsfremde Unternehmerinnen und Unternehmer noch wirksamer kontrolliert werden“, forderte er. „Die Überwachungsbehörden müssen gestärkt und mehr Personal für Kontrollen bereitgestellt werden, die Auswertungen digitaler Kontrollgeräte noch effektiver genutzt und ausgeweitet werden und die relevanten Bußgelder empfindlich angehoben werden, um den wirtschaftlichen Vorteil tatsächlich erkennbar zu übersteigen.“

      Udo Schiefner ist nicht irgendein Hinterbänkler im Bundestag, sondern der Vorsitzende des Verkehrsauschusses des Bundestags.
      Wenn der einen Antrag der Regierungsparteien ankündigt, dann wird es voraussichtlich ernst.
      Mal abwarten wie der Antrag genau ausfällt, dass könnte meiner Meinung einen massiven Schub nach vorne bringen...

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    • Detektiv Rutkowki erklärt, was Sache ist ^^
      Angriff auf streikende Lkw-Fahrer: Polnischer Detektiv äußert sich
      Auszug:
      "Auch Krzysztof Rutkowski selbst hat sich laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur inzwischen zu dem Angriff geäußert und der Polizei vorgeworfen, falsch auf eine harmlose Sache reagiert zu haben. Seiner Darstellung nach hätte der Speditionsinhaber seine Männer angeheuert, um mit den Streikenden „Verhandlungen“ zu führen, weil ihm wegen des Streiks enorme Strafen drohten. laut Rutkowskis Darstellung hätten die Lkw-Fahrer auf die Verhandlungsversuche hin seine Leute angegriffen, und nicht umgekehrt. Gegenüber dem polnischen Nachrichtenportal Wirtualna Polska sprach er von einem „internationalen Skandal“.

      Wir lernen: Alles ganz harmlos und man wollte nur ein nettes Gespräch führen, "verhandeln".... und die blöde deutsche Polizei kapiert wieder mal nix und stört dabei...

      Das ist wohl so ähnlich wie wenn beim Joggen der Pitbull gerade ansetzt sich in die Wade zu verbeissen, während der Hundehalter ruft: "Der macht nichts, der will nur spielen" :thumbsup:
    • Patriot24.tv hat bei YouTube ein zweites Video eingestellt, mit 6:50 Min. die Fortsetzung des ersten 26-Minuten-Videos.
      Es zeigt die Personenfeststellung durch die deutsche Polizei.

      Der etwas weinerliche Titel: "RUTKOWSKI IN AKTION: Deutsche Polizei hat Rutkowskis Männer ungerechtfertigt ihrer Freiheit beraubt"

      Na ja, "Aktion" seitens der Rutkowski Bande ist in dem Videos nicht zu sehen, das Drehbuch wird ganz klar von der deutschen Polizei geschrieben :whistling:

    • Die aktuelle Berichterstattung in der DVZ online heute (frei zugänglich ohne Login):
      dvz.de/rubriken/land/strasse/d…nach-mehr-kontrollen.html

      Laut den Unterstützern aus Gewerkschaftskreisen stehen dort inzwischen 63 LKW.
      Bisher wurde eine Zahl von max. 50-55 genannt.
      In Relation zu der auf den Webseiten von Luk Maz / AGMAZ genannten Flottengrösse von 700 LKW wären dann fast 10% in Gräfenhausen blockiert.