Fahrerstreik LUK MAZ AGMAZ Imperia

    • Ich gehe mal davon aus, daß das Prozedere vorher juristisch abgesichert wurde zwecks Aufrechnung und man zukünftig dann besagte Spedition nicht mehr auf dem Hof haben möchte. Den Streß muß man sich ja auch nicht freiwillig geben. Oder leige ich da falsch?
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
    • thommygera schrieb:

      Ich gehe mal davon aus, daß das Prozedere vorher juristisch abgesichert wurde zwecks Aufrechnung und man zukünftig dann besagte Spedition nicht mehr auf dem Hof haben möchte. Den Streß muß man sich ja auch nicht freiwillig geben. Oder leige ich da falsch?
      Die Spuren derjenigen, die als Auftraggeber die Mazur LKW weiter in Festcharter beschäftigt hatten, führen ins Milieu der österreichischen Frachtengroßhändler / Charterbuden.
      Wer die Szene ein bisschen kennt, weiss dass die hinter charmanter alpiner Leutseligkeit als Verkaufstour ziemlich hartgesotten sind.
      Ist m.M. kein wirklicher Zufall , dass die in einer "uns ko koaner" Mentalität auch nach dem ersten Streik weiter Mazur eingesetzt haben.

      Die werden vermutlich genug offene Verbindlichkeiten zum Verrechnen haben, Gerichtsstand wird in AT sein.
      Ich glaube nicht ,dass die Zahlungen aus der Kasse der Urauftraggeber / Verladerkunden kommen.
      Das wird zwar hinter den Kulissen für Stress zwischen Verladerkunden und Sped. sorgen, aber die Verlader sitzen teilweise mit im Boot.
      So hat z.B. der große österreichische Hersteller von Holzprodukten, dessen Ladung auf einem Foto bei FB sichtbar war, die blauen Mazur LKW beladen, als nach dem ersten Streik schon überall bekannt war, welches System dahinter steckt.

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    • Bärenbruder schrieb:

      Und es sollen aber noch etliche blaue LKW´s durch Europa rollen .
      Die sind bestimmt nicht leer unterwegs
      Sicher nicht, es gibt immer noch Spediteure und Verlader, die jedes heisse Eisen anfassen.
      Wobei die Ereignisse ausserhalb Deutschlands, vor allem in Südeuropa, wahrscheinlich kaum wahrgenommen werden.

      Gerüchten zufolge soll in Polen im Raum Wroclaw, Katowice, Krakow eine grössere Anzahl LKW der blauen Flotte geparkt sein.

      Mal sehen, wie lange die Liquidität bei Mazur reicht, um das auszusitzen.
      Hängt vermutlich von den Fahrzeugfinanzierern und Leasingbanken ab, wann die die Reissleine ziehen.
    • Also ich war letzte Woche Richtung Madrid runter, da habe ich keinen gesehen.

      Alles in Allem recht wenig Hegelmann, ich glaube nur 2 mal. Girteka auch nicht oft.

      Öfters dann schonmal Transtira, Vlantana und Discordia.

      Und natürlich auch viele Neutral unterwegs.

      Habe dann Carrefour ZL in Le Mans entladen aufm Rückweg, was aufgefallen ist das dort ziemlich viel FR stand und wenig Ost Platte.

      Denke die Franzosen ham sich diesbeüglich besser abgekapselt und fahren viel selbst, oder ?
      Der sicherste Weg arm zu bleiben ist ehrlich zu sein


      Wer mit Erdnüssen bezahlt, darf sich nicht wundern, dass nur Affen für ihn arbeiten!


      Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.
    • Hörfunkreportage von HR4 "live" von der zweiten Geldübergabe in Gräfenhausen am Freitag:
      Thema des Tages: LKW-Streik Gräfenhausen - Erneute Geldübergabe noch immer kein Verhandlungsdurchbruch (07.09. 15.30) - Podcast: hr4 Rhein-Main und Südhessen | hr4.de

      Der österreichische Rechtsanwalt, der am Ende des Beitrags ein Statement abgibt, ist von einer auf Speditions- und Frachtrecht spezialisierten Kanzlei in Wien, die auch eine Zweigstelle in Tirol hat.
    • :)
      Laut Vita auf der Kanzlei Homepage zweite Muttersprache Russisch. Von Vorteil allgemein in der Branche und speziell bei diesem Mandat :whistling:
      Ausserdem Ladungssicherungs- und Gefahrgutbeauftragter.

      Hat im Mai in "Der österreichische Transporteur" (Publikation des AT Fachverbands des Güterbeförderungsgewerbes) einen zweiseitigen Fachartikel zum Thema
      Lohndumping / "selbständige" LKW-Fahrer veröffentlicht:
      schaermer.com/wp-content/uploa…mer_Transporteur_2305.pdf
      Ist aus der österreichischen Rechtsperspektive, die aber weitgehend deckungsgleich mit der deutschen sein dürfte.

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    • Einige neue Facetten in einem Bericht der DVZ online vom 08.09. (hinter Abo-Schranke):

      Darin wird Edwin Atema sinngemäss mit folgenden Aussagen zitiert:
      Nach den zwei Direktzahlungen österreichischer Unternehmen suchten weitere Akteure aus der Lieferketten nach Lösungsmöglichkeiten.
      Eine juristische Prüfung habe ergeben, dass die Direktzahlungen legal seien und mit dem Verbindlichkeiten der Auftraggeber gegenüber der Mazur Gruppe verrechnet werden können.

      Eine der drei beteiligten polnischen Speditionen (Luk Maz, Agmaz, Imperia?) sei in den letzten Tagen an einen armenischen Unternehmer verkauft worden.
      Dieser habe die Fahrer direkt bei der Polizei (DE??) angezeigt, da sie sich ohne gültigen Aufenthaltstitel in Gräfenhausen aufhielten.

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    • Nächste Runde der Medienkampagne:

      Edwin Atema postete heute Nachmittag bei FB und Twitter/X eine Bilderserie von ca. 30 Fahrern mit auf die Brust geklebten CMR-Frachtbriefen.
      Auf Klebestreifen werden die Firmen genannt, die mit den Ladungen als Empfänger/Versender/Auftraggeber in Verbindung stehen.
      Die Baumarktketten, Einzelhandelskonzerne und Automobilhersteller sind gut vertreten.
      Es sind allerdings keine Details auf den CMR erkennbar, die eine Verifizierung ermöglichen würden.

      Lt. Aussage Atema in einem Bericht der FAZ vom Freitag wird auch in Richtung der Banken und Leasinggeber Druck aufgebaut.
      Unter anderem wird Mercedes-Benz Leasing Polska genannt.
    • Neben viel Presse gab es gestern in Gräfenhausen einen weiteren Politikerbesuch, der SPD Vorsitzende Lars Klingbeil schaute vorbei(vermutlich anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen auf Wahlkampftour dort).
      Auszug aus einem Post bei FB Faire Mobilität:
      "Die Fahrer nutzten die Gelegenheit, um viele Frachtdokumente zu zeigen, aus denen hervorgeht, für welche großen deutschen Auftraggeber und Kunden sie unterwegs waren. Darunter bekannte Autohersteller, Baumärkte, Supermärkte usw. Klingbeil versprach, zeitnah zu möglichst vielen von ihnen Kontakt aufzunehmen und auf eine Lösung zu drängen und zwar in der Form, dass sie einen finanziellen Beitrag zum Ausgleich der offenen Zahlungen der Fahrer leisten. Weitere Themen waren das Recht auf Einklagen des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland, der Entzug von Lizenzen und aus aktuellem Anlass der fehlende Krankenversicherungsschutz."

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Es sind allerdings keine Details auf den CMR erkennbar, die eine Verifizierung ermöglichen würden.
      Dabei entstanden einige Bilder der mit Frachtpapieren beklebten Fahrer im Gespräch mit Klingbeil, die ebenfalls bei FB Faire Mobilität zu sehen sind.

      Mit der Zoomfunktion lässt sich bei zwei Frachtbriefen mehr erkennen.

      1)
      CMR Frachtbrief
      Ladestelle: DE Bad Staffelstein
      Entladestelle: AUDI Hungaria , HU Györ

      Beschaffungslogistik in Regie des Volkswagen Konzerns als Auftraggeber / Frachtzahler oder ist der der deutsche Zuliefererer Frachtzahler/Auftraggeber?

      2)
      nationaler Frachtbrief (Formularaufbau ähnelt den im Automotive Segment verwendeten Speditionsaufträgen nach VDA Standard)
      Ladestelle: unleserlich (DE Siegen ?)
      Entladestelle: schwer leserlich, aber vermutlich grösserer Automobilzulieferer in Mannheim
      als Versandspediteur eingetragen : Schenker Deutschland AG

      Dieser Frachtbrief hat wirklich "Potential":
      - Kabotage-Transport, unterliegt zu 100% den deutschen MiLog-Bestimmungen und den Entsenderichtlinien
      - Frachtzahler / Urauftraggeber definitiv in DE ansässig
      - offenbar ist Staatsunternehmen und Nr. 1 im Markt als Erstspediteur involviert
      Das ist wirklich juristisch aus vielen Aspekten (u.a. greift bei +3000 Arbeitnehmern das Lieferkettensorgfaltsgesetz) und bei der öffentlichen Kampagne extrem gut "verwertbar" :whistling:


      -

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