Fahrerstreik LUK MAZ AGMAZ Imperia

    • Fahrerstreik LUK MAZ AGMAZ Imperia

      Fahrer der polnischen Firmengruppe Agmaz (Agniezka Mazur) und Lukmaz (Lukasz Mazur) haben laut Berichten in den (sozialen) Medien ihre LKW aus Protest an mehreren Punkten in Europa abgestellt.
      Grund: schlechte Arbeitsbedingungen , ausbleibende Zahlungen?
      Die Gruppe, zu der anscheinend auch Imperia gehört, ist einer der Großen in polnischen Transportgewerbe:
      LKW laut TC Profile:
      Agmaz: 500
      Lukmaz: 62
      Imperia: 100
      Wobei man bekanntlich die Fuhrparkgrössen in den TC Profilen immer mit Vorsicht sehen muss.

      Ca. 40 LKW stehen aktuell an der Autobahnraststätte Gräfenhausen an der A5 in Hessen:
      Osteuropäische Lkw-Fahrer streiken bei Darmstadt - Video: | hessenschau.de | TV-Sendung
      Der Firmenchef Lukasz Mazur war vor Ort in Gräfenhausen und gibt im Bericht des Hessischen Rundfunks einen Kommentar ab.
      Info bei Facebook: Gruppe "Faire Mobilität" ("Faire Mobilität" ist eine Initiative des DGB)

      Achtung:
      Dieser Thread ist für sachliche Beobachtung, qualifizierte Informationen und Kommentare zum Thema.
      Solche Themen ziehen oft auch die Stammtisch-Krakeeler an, die pauschal ihre Vorurteile und Abneigung gegen osteuropäische Transportunternehmer los werden wollen.
      Bitte nicht hier, sucht euch dafür eine andere Spielwiese in den sozialen Medien!

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    • Laut der DGB Sprecherin, die im Bericht der Hessenschau auftritt, seien die Fahrer scheinselbständig.
      Laut Statement Lukasz Mazur im gleichen Bericht : "Fahrer sind nicht fest angestellt, er stelle nur die LKW, verteile die Ladung" - so zumindest die deutsche Übersetzung
      Mal sehen, was da weiter an Informationen kommt...

      laut Webseite AGMAZ:
      "Our fleet consists of over 700 vehicles, thanks that we ensure stable and timely cooperation for all our customers."
      AGMAZ

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    • Auch in Südtirol am Brenner stehen LKW von Lukmaz / Agmaz:
      Trenta autisti dell’Est protestano sull’autostrada A22 - TrasportoEuropa

      Übersetzung mit Google translator:
      " Seit mehreren Tagen blockieren etwa 30 Fahrer von Industriefahrzeugen die Sattelschlepper auf dem Parkplatz Sadobre an der Autobahn A22 nahe der Brennergrenze zu Österreich, um gegen ihre Spedition zu streiken. Die Lkw-Fahrer stammen ursprünglich aus Georgien, der Ukraine und Usbekistan und ihr Arbeitgeber ist das polnische Unternehmen Agmaz & Luk Maz. Die Fahrer verlangen volle Bezahlung, die auch Wochenendtage anerkennt. Nach Berichten der Rai-Niederlassung Bozen begannen die Verhandlungen am 28. März mit einem Vertreter des Unternehmens, der aus Polen nach Sadobre gekommen war, während einige Polizeipatrouillen in der Gegend patrouillierten. Die Fahrer verursachten jedoch keine Probleme der öffentlichen Ordnung. Weitere Proteste gegen das Unternehmen finden Berichten zufolge in anderen europäischen Ländern statt."
    • In einem Bericht des Südtiroler Regionalprogramms des italienischen Fernsehens RAI werden die auf dem Sadobre Autohof am Brenner stehenden LKW und Fahrer gefilmt.
      In Alto Adige la protesta dei Tir dell'Est Europa. Decine di camion al Brennero

      Von den Fahrern wird die georgische Flagge präsentiert, auch die Fahrerhäuser sind zum Teil mit kleineren georgischen Flaggen geschmückt.
      Es sind auch Fahrer zu sehen die kleine ukrainische Fähnchen halten, sie sind aber augenscheinlich unterrepräsentiert.

      Bei der Bilderserie aus Gräfenhausen, die bei FB Faire Mobilität zu sehen ist, wird die uzbekische Flagge präsentiert.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Laut der DGB Sprecherin, die im Bericht der Hessenschau auftritt, seien die Fahrer scheinselbständig.
      Laut Statement Lukasz Mazur im gleichen Bericht : "Fahrer sind nicht fest angestellt, er stelle nur die LKW, verteile die Ladung" - so zumindest die deutsche Übersetzung
      Mal sehen, was da weiter an Informationen kommt...
      Wenn man versucht, die Aussagen von Lukasz Mazur und von der DGB Vertreterin Anna Weirich einzuordnen , scheint es in die Richtung zu gehen, dass noch ein größerer Subunternehmer dazwischen geschaltet ist. Am wahrscheinlichsten ist eine Struktur aus vermieteten LKW und Arbeitnehmerüberlassung.
      Vielleicht kommen noch ein paar konkretere Infos dazu in den nächsten Tagen
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      In einem Bericht des Südtiroler Regionalprogramms des italienischen Fernsehens RAI werden die auf dem Sadobre Autohof am Brenner stehenden LKW und Fahrer gefilmt.
      In Alto Adige la protesta dei Tir dell'Est Europa. Decine di camion al Brennero

      Von den Fahrern wird die georgische Flagge präsentiert, auch die Fahrerhäuser sind zum Teil mit kleineren georgischen Flaggen geschmückt.
      Es sind auch Fahrer zu sehen die kleine ukrainische Fähnchen halten, sie sind aber augenscheinlich unterrepräsentiert.

      Bei der Bilderserie aus Gräfenhausen, die bei FB Faire Mobilität zu sehen ist, wird die uzbekische Flagge präsentiert.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Laut der DGB Sprecherin, die im Bericht der Hessenschau auftritt, seien die Fahrer scheinselbständig.
      Laut Statement Lukasz Mazur im gleichen Bericht : "Fahrer sind nicht fest angestellt, er stelle nur die LKW, verteile die Ladung" - so zumindest die deutsche Übersetzung
      Mal sehen, was da weiter an Informationen kommt...
      Wenn man versucht, die Aussagen von Lukasz Mazur und von der DGB Vertreterin Anna Weirich einzuordnen , scheint es in die Richtung zu gehen, dass noch ein größerer Subunternehmer dazwischen geschaltet ist. Am wahrscheinlichsten ist eine Struktur aus vermieteten LKW und Arbeitnehmerüberlassung.Vielleicht kommen noch ein paar konkretere Infos dazu in den nächsten Tagen
      Eine Firma aus Kufstein chartert Lkws von Agmaz
    • Interessant sind die Rechtsformen der drei Gesellschaften lt. TC Profile und Webseiten:
      Imperia Logistyka sp. z o.o.
      LUK MAZ ŁUKASZ MAZUR
      AGMAZ - Agnieszka Mazur

      Die Imperia ist wie üblich eine sp.z.o.o. , die polnische GmbH.
      Die beiden Firmen Luk Maz und Agmaz haben keinen Zusatz für eine Rechtsform, beide sind vermutlich Einzelunternehmen?
      Unüblich für Firmen in dieser Größenordnung...
      Wer sich genauer mit Rechtsformen von polnischen Unternehmen auskennt und das bestätigen kann, gerne..

      Auszug aus dem aktuellen Beitrag zur Situation bei der Facebook Gruppe "Faire Mobilität" des DGB:
      "Weiterhin warten über 50 uzbekische und georgische Fahrer darauf, die ihnen zustehenden Zahlungen zu erhalten. Der Firmenbesitzer Lukasz Mazur ist inzwischen nicht mehr persönlich an der Raststätte und kommuniziert über seinen Anwalt. Dieser streitet die Ansprüche der Fahrenden ab, weigert sich aber Abrechnungsunterlagen zu präsentieren, auf Basis derer das objektiv festgestellt werden könnte. Auch legt er keine seriösen Angebote vor."

      Von (schein)selbständigen Fahrern ist hier nicht mehr die Rede

      Laut dem Beitrag waren gestern neben Unterstützern von diversen Gewerkschaften auch Vertreter des Unternehmerverbands BGL mit Dirk Engelhardt in Gräfenhausen:
      "Heute kamen zahlreiche Unterstützer*innen vor allem aus der Region: Kraftfahrerkreise Bergstraße und Rheinland-Pfalz,ver.di, IG Metall, IG Bau, DGB und alle brachten reichlich Verpflegung und Nützliches für das Leben auf der Autobahn mit. So auch BGL-Chef Engelhardt und seine Kollegin Zimmermann, die sich an der Raststätte dafür einsetzen, dass die defekte Dusche repariert wird und kostenlos genutzt werden kann, ebenso wie die Toilette."

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    • Ein ganz aktueller Bericht vom 16.03.2023 auf der Webseite des polnischen Mercedes-Benz Händlers Zasada zur Übergabe von Actros Lowliner Zugmaschinen an Agmaz / Lukmaz:
      Mega flota Actrosów 1848 LS w służbie firmy LUKMAZ/AGMAZ/Imperia | Sobiesław Zasada Automotive

      Einige Passagen daraus, übersetzt mit deepl.com:

      "Agnieszka und Lukasz Mazur, Eigentümer von drei Transportunternehmen: LUKMAZ, AGMAZ und Imperii sind ein großer Flottenkunde für Mercedes-Benz Actros 1848 LS. Die Gesamtabnahme für 2023 wird 375 Einheiten umfassen."

      Der übersetzte Text ist nicht ganz eindeutig. Abnahmezahlen, die an anderer Stelle im Bericht genannt werden, können so interpretiert werden, dass die 375 Zugmaschinen möglicherweise ein auf mehrere Jahre gesplittetes Gesamtpaket sind.

      Lukasz Mazur wird darin zitiert:
      "Wir sind erst seit sieben Jahren im Transportgeschäft, haben mit drei gebrauchten LKWs angefangen und verfügen jetzt über 500, und ich glaube, dass dieses schnelle Wachstum unsere Stärke ist - gerade in einer Zeit des Wandels in der Branche, den die Einführung des Mobilitätspakets unweigerlich mit sich bringen wird. Wir haben großen Appetit, und groß kann einfach mehr. Wenn die Partnerschaft mit Mercedes-Benz Trucks gut läuft, hoffen wir, dass diese Marke uns dabei begleiten wird."
      (....)
      "Die Firma stützt sich in hohem Maße auf Operating-Leasingverträge von Mercedes-Benz Financial Services, die volle Offenheit und ständigen Kontakt mit Analysten und Management bieten."
      (...)
      "Die Flotte von LUKMAZ, AGMAZ und Imperia wurde bisher von einer Konkurrenzmarke dominiert. Bei späteren Anschaffungen haben die Eigentümer jedoch noch einmal alle mit der Fahrzeugnutzung verbundenen Kosten überprüft, und der neue Actros erwies sich als die wirtschaftlichere Wahl."

      Bis jetzt sind "gefühlt" ca.70% der LKW von Agmaz / Lukmaz, die man auf den Strassen sieht, von Scania. Actros habe ich bis jetzt nur wenige gesehen.
    • aqva schrieb:

      Eine Firma aus Kufstein chartert Lkws von Agmaz
      Das ist deren Geschäftsmodell, die LKW in Festcharter bei Spediteuren zu beschäftigen. Auf dem offenen Markt im Spotgeschäft sind die mir noch nicht über den Weg gelaufen.
      Ich kenne direkt mindestens einen , auch aus AT, der die bei sich in Festbeschäftigung laufen hat(te).
      Bekam 2020 und 2021 auch Mailanfragen mit "cooperation proposals".
      Gesucht wurde hauptsächlich für 13,6 Plane im Festeinsatz intra-EU, Schwerpunkt zwischen DE- BeNeLux - IT - FR - ES , ausdrücklich nicht nach Skandinavien und Großbritannien.
      Aber auch für Frigo und Container-Chassis wurde Beschäftigung gesucht.
    • In einem Artikel auf der ital. Webseite transportoeuropa.it von heute morgen wird berichtet, dass der Streik auf dem Sadobre Autohof bei Sterzing/Vipiteno von den italienischen Behörden aufgelöst wurde:
      Sciopero europeo degli autisti della polacca Agmaz-Lukmaz - TrasportoEuropa

      Erster Absatz (übersetzt mit deepl.com):
      "Der Protest der Fahrer der polnischen Speditionsgruppe Agmaz-Lukmaz, von dem auch Italien betroffen war, geht weiter.
      Ende März 2023 streikten etwa dreißig Fahrer des Konzerns in der Nähe von Sterzing, wenige Kilometer vom Brenner entfernt.
      Trotz des Eintreffens eines Vertreters des Unternehmens vor Ort konnte keine Einigung erzielt werden, aber die italienischen Behörden ordneten die Räumung des Gebiets an, so dass sich die Situation schnell wieder normalisierte."