Entwicklung Sammelgut-Netzwerke

    • onkelp schrieb:

      Bei Simcargo wundert mich das nicht. Bieten einfach nur unterirdische Leistungen, da wandern viele Kunden bei den Spediteuren ab wenn die Leistung nicht passt.

      Simcargo ist immer noch mit der Zusammenführung und Synchronisierung der zwei unterschiedlichen Produktionssysteme - Zentral-Hub (ex St.a.R) und dezentral über TSP (ex ILN) beschäftigt.
      Mit zwei Verwaltungen , in Sinzig die ex-ILN und in Homberg/Efze die ex-St.a.R.
      Die Partnerlandschaft ist ziemlich bunt-heterogen.
      Der Kraftakt ist im Moment die Einführung einer einheitlichen EDV.
      Wenn die das mal gewuppt bekommen haben dürfte Simcargo mit seiner europäischen Ausrichtung ein zukunftsfähiges Netzwerk sein.
    • Bei Simcargo ist m.M. der Anteil von ganz kleinen Transportunternehmen oder eher europäisch ausgerichteten Sped., die nationales Stückgut ganz nebenher machen, relativ hoch.
      Das ehemalige ILN System mit 14 dezentralen TSP ist für diese attraktiv, da man sein eigenes überschaubares Ausgangsaufkommen relativ nah einspeisen kann, ohne das Auslastungsrisiko von einem langen Hauptlauf in ein Zentral-HUB.
      Wenn man nur einen ganz kleinen Nahverkehrs-Fuhrpark hat und Stückgut nebenher mitläuft, klemmt es natürlich eher mal oder die Motivation ist nicht so hoch.
      Die Partner, die Stückgut aktiver im größeren Stil machen, sind wie üblich meistens noch in ein oder zwei anderen Netzwerken.
      Wenn Stückgut boomt, bekommen die dann im Eingang "volle Packung" aus mehreren Netzwerken zur Verteilung. Andererseits können die das eigene Ausgangsaufkommen auch teilweise in andere Netzwerke umsteuern, wenn ein Netzwerk Performanceprobleme hat.
    • #80 v. 11.01.2023:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Rüdinger, dessen Stammgeschäft Maschinen-/Jumbo-/Überbreite ist , hat in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt, indem er das Stückgutgeschäft enorm forciert hat.

      Im nordöstlichen Baden-Württemberg ist er mittlerweile Voll- oder Zustellpartner in fast allen Stückgut- und Teilladungs-Netzwerken, ausser den ganz großen autarken Konzernnetzen.
      Nur System Alliance (jetzt NG Network) und IDS arbeiten nicht mit Rüdinger.
      Seine Strategie ist es, damit im Nahverkehr in der Zustellung und Abholung eine hohe Stoppdichte und Produktivität zu erreichen.
      In die aktuellen Ausgabe der DVZ erschien ein einseitiger Bericht über Rüdinger.
      Die Strategie ist erfolgreich.
      Die wesentlichen Punkte aus dem DVZ Artikel:
      - Umsatz 2022 +21% (74,8 Mio€)
      - Umsatzanteil Stückgut 28% (plus 14%), Teil- und Komplettladung 29% (plus 32%), Kontraktlogistik 17% (plus 42%)
      - Gewinn wird nicht genannt, aber lt. Zitat Roland Rüdinger "signifikant gestiegen"
      - Mitglied in sieben Stückgut-Netzwerken
      - Disposition soll verstärkt automatisiert werden
    • Die großen Stückgutnetzwerke IDS, Cargoline und NG network mussten ihre Aktivitäten im Großraum Köln neu ordnen.

      Der Grund ist, dass der Partner Gras Logistik seine gemietete Speditionslage am Kombiterminal Köln-Eifeltor räumen musste.
      Eine andere gleich große Immobilie im Raum Köln war nicht verfügbar.
      Gras musste seine Aktivitäten auf zwei Standorte aufteilen:
      In Kerpen Verwaltung und Lagerlogistik, für das operative Speditionsgeschäft mit Stückgut wurde eine kleine Umschlagshalle in Frechen angemietet.

      Gras ist Vollmitglied bei IDS, war gleichzeitig Zustell- und Abholparter für Cargoline und NG.network.

      Cargoline und NG bedienen den Kölner Raum jetzt über den Rhenus Standort Hilden. Rhenus Hilden ist als neuer Partner in beiden Netzen.
      Nicht unbedingt geografisch ideal für die Abdeckung des Kölner Raums mit 40-60 km Anfahrt.
      Es gibt jedoch neben den Konzernspediteuren keine größeren mittelständischen Stückgutspeditionen mehr in Köln, ausser den Platzhirsch Emons.

      Auch IDS musste den Gebietszuschnitt ändern.
      Gras deckt nur noch einen Teil von Köln und den Streifen westwärts bis Aachen und in die Eifel ab.
      Das Zustellgebiet des Haupthauses von Gras in Neuwied reicht nun 65km nördlich bis oberhalb von Bonn.
      Noerpel (ex Ascherl) Hilden macht nun einen Großteil von Köln rechtsrheinisch plus alles östlich davon im Bergischen Land.
    • Ich denke neben der Netzausdünnung durch Insolvenzen wird das in Naher Zukunft in ganz Deutschland ein großes Problem sein.
      Es gibt einfach keine bezahlbaren Logistikflächen und / oder Grundstücke.
      Bei uns wurde ein neues Gewerbegebiet ausgeschrieben. Transporteure und Logistik nicht erwünscht.

      Wie soll man da wachsen oder mit den aktuellen Raten auskommen. Da kannst du gegen so Große wie Rhenus & Co. einfach nicht mehr mithalten.

      Und im Ballungsraum Köln sollte es genug Ladungsaufkommen geben....
    • Ja, wenn Logistik, dann bitte Kontraktlogistik, das lässt sich bei den Kommunen teilweise noch "verkaufen".
      Falls Flächen theoretisch vorhanden wären, in einem Ballungsraum wie Köln unbezahlbar für flächenintensives, niedrigmargiges Geschäft wie Stückgut-Spedition.
      Von den großen Konzernspediteuren sind DHL und Schenker in Köln in alten Anlagen, vermutlich mangels Alternative.
      Nur Dachser hat eine wirklich moderne, großzügige, verkehrsgünstige Speditionsanlage. Dachser bekommt es eben doch immer hin....

      onkelp schrieb:

      Und im Ballungsraum Köln sollte es genug Ladungsaufkommen geben....
      Jein, aber in Köln und direkt in der Peripherie viel Großindustrie z.B. der chemischen Industrie, nicht unbedingt die klassischen großen Stückgut-Verlader.
      20-30 km draussen im Umland sieht es besser aus. Aber da steht der Kölner Stückgutsped. schon im Wettbewerb mit den Sped. aus den angrenzenden Ballungsräumen wie Düsseldorf, Mönchengladbach, Aachen und dem bergischen Land, die diese Räume auch im Nahverkehr abdecken.
      Verkehrssitation ist katastrophal...

      Köln ist als Stückgutmarkt fast so schwierig wie München und Berlin.