Endlich...

    • Das sind nicht nur die großen Verlader.

      selbst die Mittelständler versuchen „mittlerweile“ Ihre bereits niedrig eingekaufte/aufgezwungene Fracht noch günstiger weiterzugeben anstatt direkt zu Nein, danke zu sagen, weil man sich ja einen Kunden in der Zukunft verärgern könnte.

      allgemein ist die Tendenz zu einem klaren Nein nicht vorhanden, vermutlich will man damit niemanden zu verärgern.
      Dabei muss ich sagen dass mir ein klares Nein lieber ist als so wischiwaschi „positivgeschreibsel“ als wir melden uns. Was auch nur ein „kein Interesse“ ist

      also sind wir weiterhin stets bemüht
    • Fuchs schrieb:

      aber um mal wieder zum Thema zu kommen; die PL oder CZ TU sehen eher die Lösungen, wo jedoch die dt. TU als erstes die Probleme sehen, aus diesem Grund arbeite ich sogar lieber mit den PL zusammen, kann mich auf Englisch mit denen verständigen und habe sie weniger am Ohr wie die dt TU ( gibt auch Ausnahmen auf beiden Seiten). Eines habe ich ebenfalls in all den Jahren gemerkt, der "alteingesessene TU" ist nur schwer anpassungsfähig und meist sehr zäh bzw. unflexibel, daher ist es auch verständlich das einige Verlader sich neu orientieren, allein schon der Flexibilität wegen. die Art und Weise der Alten TU passt nicht mehr so zur jüngeren Generation bei den Verladern, auch das ist ein Grund das die alten TU auf der Strecke bleiben und die Fehler bei anderen suchen anstatt bei sich selber. Fazit: die alteingesessenen dt. TU sind nicht in der Lage den Wandel am Markt mit zu gestalten, da sie mehr mit Jammern und " das ist schon immer so" beschäftigt sind, der Preisverfall kommt meiner Meinung nach nicht an erster stelle, der befeuert das Ganze nur
      Für den Absatz würde ich gerne drei Likes vergeben, falls das möglich wäre :thumbup:
      Ich habe gestern mit der Disponentin einer meiner PL Stammunternehmer gesprochen, nach zwei tiefen Seufzern meinte sie abschliessend:
      "Weisst du, ich versuche einfach optimistisch und offen zu bleiben, positiv zu denken"
      Habe gerade einen neuen Frachtführer Kontakt in CZ, den ich zum ersten Mal für eines meiner Nischengeschäfte eingesetzt habe,bei dem ich eine neue europäische Relation dazu bekommen habe.
      Der macht normalerweise viel in Automotive, da ist ist momentan natürlich bitter, entweder geht man ein oder man richtet sich neu aus.
      Das Geschäft ist für eine Branche, bei der die meisten deutschen TU sagen (durchaus mit einer gewissen Berechtigung :D ), muss ich nicht unbedingt haben. Da muss man erst ein paar Touren fahren und Erfahrungen sammeln, bevor es langsam anfängt Spass zu machen.
      Der hat sich mit Detailversessenheit und Euphorie drauf gestürzt, hat mich vorab mit Fragen gelöchert, dass es sogar mir als Detailfanatiker fast etwas zu viel wurde, aber hat es geschafft die erste Tour mit einem Perfektionsgrad von 90% runterzufahren.
      Da sind andere meiner heutigen Stamm-Frachtführer in dem Geschäft mit einer wesentlich niedrigeren Performance gestartet.

      Bei vielen deutschen Transportunternehmern habe ich den Eindruck, dass sie den Anspruch haben, dass sie mit den Geschäftsmodell, mit dem sie vor x Jahren mal gestartet sind, auch bequem in Rente gehen können.

      Wenn das nicht klappt, weil der Markt sich verändert sind daran andere schuld, man ist furchtbar wütend auf Staat, Politik Wettbewerber etc. Am besten sollte dann der Staat eine Komfortzone herstellen (Kabotage verbieten/einschränken, wieder Tarife/Mindestpreise einführen...was auch immer).

      Zum Thema wieder Tarife einführen schreibt ich bei Gelegenheit was ausführliches, aber in aller Kürze: Ich habe ab Anfang der 1980ger Jahre als Speditions-Lehrling und Jungangestellter noch die Zeiten des glorreichen Reichskraftwagentarifs (ja, der hieß noch wirklich so..), dann GFT erlebt.
      Damals war die Branche in den Abrechnungsabteilungen schwerpunktmässig damit beschäftigt, den Tarif auszutricksen, damit man drunter fahren konnte. Die frisierten Unterlagen,die man dann zur Frachtenprüfung eingereicht hat, hatten den Wahrheitsgehalt, den heute handgeschriebene Fahrtenbücher (=Lügenbuch)von 3,5to Unternehmern haben. Faire Marktbedingungen damals? Ach was, träumt weiter.....
      Ich merke, ich rege mich auf :D

      Ich bin jetzt mit meiner One-Man-Show seit fast 10 Jahren aktiv. Selbst mit meiner kleinen "Pommesbude" bin ich mittlerweile beim ca. dritten "Geschäftsmodell", mit dem ersten würde es mich mit Sicherheit nicht mehr geben.Wenn ich das noch 10-15 Jahre mache bis zur Rente, wird sich mein Geschäft sicher noch mindestens zwei Mal grundlegend verändern.
    • Ich kann das nur bestätigen, was Fuchs und Ahnungslos schreiben, und ich kann es aus anderen Branchen bestätigen. Da ist es genauso. Unbeweglichkeit. Bezogen auf die Corona-Krise: Kunde (Logistikbereich) hat von uns innerhalb kürzester Zeit Online-Anwendungen zur Verfügung gestellt bekommen, inklusive Online-Meetings mit Mitarbeitern im Haus (die jetzt im Homeoffice sind) und Mitarbeitern in Außenstellen. Zuletzt sogar Online-Meetings mit seinen Kunden. Endlos viele Vorbehalte, endlos viel Überzeugungsaufwand, endlos viel Schulungsaufwand. Hat sich gelohnt für den Kunden, funktioniert und läuft. Jetzt wurden die Lockerungen verkündet und der Kunde kehrt sofort zu seinem alten Geschäftsgebaren zurück. So, nach dem Motto: endlich wird es wieder so wie früher! Da werden in den Büros die Schreibtische auseinandergerückt auf 1,50 m und wieder vier Leute in einen Raum von 25 m² gequetscht. Auf meine Frage,was mit dem Luftvolumen ist, heißt es: wir machen die Fenster auf! Jo, es gibt ja keinen Winter, das dauert ja noch sooo lange bis zum Winter. Bloß nicht vorwärtsdenken, wir machen so weiter wie wir es immer gemacht haben.
      Ich bin kein Wissenschaftler und kein Politiker und vielleicht irre ich mich. Aber ich denke, einige Leute haben in der Coronakrise noch immer nicht kapiert, dass es kein "zurück zu früher" gibt, solange kein Impfstoff zur Verfügung steht und dass man gut daran tun würde, das, was möglich ist, konsequent auf "online" umzustellen. Sorry für das branchenfremde Thema, aber das ist dasselbe Spiel wie bei Euch mit den polnischen TUs.
      Und ich habe mich gerade "gefreut", dass nicht nur ich auf meiner Spielwiese so was erlebe, sondern andere auf ihren Spielwiesen auch.

      @Ahnungslos: Ich bin mit meiner kleinen Pommesbude auch beim dritten Geschäftsmodell.
      Kleinere sind flexibler als Großtanker, aber Großtanker schöpfen später die Sahne ab.
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      www.online-fuhrparkverwaltung.de