Einhaltung Lenk- und Ruhezeiten

ich würde sagen 20 Stunden am Stück. 2 Mannbesatzung muß innerhalb von 30 Stunden mind. 8 Std. am Stück reinbringen. D.h. im Rückschluß haben die Männer 22 Stunden Zeit Ihre volle Fahrzeit von jeweils max, 9+1 (Jokerstunde, max 2 mal die Woche) runterzureißen, sprich 20 Stunden Fahrzeit. Die gehen auch am Stück, weil ja "Beifahrer sein" als Lenkzeitunterbrechnung gilt (wie du ja richtig erwähnt hast) und die Karre somit nicht 4x 45 Minuten irgendwo stehen muß.
Beispiel Sonntag nacht 22 Uhr Abfahrt, Fahrzeug muß spätestens 30 Stundenzeitraum -8 Stunden Mindestruhe später stehen, macht Montag 20 Uhr.
Fahrer 1 fährt volle 4,5 Std. - Wechsel - dann Fahrer 2 4,5 Std., es ist jetzt 7 Uhr früh. Fahrer 1 anschließend weiter 4,5 Std., dann wieder Fahrer 2 4,5 Std., es ist jetzt 16 Uhr. Dann lenkt sofort wieder Fahrer 1, reißt somit seinen 10 Std. Joker auf und fährt noch 1 Std., dann wechsel, Fahrer 2, der macht auch auf 10 Std. noch 1 Stunden lenken. Es ist jetzt 18 Uhr (und paar Minuten fürs Pissen und die Karten- und Sitzwechsel), GEsamtfahrzeit war 20 Std. die Fahrer fallen geschafft in die Koje und haben noch fast 10 Stunden am Stück Ruhezeit innerhalb des vorgeschriebenen 30 Stundenzeitraums drin.

Das große Problem an der Sache ist, daß für jemanden, der das täglich macht und beherrscht, (und das sind erschreckend weniger als man denken würde) die Sache so einfach ist wie atmen, wenn aber ein Außenstehender, selbst wenn er weiß, daß es um LKW-Fahrerei usw. geht, die Bestimmungen liest, nur Bahnhof versteht. Das muß man in der Praxis täglich oft live erleben, damit arbeiten müssen und jemand haben, der einem das - je nach Auffassungsgabe - mehr oder weniger oft anschaulich erklären kann, anhand von Tachoscheiben, Fahrtstrecken und eines konkret disponierten LKW, dann fällt irgendwann der Groschen, man kann's und verlernts nicht mehr. So ähnlich wie Fahrradfahren ohne Stützräder.

Korrektur meiner Beiträge

1. Die Wochenruhezeit beträgt mind. 24 und nicht wie ich geschrieben hab 36 Stunden (war alte Regelung). Eine Reduzierung ist nur möglich, wenn in der vorhergehenden und in der Folgewoche die 45 Stundenpause eingehalten wird.

2. Die Ruhezeit bei Fähre/Zug darf maximal zweimal unterbrochen werden. Habe ich nicht dazu geschrieben.

3. Wie vom Sofa hinzugefügt, beträgt der Zeitraum bei Zweimann-Besatzung (s.g. Mehrfahrerbetrieb) 30 Stunden und nicht 24 Stunden. Und natürlich gilt auch bei 2 Mann max. 9 Stunden am Tag je Fahrer + 2 x mal die Woche je Fahrer 10 Stunden. Ich frag mich grad, wie ich auf 19 Stunden komm
Allerdings beträgt die tägliche Ruhezeit bei Zweimann mind. 9 Stunden und keine 8, wie vom Sofa geschrieben. 8 Stunden war die alte Regelung.

Komm ich mit der verkürzten Pause bzw. der 9 Stunden Pause bei Zweimann eigentlich in Konflikt mit dem Arbeitszeitgesetz? Das schreibt ja vor, dass täglich mind. 11 Stunden Ruhepause zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn liegen müssen.

Und ja ich weiß... Will ich Arbeitszeitgesetz und FPersV zusammen anwenden und alles einhalten, rollt der LKW am Tag vielleicht noch 5 Stunden

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Das große Problem an der Sache ist, daß für jemanden, der das täglich macht und beherrscht, (und das sind erschreckend weniger als man denken würde) die Sache so einfach ist wie atmen

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Bei mehr als 10 LKW geht das kaum noch ohne entsprechende Software. Vor allem am Ende der Woche.

Und zum beherrschen: Da unterscheiden sich eben die guten Kraftfahrer und die guten Disponenten vom Rest. Zudem ist für den effektiven Einsatz vorausschauendes Planen Pflicht.
Verballer ich die 10 Stunden Lenkzeit gleich am Anfang der Woche? Hebe ich mir die 9 Stunden-Pausen für das Ende auf? Lass ich den LKW lieber noch 4 Stunden stehen, damit er seine Pause voll hat? Wenn ich am Montag ein Scheiß plan, versau ich mir und dem Fahrer die ganze Woche.

Da haben es die Frachtverkäufer-"Disponenten" und die Festcharter"disponenten" (wenn der LKW steht ist mir bums, weil der nach KM bezahlt wird) recht einfach

Mein Fahrer kommt haargenau zum selben Zeitpunkt an, hat aber nach dem Abladen noch 1 Stunde mehr Lenkzeit im Sack (die dir im Zweifelsfall den Arsch retten!!) um neu zu laden!

Hintergrund: Der macht am 1. Tag gleich 10 Stunden Lenkzeit. Normalerweise verlierst da damit aber zusätzliche 45 min. weil du ja 1 Lenkzeitunterbechung mehr machen mußt als bei 9 Std. Lenkzeit. Da der aber genau 1 Stunde Anreise zum Laden hat und danach 1 Stunde nur rumgammelt, kannst das gleich als die 45 min Lenkzeitunterbrechung hernehmen und danach volle 9 Stunden lenken mit nur 1x 45 verschenkten Minuten Lenkzeitunterbrechung. Mein Fahrer ist zwar unterm Strich nicht schneller am Zielort, kommt aber dort mit 1 Stunde weniger Tageslenkzeit (7 statt 8 ) an als der von KoNi und schafft somit nach dem Abladen immer noch 2+1 Lenkstunden Entfernung zur nächsten Ladestelle am selben hellichten Tag, sagen wir der LKW kommt um 12 Uhr leer weg, dann fährt meiner noch die 170 km zur Ladestelle und kriegt um 15 Uhr geladen, während der vom Koni um 14 Uhr mit 10 Stunden Tageslenkzeit voll 50km vor der Ladestelle den Rastplatz ansteuert und frühestens um 2 Uhr früh dort sein kann (11 Std. Pause + 1 Std. Lenkzeit für die fehlenden 50km). Das wäre aber eh Dummheit, weil unsere imaginäre Ladestelle i.d.R. erst um 7 früh öffnet, also gehts für KoNis LKW erst um 8 Uhr geladen weiter mit 8 Std. Restlenkzeit, während meiner bereits um 16 Uhr geladen Pause gemacht hat und seit (16+11) 3 Uhr früh bereits gen Heimat rollt.

Hier sieht man eindrucksvoll, wie ne sinnvolle Planung in der Woche sogar bis zu 1 Umsatztag plus bescheren kann, bzw. auch hochinteressant für Fahrer - darüber entscheiden, ob einer Freitag nachmittag oder Samstag vormittag heimkommt.

Der macht am 1. Tag gleich 10 Stunden Lenkzeit.

Ich hab die Aufgabenstellung falsch gelesen. Lediglich die Verkürzung/Aufteilung der Tagesruhezeit war ausgeschlossen. Dabei wollte ich dich gerade belehren, dass 10 Stunden Lenkzeit bei der Aufgabe betrug wären

Hier sieht man eindrucksvoll, wie ne sinnvolle Planung in der Woche sogar bis zu 1 Umsatztag plus bescheren kann, bzw. auch hochinteressant für Fahrer - darüber entscheiden, ob einer Freitag nachmittag oder Samstag vormittag heimkommt.

Und das ist der Grund, weshalb die einen nur 2.500 € im Monat verdienen und die anderen 3.500 €

Um noch mehr Lenkzeit für ne neue Ladestelle zu generieren, kann KoNis Junge natürlich zwischendrin mal nen 10er Lenkzeit einlegen, dann ist er aber genau die eine verschenkte 3/4 Stunde vom 1. Tag später beim Abladen in Arad und es war ja Ziel, so schnell wie möglich dort zu sein.

Ich steh auf den Scheiß Hat man nen Kollegen im Büro und nimmt man noch alle Tricks aus der Praxis dazu, die ja in dem Beispiel verboten sind (Ruhezeitverkürzung, Durchschnittsgeschwindigkeiten bei unterschiedlichen Strecken, Mautkosten, Wahrscheinlichkeiten von Entladedauerzeiten zu bestimmten Tageszeiten etc. pp.) dann kann man da zusammen oft mal ne halbe Stunde diskutieren und konstruktiv rumspielen, wer jetzt des Rätsels Lösung hat. Das ganze noch garniert mit den üblichen Nettigkeiten einer Diskussion ("Du bist doch a Depp" "Ne,du hast kein Plan" "du hast doch n Knall, wie soll der das schaffen" ) ist das ein Heidenspaß.
Um das richtig zu lernen hilft nur alte Schule, Lehre im kleinen Laden um die 20 LKW Fernverkehr, persönlicher Telefonkontakt mit möglichst alteingesessenen alten Fahrerhasen, Ende 1. Lehrjahr gleich mal vollverantwortlich Zuständigkeit für 5 Autos Volldispo, am besten die 5 ältesten und härtesten Fahrer, die einen durchs Telefon ins Maul hauen, wenn man nen Dreck zusammengeplant hat und die deswegen erst Samstags heimkommen.

Um noch mehr Lenkzeit für ne neue Ladestelle zu generieren,

Das ist Rumänien! Als ob die einen LKW in 3 Stunden abladen würden Da kann man froh sein, wenn der nach 5-6 Stunden wieder wegkommt. Und die Bude, wo ich zurückladen wurde (Holz in der Nähe von Arad ) Glänzen auch mit Beladezeiten von 10-12 Stunden.
Die Salzbude (Streusalz) irgendwo bei Deva wo ich öfters war, hatte teils stolze 24-36 Stunden Ladezeit zu bieten.
Also ist mir die Stunde mehr oder weniger Lenkzeit so was von egal Ich bin froh, wenn der es in einer Woche nach Rumänien schafft und wieder zurück

Um das richtig zu lernen hilft nur alte Schule,

Oh ja... 3 klingelnde Telefone, ein Kunde wartet auf ein Angebot, ein anderer Kunde bestellt den LKW stündlich wieder ab nur um ihn 30 Minuten später doch wieder zu ordern, ein Fahrer steht in Wörgl, hat sich die Spurstange beim Zug abgerissen, der andere schafft die Terminladung nicht, da ein 5-stündiger-Ablademarathon vorausging, ein LKW steht in Sizilien und hat noch keine Rückladung, der andere kriegt die Ladung in Athen heute nicht mehr, die Fähre muss noch umgebucht werden und ein Fahrer ist stinksauer, weil das Laden solange ging und er das WE draußen verbringen muss.... Und das alles im selben Moment!

Hach Speditionszeit... ich vermisse Dich

Ich denke du hast recht, es sind wirklich mind. 9 ununterbrochene std. innerhalb 30 stunden-Zeitraum bei 2 Mann Besatzung. Ich hab den Fall nur äußerst selten, aber letztes mal war ich selbst dabei, ich mache es immer so, daß wenn ich nen Fall habe, wo ich die Regel nicht 100% im Kopf habe, weils mich in der Praxis nur selten betrifft (z.B. Wochenendruhezeit verkürzen, 2 Mann Besatzung, oder Regelung auf Fähre hatte ich schon 10 Jahre nimmer) dann nehm ich sicherheitshalber n Hörer in die Hand und rufe in meinem Gewerbeaufsichtsamt den zuständigen Beamten an und lasse es mir nochmal kurz erklären bzw. schildere ihm meinen Plan und kläre die Machbarkeit. Weil wenn es der nicht weiß und beherrscht, dann keiner mehr im Land. Da muß ich nicht lange suchen und lesen und auch die Chance, den Gesetzestext zu mißverstehen, entfällt.