Dumpinglöhne im Verkehrsgewerbe

    • RE: Dumpinglöhne im Verkehrsgewerbe

      Es muss sich nicht jeder Fahrer selbständig machen, aber für die guten und erfahrenen ist das sicherlich eine überlegenswerte Alternative (allerdings nur mit nötogem Wissen bzw. entsprechendem Beistand), wenn ansonsten kein Fortschritt bei Arbeit und Lohn absehbar ist.....

      Ein Trugschluß, der zur Falle werden kann. Ebenso wie der derzeit stattfindende Konjunkturaufschwung einen Einfluss auf unser Gewerbe ausübt, kann bei einer wirtschaftlichen Talfahrt, eine ungeahnte Pleitewelle der sich jetzt selbstständig machenden Kraftfahrer stattfinden.

      Eine Selbstständigkeit sollte eigentlich eher die Ausnahme bleiben und nur auf gut fundierter Basis stattfinden. Nein, der richtige Weg wäre, wenn die Branche jetzt ( und das sofort ) genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Richtig wäre auch eine Vereinbarung zwischen der Branche und der Agentur für Arbeit, sofort ca. 10.000 Arbeitslose mittels Umschulung, zum BKF auszubilden. Richtig wäre auch, das Image der Branche auszupolieren. Und richtig und wichtig wäre es, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dazu gehört das Ansehen des BKF in der Allgemeinheit zu verbessern, ebenso wie, wie annehmbare Arbeitszeiten in Verbindung mit angemessenem Lohn für das Fahrpersonal zu verwirklichen.

      Die Fahrer selber sind auch gefordert. Die Schlapperhosenfraktion ist ein Misstand unseres Gewerbes. Um das Ansehen aufzufrischen, bedarf es der Mitarbeit aller. Fahrer, wie Unternehmer.

      Den Auftraggebern muss unmissverständlich dargestellt werden, dass steigende Kosten, eben steigende Frachtpreise nach sich ziehen. Es muss geklärt werden, dass Maut, steigende Kraftstoffkosten, erhöhte Fahrerlöhne und der damit verbundenen erhöhten Lohnnebnekosten, Lenkzeitverordnungen usw. mit Kosten einhergehen, die nicht der Transporteur tragen kann. Ebenso wie die Industrie die steigenden Kosten auf die Verbraucher abwälzt, muss der Transporteur seine steigenden Kosten an den Auftraggeber weitergeben. Dieser wiederum wird diese Kostensteigerungen ebenfalls weiterreichen.

      Das Problem sind nicht Dumpinglöhne. Das Problem sind Dumpingfrachtpreise. Die Industrie versucht nunmehr seit Jahren durch sinkende Frachtpreise dem Endverbraucher zu suggerieren, wie günstig doch Ihre Produkte sind.

      Wie jede andere Dienstleistung und jedes andere Produkt in unserem Land eben seinen Preis hat, muss auch die Deinstleistung Transport ihren Preis haben und diesen einfordern. Im Gegenzug muss der Transporteur eine einwandfreie Dienstleistung liefern, was eben gut ausgebildetes, höfliches und korrekt gekleidetes Fahrpersonal beinhaltet. Dann gibt es kein Problem von Dumpinglöhnen.

      Gruß
      Michaelsen

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    • Dass alle Parteien an einem Strang ziehen müssen .ist wohl allen klar...daß viele Fahrer ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit korrigieren sollten, ist den meisten (Betroffenen) leider wohl nicht klar...

      Der Aufschung erfordert schnelle Massnahmen...Ausbildung und Umschulung ist ein MUSS, kann jedoch nur längerfristig der Branche nützen. Nur: bei dem denkbar schlechten Image und den Arbeitsbediingungen eines Kraftfahrers hat fast keiner der Jungen noch Lust, diesen Beruf auch nach der Ausbildung weiter auszuüben....

      Das Problem Fahrermangel ist bereits ganz akut in den meisten westeuropäischen Staaten sowie zunehmend auch in den osteuropäischen Staaten. Ich denke, daß viel Arbeitgeber nur auf die Freigabe der Beschäftigung von Osteuropäern aus den neuen Beitrittsstaaten warten....damit kann dann 'günstig' für 2-3 Jahre der Bedarf gedeckt werden, bevor die wenig loyalen Arbeitnehmer aus Ost-Europa weiterziehen.....

      Wenn ein Kraftfahrer sich selbständig machen will, sollte das gut überlegt sein und auch eine finanzielle Reserve vorhanden sein. Insbesondere im europ. Ausland kann ein flexibler Fahrer jedoch mit guten Verdienstmöglichkeiten rechnen...
    • Original von hurgler0815
      Ich denke, daß viel Arbeitgeber nur auf die Freigabe der Beschäftigung von Osteuropäern aus den neuen Beitrittsstaaten warten....damit kann dann 'günstig' für 2-3 Jahre der Bedarf gedeckt werden, bevor die wenig loyalen Arbeitnehmer aus Ost-Europa . weiterziehen.....


      Da möcht ich mich gegen aussprechen denn auch viele osteuropäer sind nicht mehr so dumm fürn appel und ei zu fahrn aber sicher wirds noch genug geben

      Zu den Ü/std wann beginnen den die ??
      und wie soll man gute Löhne zahlen wenn sich immer noch firmen finden die der meinung sind 1,-€/Km sind zu teuer da haben wir günstigere Angebote.

      Kraftfahrer gibt es sicherlich noch genung aber welche erfahrung könne diese vorweisen W 50 Multicar Kipper auf der Kolchose
      Wo sind die tollen Umschulungsangebote der ARGE wenn diese wirklich gebraucht werden
      Und nicht zu letzt die Meisten haben einfach keinen bock mehr sich dumm machen
      zu lassen von Irgendwelchen Stapler wichtigtuern die nicht mal 10 min länger arbeiten weil sie feierabend haben und du stehst nochmals 12 std bis du entladen wirst
      Es muß ein Komplettes Umdenken geben bei alle An der transportketten zusammenkommenden Gliedern dann könnte es auch mal wieder nach oben Gehen in unserem Gewerbe!!

      ebenso sollten auch die Zahlungsziele moderater sein !Man ist doch als TU ein Kreditgeber von mehr als 30 -?? tagen da würde man als Kredithai schneller mehr verdienen und könnte so manchen ausfall besser verkraften !

      Selbständige Fahrer werden auch wieder mehr unter die Lupe genommen also ob man den wirklich Selbständig ist oder nicht !!
      Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
    • Für einen TU im int. Fernverkehr gibt's 2 Möglichkeiten: entweder die Fahrer kommen zu ihm oder er wandert in die osteuropäischen Märkte mit entsprechendem Fahrer-Reservoire ab....

      Ein Umdenken wird es vor allem nicht bei der verladenden Industrie mit ihren starren Arbeitszeitregelungen etc. geben...schon gar nicht bei deren Beschäftigten....Standzeiten der TU interessieren nicht, solange der 'dumme' Spediteur für Terminverzögerungen etc. in Haftung genommen werden kann....
      Und welcher Fahrer weigert sich letztendlich, weiterzufahren, wenn er von seinem Disponenten entsprechend unter Druck gesetzt wird?

      Dumm anmachen ist in der Tat ein gutes Argument...ich könnte auch manchmal bei der Borniertheit von ein paar Wichtigtuern an der Rampe ausratsen....

      Fakt ist: es gibt immer weniger qualifizierte Fahrer...deren Leistung wird meist nicht anerkannt und entsprechend honoriert!
    • Ein Umdenken wird es vor allem nicht bei der verladenden Industrie mit ihren starren Arbeitszeitregelungen etc. geben...schon gar nicht bei deren Beschäftigten....Standzeiten der TU interessieren nicht, solange der 'dumme' Spediteur für Terminverzögerungen etc. in Haftung genommen werden kann....

      Es gibt eben immer zwei Seiten. Der sogenannte "Dumme" Spediteur, wie eben auch die ausnutzende Industrie. Solange sich der Spediteur es sich bieten läßt, dass der LKW als rollendes und vor allem unbezahltes Lager ausgenutzt wird, solange wird sich auch an den Abladezeiten nichts ändern. Wenn der Lagerplatz LKW teurer ist als ein eigenes Lager, wird sich die Industrie zum Umdenken herab lassen müssen.

      Eines ist Fakt: Es muss ein Umdenken in der gesamten Branche stattfinden. Angefangen beim Fahrer und dessen auftreten, über den Transporteur der sich seine Leistung halt entsprechend vergüten lassen muss, bis hin zur verladnden Industrie, der einmal deutlich die Grenzen aufgezeigt werden muss.

      Ideen gibt es sicherlich viele, aber es wird an der Umsetzung hapern.

      Gruß und schöne Pfingsttage wünscht
      Michaelsen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Michaelsen ()

    • Unbefristet; Arbeitszeiten: Vollzeit; 40,0 Wochenstunden;
      Vergütungsangebot 1400 € + 8,20 €/Ü-Std ohne Überstd. oder krank nur
      997€ netto bei längerer Krankheit Krankengeld ca. 650€

      Ist eine Frechheit hoch drei, ist 10 mal schlechter wie der Sachsentarif und der ist
      schon schlecht, mit 1850 brutto.

      Leute das haben wir 1975 schon verdient.

      Wenn ich seh bei uns im Raum Fulda, der beste zahlt 3000 Brutto in Worten
      Drei***Tausend**** und 5,5 Tage Woche Fahrzeugplege macht der Fahrer.


      Grani
    • Moin liebe Mitstreiter

      Es ist ein brisantes Thema - keine Frage !

      Ich habe folgende Feststellungen gemacht :

      - bei Firmen die mehr als 3 mal annoncieren braucht man sich nicht bewerben.
      ( warum ist klar - oder ? )
      - der Verhandlungsspielraum ist im 2 stelligen Bereich
      - meist Pauschallöhne von ca. 1800 Euro / Monat zzgl. Spesen
      - keine Überstundenvergütung
      - vertragliche Aussagen wie : die Stundenzahl richtet sich nach Auftragslage
      ( ohne konkrete Angabe in Zahlen )
      - gesetzeswidrige Arbeitsverträge ( Inhalt )
      - das meist Spediteure und TUs` nur billiges Personal suchen
      - usw. usw.

      Naja, ->
      Trotz Beschäftigung werde ich mal ein Stellengesuch aufgeben.

      Bangbuex
      Transportberatung Nord
      Fachbetrieb für Speditionsdienstleistungen
      Holger Baedt
      Plöner Strasse 23
      24601 Wankendorf
      Tel.: 04326 / 289261
      Fax : 04326 / 2880825
      D2 : 0160 / 92756784
      http://Drive-Time.eu
      info@Drive-Time.eu
    • Fahrermangel

      Ich fand gerade folgenden Artikel :

      Transportbranche leidet unter Fahrermangel

      München - Steigende Preise, knapper Frachtraum - eigentlich müsste es der Transportbranche richtig gut gehen. Doch der Fahrermangel macht den Unternehmen zu schaffen - und die Tendenz bleibt düster, berichtet die Verkehrsrundschau.

      Eigentlich könnten die Nachrichten für die Transportbranche nicht besser sein: Die Konjunktur steigt, die Wirtschaft wächst. Laderaum ist schon seit Monaten knapp, die Frachtpreise sind auf dem Weg nach oben. Doch mit den Anfragen steigt auch der Bedarf an Fahrern. Und die lassen sich nicht beliebig vermehren. Die Branche klagt über Fahrermangel. Gleichzeitig verzeichnet die Agentur für Arbeit rund 118.000 arbeitslose Berufskraftfahrer.

      Der Hintergrund der Diskrepanz liegt in den Augen von Experten in der mangelnden Qualifikation der Arbeitssuchenden: Die Ansprüche der Unternehmen an ihre Fahrer sind höher geworden, schließlich geht es längst nicht mehr nur um den Transport von Gütern allein, sondern um die Einbindung des Dienstleisters in die Logistikkette. Vor allem in den westlichen Bundesländern macht sich der Fahrermangel schmerzhaft bemerkbar.

      Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Während einerseits die Anforderungen an den Fahrer gestiegen sind, hat sich sein Image in den letzten Jahren stetig verschlechtert. Zudem sorgt die Bundeswehr als "Fahrschule der Nation" kaum mehr für qualifizierten Nachschub. Das vergleichsweise niedrige Gehalt tut ein Übriges. Das Dilemma treibt die Branche auch andernorts um: So müssten in Frankreich innerhalb der nächsten zehn Jahre 240.000 neue Fahrer eingestellt werden. Als Mittel gegen den Fahrermangel empfehlen Experten, die Ausbildung zu forcieren und den Nachwuchs an den Betrieb zu binden.

      Jaja, die lieben Experten ....
      Theorie und Praxis klaffen wie immer w e i t auseinander.
      Wer rechnen kann ist klar im Vorteil, würde ich behaupten.
      Bangbuex
      Transportberatung Nord
      Fachbetrieb für Speditionsdienstleistungen
      Holger Baedt
      Plöner Strasse 23
      24601 Wankendorf
      Tel.: 04326 / 289261
      Fax : 04326 / 2880825
      D2 : 0160 / 92756784
      http://Drive-Time.eu
      info@Drive-Time.eu
    • Lieber Kollege,

      Ein vernüftiger Unternehmer wird wohl kaum einer aus diesem Pool nehmen.

      Warum sind diese Leute arbeitslos, warum. Der Fahrermangel herscht doch nicht
      seit diesem Jahr.

      Ich ginge eher ins Kloster als Mönch, eher ich mir die Nerven mit solchem Personal
      kauput mache. Gesundheit ist nicht mit Geld zu bezahlen.

      Es kann doch kein Mensch was dazu, das manche Leute schon im 5 Schuljahr strafmündig waren.

      Wenn ich aus Langeweile mal bei der Agentur im Netz schaue, sind doch immer die
      gleichen die arbeitslos sind, und was noch hinzu kommt Klasse 3.

      Schaut man im Osten, dann findet man das der Kraftfahrer am liebsten Hausmeister macht laut zusätzlichem Eintrag, muß man ja nichts dazu sagen.

      Grani