Digitale Spedition: Der große Bluff

    • austs schrieb:

      Hat das bei Koch Jobs gekostet? Hast Du dazu Info?
      Dazu steht in dem Artikel nichts.
      Die NV Dispo käme jetzt statt nachts um 2 Uhr um 5 Uhr morgens.
      Ich vermute die "Dispo-Haudegen" die nachts um zwei Uhr anfingen manuell über 100 Touren zu planen, gehen jetzt langsam in Richtung Rentenalter und sind froh, wenn der Knochenjob etwas einfacher ist und man "erst" um 5 Uhr anfangen muss.
      Nachwuchs für solche Arbeitsbedingungen wird eher nicht zu bekommen sein.
      Schätze: Personalneutral
      Weitere Effekte lt. Bericht:
      - NV verlässt im Schnitt den Hof 45 Minuten früher
      - 2 Stopps zusätzlich
      Auch wenn man den Effekt einpreisen muss, dass nach aussen alles etwas zu positiv dargestellt wird, liest es sich durchaus plausibel.
    • Ich glaube, die KI wird den Menschen nicht ersetzten. Am Beispiel Koch sieht man eher, das die KI maximal so gut ist wie der alte Haudegen Disponent.
      Das Problem ist doch, das heute nur (entschuldigung) Vollidioten rangezüchtet werden. Ich habe damals bei einem Familienbetrieb gelernt, Hatten in den 90ern 50 SZM und Nahverkehr. Dazu jede Menge Teilpartien.
      Da hast du neben dem Disponenten gesessen und gelernt wie es geht. Wenn du allein machen durftest kam abends der Junior und hat dir erklärt, das du zwar top voll gemacht hast das Auto aber 4 Wochen weg wäre. So hat man was gelernt.

      Was passiert wenn der KVN Disponent den Job wechselt? KVN sagt Palette ist 120x80 und max 1,30 hoch. Sonst kostet so viel Extra das keiner will. Mag im Lebensmittel gehen, in der freien Verladung unmöglich. Was wird dieser Jungdisponent tun? Ich glaube Aufgeben....

      Am meisten habe ich diese Frachtenverbesserer gehasst. Kommen zu deinem Chef und erklären egal was du machst Sie schaffen 10% Einsparung.... Hat nie funktioniert und ich hatte Überstunden ohne Ende (wurden bezahlt somit für den AG teuer). Haben irgendwann eingesehen das es nicht funktionert.
    • onkelp schrieb:

      Ich glaube, die KI wird den Menschen nicht ersetzten. Am Beispiel Koch sieht man eher, das die KI maximal so gut ist wie der alte Haudegen Disponent.
      Der Mix aus KI und menschlichem Fachwissen macht es:
      Aus dem DVZ Bericht:
      Das (...) System erreicht eine Geschwindigkeit, die selbst für erfahrene Disponenten unvorstellbar bleibt: In wenigen Minuten erstellt die Anwendung einen Vorschlag für die 110 Zustelltouren, die bei der Spedition im morgendlichen Nahverkehr anfallen. Ausgehend von dieser Basis nehmen die Disponenten nur wenige manuelle Anpassungen vor und können sich anschließend direkt um verspätet eintreffende Fernverkehrstouren sowie kundenindividuelle Zusatzvereinbarungen kümmern.

      Die 90% Routinearbeit macht die KI - sofern die hinterlegten Parameter gut sind - besser und schneller wie der Mensch. Die restlichen 10% zieht dann der Dispositionsprofi mit Fachwissen, Erfahrung und Intuition glatt. Für die Nahverkehrsdispo ist das plausibel.
      Mit Telematik- und Scannerdaten die z.B. laufend die Stoppzeiten transparent machen, kann die KI dann tatsächlich "lernen".

      Die Hybris der digitalen Speditions-Startups war zu glauben, man könnte auf Branchen- und Fachwissen weitgehend verzichten.
      Und die guten Daten für die KI würden "irgendwo vom Himmel fallen".
      Zudem wollte man auch noch die Preisbildung an die KI outsourcen....
      Was für die Nahverkehrsdispo in einem geschlossenen System funktioniert, muss für nationales und europäisches LTL/FTL Geschäft noch lange nicht funktionieren.

      So hat man es dann eben mit Anlauf vor die Wand gefahren.... :whistling:
    • Wie es bei uns ist gibt es generell 2 Probleme.

      Erstmal es gibt wirklich gute Programme, jedoch es entscheidet sich immer im kleinen CEO kreis, und der Günstigste gewinnt, es ist nicht um sonst günstig

      2te Problem, die Daten müssen irgendwie in den System gefüttert werden, wie werden meistens von den Günstigsten Quereinsteiger gemacht, die eventuell auch noch sprachliche Probleme macht
    • Auch auf die Gefahr hin hier eine frische Leiche auszubuddeln ;)

      Saloodo stellt den Dienst ein.

      Sollten wir mal als tolles digitales Tool testen. Bewährt hat es sich für mich nicht.

      Aber interessant zu sehen das auch das Experiment wieder eingestampft wird :)
      Frauen Komplimente machen, ist wie Topfschlagen im Minenfeld !!!

      Die Währung, die nach dem Euro kommt, sollte zum Gedenken an die Finanzkrise "Fiasko" heißen (Ein Fiasko hat 100 Debakel).
    • LKW Alter schrieb:

      Hätte ich nicht gedacht.
      Wenn selbst die Post das nicht hin bekommt...
      Für die DHL war das "Versuch macht kluch"
      Im Digi-Spedi-Hype vor rund sieben/acht Jahren meinte man auch präsent sein zu müssen.
      Mittlerweile gibt es keinen Grund mehr dafür: Alles was die Digi-Spedi können, können die mittlerweile auch digital gut aufgestellten traditionellen Sped. ebenfalls oder besser.
      Es bleibt nur preissensibles niedrigmargiges Massengeschäft.
      Und die internetaffine Gelegenheits- und Schnäppchenjägerkundschaft hat in der Regel Transporte, die ressourcenintensiv ist.
      Wenn man damit Geld verdienen will, geht das nur mit qualifiziertem Personal, das die Spreu vom Weizen trennen kann und nicht-Standard kann.
      Die momentane Marktsituation wo der gesamte Kuchen kleiner wird, haut bei den Digi-Spedis vermutlich massiver rein wie bei den breiter aufgestellten flexiblen Traditionssped.

      Meine Hypothese im Moment ist, dass allenfalls Sennder übrigbleibt. Vielleicht kann Sennder aus der Instafreight-Insolvenz den besseren Teil des Geschäfts und des Personals für sich gewinnen.
      Falls Sennder übrig bleibt, dann nicht als als milliarden-überwertetes "Einhorn", sondern als 08/15 Marktteilnehmer. Und das auch nur, wenn die Investoren nicht den Stecker ziehen.
    • aqva schrieb:

      Verkauft Dizzbo alle Frachten weiter oder haben die mittlerweile eine eigene Sub Flotte?,5
      Ich meine, Dizzbo hatte hin und wieder Ausschreibungen bei TC-Ebid, in denen festfahrende Sub gesucht wurden.

      Lt. Meldung der DVZ vom Dezember 2020 hielten damals die beiden Quehenberger-Gesellschafter Christian Fürstaller und Rudolphe Schöffel 66,5% der Anteile. Fürstaller ist nach dem mehrheitlichen Verkauf von Quehenberger an Geis dort immer noch mit 34% Minderheitsgesellschafter.
      Falls sich die Gesellschafterstruktur von Dizzbo nicht inzwischen geändert hat, sind die Investoren größtenteils wirkliche Branchenprofis.
      Die beiden Geschäftsführer Peter Baumgartlinger und Robert Köbrunner waren davor ebenfalls bei Quehenberger.

      Also ein grundlegender Unterschied zu den anderen Digi-Sped-Startups, wo branchenfremde Ex-Consultants dominieren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

    • Der deutsche Ableger der Dizzbo hat den Firmensitz in Berlin.
      In der TC ist allerdings nur die Niederlassung in Hamburg mit fünf Kontakten.
      Die meisten davon sind ehemalige Cargonexx-Leute.
      CARGONEXX? Schonmal von gehört? Erfahrungen? - Seite 3 - Allgemeine Fragen aus der Speditionswelt - Forum-Speditionen | Das Original der Transportbranche
      Da ist anscheinend ein Teil der Cargonexx-Truppe zu Dizzbo weitergewandert, nachdem Cargonexx das Digi-Sped-Geschäft eingestellt hat.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Der deutsche Ableger der Dizzbo hat den Firmensitz in Berlin.
      In der TC ist allerdings nur die Niederlassung in Hamburg mit fünf Kontakten.
      Die meisten davon sind ehemalige Cargonexx-Leute.
      CARGONEXX? Schonmal von gehört? Erfahrungen? - Seite 3 - Allgemeine Fragen aus der Speditionswelt - Forum-Speditionen | Das Original der Transportbranche
      Da ist anscheinend ein Teil der Cargonexx-Truppe zu Dizzbo weitergewandert, nachdem Cargonexx das Digi-Sped-Geschäft eingestellt hat.
      In Berlin ist die Software Abteilung von Dizzbo.