Die ersten Schritte in der Selbständigkeit

    • Die ersten Schritte in der Selbständigkeit

      Servus an die Herren und Damen,

      zuerst würde ich mich gerne mal vorstellen.
      Bin Mitte 20, leite in einer mittelständischen Spedition eine Sales Abteilung und erledige nebenbei noch die allgemeinen Dipso Tätigkeiten, z.B. Eiplanung der Fernverkehr- LKW‘s , Sicherstellung der wirtschaftlichen Auslastung des Frachtraums (Eigener Fuhrpark + vertraglich gebundene Subunternehmer) usw.

      Zusätzlich kümmere ich mich um die Suche in TC nach neuen rentablen Touren.
      Hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich eine sehr große Erfahrung bezüglich den Preisen und dem Markt habe.
      Wie wir alle wissen fährt heute als Beispiel der Pole für 1000€ von FRA nach Paris , nächste Woche für 1200€.
      Nach der Pandemie hat der Markt mehr Schwankungen und ist unberechenbarer geworden.
      Ich habe den Markt zur jeder Zeit im Blick und wisse fast bei jeder Ladung, bzw. Anfrage den richtigen Preis abzugeben, damit die Tour mit +-100-150€ Gewinn an den Frachtführer weitervermittelt werden kann.

      In meiner Abteilung arbeiten mittlerweile zwei Jungs, welche ich von meinem ehemaligen Arbeitgeber rübergelotst habe.

      Die von mir geleitete Abteilung erzielt durch die Vergabe der Aufträge einen sehr guten Deckungsbeitrag zum Monatsende (>35.000€).

      In den fünf Jahren meine Karriere als Spediteur, habe ich mir einen großen Staumbaum an Kunden aufgebaut.
      Von Luftfracht Sonderfahrten bis hin zu Touren nach Teneriffa, alles dabei.

      Ich verdiene als Angestellter kein schlechtes
      Gehalt (>5000€ brutto)
      Jedoch habe ich mich dafür entschieden den nächsten Karriereschritt zu machen und meine jetzige Tätigkeiten auf selbständiger Basis auszuüben (Spedition ohne eigenen Fuhrpark).


      Kunden, Kapital, erfahrene und eingespielte Mitarbeiter sind gegeben.
      Auch das Konzept ist vorhanden, denn die Zahlen sprechen für sich.
      Mir fehlt es ein bisschen an Tipps was die Gründung angeht, auf was man achten Bzw. welche Fehler vermieden werden sollten.

      Ich habe schon in einigen Foren gestöbert, und habe gemerkt , dass es hier auch einige Selbständige Unternehmer gibt.
      Ich würde mich über paar Tipps von euch freuen :)


      Liebe Grüße
      Jordan
    • Hallo,

      das ist doch mal eine ausführliche Vorstellung, mit der man auch was anfangen kann!
      Threads zum Start in die Selbständigkeit gibt's mittlerweile hier einige, einer der besseren bei dem es auch in die Tiefe ging:
      forum-speditionen.de/selbststa…r-fuhrpark-18645?pageNo=3
      Mit 85 Posts einiges zum Lesen.
      Wenn noch Fragen offen sind, jederzeit gerne!

      Sehe gerade dass dieser Thread aus 2016 mit über 40.000 Zugriffen einer der am besten laufenden der letzten Jahre im Forum ist...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

    • aber erstmal muss sich der User hier anmelden. Er schreibt als GAST
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      Beim Zitieren

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      Natürlich ohne Leerzeichen



      Forumsregeln: forum-speditionen.de/forumsregeln-3898
    • Vielen Dank für den Hinweis auf die schon vorhandenen Foren.
      Habe mir dadurch schon einzige Notizen machen können.

      Spontan ist mir jedoch eine Frage eingefallen, auf welche ich noch keine Antwort finden konnte.

      Und zwar, nehmen wir an ich bekomme einen Auftrag von einem Holländer.
      Die Rechnung schreibe ich dann wie üblich ohne der Mehrwertsteuer.
      Ich vergebe aber den Auftrag an einen deutschen Frachtführer, welcher mir später die Rechnung mit 19% Steuer ausstellt.
      Heisst für mich meine Marge wird dadurch geringer, oder fällt gar ins Minus.
      Gibt es eine Möglichkeit , wie z.B. zum Jahresende die bezahlte Mehrwertsteuer von Finanzamt wieder zurück zu erhalten ?
      Oder muss ich meine Marge so hoch ansetzen, sodass ich nach Abzug der zu zahlenden Mehrwertsteuer noch etwas davon übrig habe ?
    • Die Rechnung an den EU-Ausländer erfolgt wie geschrieben USt-frei im Reverse Charge Verfahren mit dessen USt-Ident.-Nummer.
      Die an den DE Transportunternehmer gezahlte Umsatzsteuer wird in der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung als Vorsteuer geltend gemacht und reduziert die an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer.
      In der Kalkulation ist die USt immer ein neutraler Faktor.
    • Das hat mich viel weiter gebracht, danke vielmals.
      Da es sich bei mir um größere Zahlen bezüglich des Umsatzes handeln wird (300.000 -500.000 monatlich), werde ich an einem Steuerberater nicht drum herum kommen.


      Gibt es eventuell eine Möglichkeit bei einer Neugründung die Wartezeit für den Zugang bei TC zu umgehen, bzw. zu verringern ?
    • Jordan schrieb:

      Da es sich bei mir um größere Zahlen bezüglich des Umsatzes handeln wird (300.000 -500.000 monatlich), werde ich an einem Steuerberater nicht drum herum kommen.
      Um einen guten Steuerberater kommt man in der Selbstständigkeit sowieso nicht "drum herum". Bei umsatzsteuerfreien Umsätzen in dieser Größenordnung sollte der wirklich in der EU Umsatzsteuer Thematik fit sein.
      Wenn bei jungen Firmen Umsätze in diesem Umfang umsatzsteuerfrei gemeldet werden, dass die abzuführende USt im Verhältnis zum Umsatz gering ausfällt oder event. sogar eine USt-Rückerstattung erfolgt, kann es schnell passieren, dass das Finanzamt genauer hinschaut ob alles "wasserdicht" ist.
      Allgemein: Marktkenntnis und Speditions-Fachwissen ist das eine, als angestellter Disponent oder Teamleiter kommt man damit weit. Als Selbständiger ist allgemeines kaufmännisches und betriebwirtschaftliches Wissen (das deutlich über die Grundlagen hinausgeht, die man in einer kaufmännischen Berufsausbildung vermittelt bekommt) mindestens genauso wichtig.

      Jordan schrieb:

      Gibt es eventuell eine Möglichkeit bei einer Neugründung die Wartezeit für den Zugang bei TC zu umgehen, bzw. zu verringern ?
      Hier im Forum wurde schon öfters drüber gerätselt, nach welchen Kriterien die TC da vorgeht. :D
      Allerdings: Wenn dein Geschäftsmodell im Frachtführereinkauf so spotmarktlastig ist, dass es ohne TC nicht funktioniert, würde ich nochmals drüber nachdenken :/
    • Danke dir vielmals noch mal über die Ausführung.
      Ich habe mittlerweile ein großes Netzwerk an Frachtführer erbaut, welches auch ohne TC funktioniert.
      Denn die Kunst besteht darin die Ladung auch ohne TC an den Unternehmer vermitteln zu können.
      Da mein Geschäftsmodell auch zum Teil auf die „Maße“ ausgelegt ist, kommt man über TC nicht drüber hinweg.
      Die Platform hat in diesem Segment eine Monopolstellung.
      Es gibt keine bessere und gleichwertige Alternativen.
    • habe nur mal kurz quergelesen und komm zu dem schlusse; Jordan du wirst über den selbigen gehen ;)

      1. nicht mal ein drittel "deiner" Kunden wird mit dir wechseln
      2. nicht mal ein viertel deiner frachtführer wird mit dir wechseln ( wenn sie seriös sind)

      daher punkt 3: deine wenigkkeit und mind 2 Mitarbeiter(wie du beschrieben hast) schlagen mit Lohn / Lohnnebenkosten und sonstige Kosten mit 20tsd mtl zu buche, wenn punkt eins eintritt verringert sich punkt 2 schon mal auf 10 prozent

      so das war eine kurze zusammenfassung, ahnungslos kann das sicher wesentlich tiefgründiger, aber dazu habe ich keine lust, natürlich habe ich noch die "dienstwagen" vergessen ;) , so und nun bitte das thema abarbeiten, lieber ahnungslos bitte nicht wissenschaftlich, da ich mich sonst nicht unterhalten fühle 8)
    • Jordan schrieb:


      Zusätzlich kümmere ich mich um die Suche in TC nach neuen rentablen Touren.

      Jordan schrieb:


      Und zwar, nehmen wir an ich bekomme einen Auftrag von einem Holländer.
      Die Rechnung schreibe ich dann wie üblich ohne der Mehrwertsteuer.
      Ich vergebe aber den Auftrag an einen deutschen Frachtführer, welcher mir später die Rechnung mit 19% Steuer ausstellt.
      Heisst für mich meine Marge wird dadurch geringer, oder fällt gar ins Minus.
      Jetzt bin ich mal beim fuchs. Diese 2 Passagen haben mir gesagt, daß Du nicht reif genug bist. Wenn Du den Nullplan von Steuern hast, brauchen wir über Kontenrahmen, HGB, BGB, CMR, KVO, StVO, StVZO, DSGVO, GOB, Versicherungsrecht, Arbeitsstättenverordnung, Coronascheiß, Arbeitszeitgesetz, Bundesurlaubsgesetz usw usw gar nicht erst anfangen.

      DU scheiterst als Kaufmann in gutbezahlter Position an einem durchlaufenden Posten ???

      Und in der TC nach retablen Touren zu suchen ist ein Widerspruch in sich. Klingt für mich nach dem Optima-Modell. Einkaufen und weiter verhökern. das sind keine "kunden", das nennt sich spotmarkt.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!