CARGONEXX? Schonmal von gehört? Erfahrungen?

    • Dennis_OCS schrieb:

      Moin Moin! Bin durch Zufall auf diesen Thread aufmerksam geworden. Bin dort angemeldet und teste es gerade aus. Werde gerne berichten, wie die Anwendbarkeit ist und was ich sonst noch darüber sagen kann.
      Habe mir gerade mal das Projekt angeschaut. Interessant sieht es aus. Wäre cool, wenn du ein wenig berichten kannst.






      Zum den restlichen Themen hier im Thread:

      Naja es kam schon Bewegung in den Markt mit Uber. Ob man das gut oder schlecht findet, ist jedem selbst überlassen. Der Taxiunternehmer fand es schlecht, den Kunden hat es gefreut. Aber so gehts doch vielen Branchen mittlerweile. Warum muss man sich dann so sehr darüber aufregen? Das Taxigewerbe ist sicherlich kein heiliges. Da wird auch genug, sagen wir mal seltsame Dinge getrieben.
      In unserer Branche ist es doch ähnlich, schaut euch doch an wie wir uns selbst seit Jahren gegenseitig die Augen auskratzen. Der einzige der davon profitiert ist am Ende der Kunde. Aber das hat verschiedene Gründe. Aufregen kann man sich darüber auch, nur bringt das am Ende sehr wenig Veränderung. Sollte sich jeder mal an die eigene Nase fassen, da nehme ich mich auch nicht raus.
    • Moin,
      das Prinzip von diesem Unternehmen mit einer komplexen Marktanalyse und dem aktuellen Preis für die jeweilige Ladung klingt gut immer für "alle" Vertragsbeteiligten das beste:
      Der Kunde / Spediteur bekommt ein Marktüblichen Preis ( möglichst günstig logischerweise)
      Der Frachtführer bekommt einen Marktüblichen Preis ( selbstverständlich mehr als Normal)

      U N D jetzt der Clou des Ganzen lt Pressebericht über das Unternehmen ZITAT:
      "
      Das Unternehmen behält deshalb die Differenz zwischen dem Preis zu dem der Spediteur den Transport anbietet, und dem, was der Transportunternehmer dafür bekommt, für sich."

      Mmmmmmmhhhhhh

      Früher, also ich meine wirklich früher, da nannte man das Zweit oder Zwischenspediteur so wie früher Prospe.d, Neuf.a und wie sie alle hießen,also reine Schreibtischtäter die nochmal den Rest der Sahne abgeschöpft und dem Fuhrknecht so eine Rückladung besorgt haben.

      A B E R

      erstens: das war damals schon sch...., und nicht unbedingt gut für den Transporteur ( Fuhrknecht)
      obwohl dieser noch eine vernünftige Hinladung hatte ( gibts heut nicht mehr ! ich sag nur A/B Gut )
      zweites: durch TC und andere ist der Markt schon MEGA transparent
      drittens: wer will noch einen weiteren Esser mit am Tisch
      viertens: noch mehr Abwicklung via Netz / PC ohne persönliche Bindung - Super ! Noch Besser für unsere Kapotagejunkies

      Ich sag nur weiter so - und immer daran denken, uns fehlen jetzt schon über 20.000 gute, ausgebildete Kraftfahrer welche sich auch verständigen können, in den nächsten 5 Jahren gehen über 40.000 Kraftfahrer in Rente und Nachwuchs - nicht in Sicht.
      Weil: sozial nicht anerkannt, viel Aufwand, im Verhältnis wenig Gehalt, ob diese Entwicklung mit in die mathematischen
      Frachtberechnungen einfliessen - das wage ich zu bezweifeln.

      So das dazu - ihr dürft mich jetzt als ewig Gestrigen ans Kreuz nageln
    • Ich hole mal den Alt-Thread aus 2017 wieder hoch.... :whistling:

      2015 / 2016 starteten drei Start ups mit dem "revolutionären" Geschäftsmodell Digitale Spedition mit Fokus LKW-Verkehre national und europäisch:
      Sennder,
      Instafreight,
      und Cargonexx

      Instafreight und Sennder beschäftigen uns in anderen Threads noch intensiv.
      Was wurde aus Cargonexx?

      Der letzte veröffentlichte Jahresabschluss bei bundesanzeiger.de ist von 2020:
      Verlustvortrag -10,7 Mio€
      Verlust 2020 - 6,5 Mio€
      negatives Eigenkapital - 8,2 Mio€

      Im September 2021 wurde der Unternehmenszweck geändert von
      "Betrieb einer Spedition und die Vermittlung von Speditionsdienstleistungen" auf
      "Dienstleistungen für den Logistikbereich und die Speditionsbranche, insbesondere die Entwicklung und das Anbieten von Software für die Logistik"
      Anfang 2022 wurde eine neue Geschäftsführung eingesetzt.
      (Quelle: northdata.de)

      Cargonexx ist somit als digitale Spedition wieder aus dem Markt verschwunden und noch Softwareentwickler und Anbieter einer Transport Management Plattform.

      Eines ist sicher: Ertragssteuern werden die auf absehbare Zeit bei den riesigen Verlustvorträgen in ihrer Bilanz nicht zahlen müssen....
    • Bei einem derartig negativen EK frage ich mich, ob im JA 2020 resp. 2021/2022 mal etwas von einer Patronatserklärung der Eigner bzw. von einer positiven Fortführungsprognose zu lesen ist.

      Otto Normal-Unternehmer muss für die Bank (und auch zu seiner eigenen Insolvenz-rechtlichen Sicherheit) eine solche erstellen lassen, um mit einem gezielten Maßnahmenkatalog darzulegen, dass die Liquidität gesichert, und die bilanzielle Überschuldung zu einem Zeitpunkt X beseitigt sein wird.

      @Ahnungslos 3.0
      Weiß du da mehr?


      Nachtrag:
      4,5 Mio Darlehen (Bank? Fremde Dritte?) und knapp 3,8 Mio Kontokorrent.
      Wer da wohl bürgt? *neugierig frag*
      Du musst nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen.
      Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.

      (Sagte einst, glaube ich, Sun Tze, um 500 v.Chr.)
    • Xentin schrieb:

      @Ahnungslos 3.0
      Weiß du da mehr?
      Nachtrag:
      4,5 Mio Darlehen (Bank? Fremde Dritte?) und knapp 3,8 Mio Kontokorrent.
      Wer da wohl bürgt? *neugierig frag*
      Ich weiss auch nur das, was in dem bei bundesanzeiger.de veröffentlichten Jahresabschluss steht.
      In den Erläuterungen zur Bilanz:
      Zitat: "Zum Bilanzstichtag ist die Gesellschaft bilanziell überschuldet. Zur Beseitigung der Überschuldung wurden für Darlehen in Höhe von insgesamt T€ 9.500 Rangrücktritte erklärt."

      Mit Rangrücktrittserklärungen in Höhe von 9,5 Mio€ ist die bilanzielle Überschuldung im wesentlichen "geheilt".
      Vermutlich von den Risiko-Kapitalgebern, die darauf setzen, dass das neue Geschäftsmodell als Softwareentwickler und Transport Management Plattform Anbieter eine Zukunft hat.

      Ich schätze dazu kommt noch eine positive Fortführungsprognose, schon zur Absicherung für die Geschäftsführung.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:



      Was wurde aus Cargonexx?

      Cargonexx hat sich als Spediteur komplett zurück gezogen. Macht nur noch Software.


      Nachfolgespeditionsfirma CARRYPICKER auch schon insolvent. Die haben Teilladungen einfach an Neufra weiter verkauft. Super Geschäftsmodell!
      Nix mit KI oder Automation. Null komma null. Und das wurde auch noch mit 2,4 Mio vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Verrückt!




      carrypicker - Google Suche
    • LKW Alter schrieb:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Was wurde aus Cargonexx?
      Cargonexx hat sich als Spediteur komplett zurück gezogen. Macht nur noch Software.


      Nachfolgespeditionsfirma CARRYPICKER auch schon insolvent. Die haben Teilladungen einfach an Neufra weiter verkauft. Super Geschäftsmodell!
      Nix mit KI oder Automation. Null komma null. Und das wurde auch noch mit 2,4 Mio vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Verrückt!




      carrypicker - Google Suche
      Und wie kann man da so viel Geld verlieren? War der EK höher als der VK? Wäre doch dumm.
    • aqva schrieb:

      LKW Alter schrieb:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Was wurde aus Cargonexx?
      Cargonexx hat sich als Spediteur komplett zurück gezogen. Macht nur noch Software.

      Nachfolgespeditionsfirma CARRYPICKER auch schon insolvent. Die haben Teilladungen einfach an Neufra weiter verkauft. Super Geschäftsmodell!
      Nix mit KI oder Automation. Null komma null. Und das wurde auch noch mit 2,4 Mio vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Verrückt!




      carrypicker - Google Suche
      Und wie kann man da so viel Geld verlieren? War der EK höher als der VK? Wäre doch dumm.
      Was ist das denn für eine merkwürdige Frage als Unternehmer?

      Das eine ist der Einkauf. Punkt.

      Das andere sind die diversen Kosten

      Personal („Disponenten“, Sachbearbeitung, Buchhaltung, Geldeintreiber, Geschäftsführer/Vorstand),
      Marketing (Werblicher Auftritt - und der war bestimmt auch nicht billig)
      Mieten (Geschäftsräume, sonstiges Gedönse)
      Fahrzeuge (Nicht-Großfuhrpark, der fällt nämlich korrektweise unter Materialeinsatz/Wareneinkauf)

      Die diversen Kosten, auch jene, die wir hier nicht sehen und somit nicht beurteilen können, dürften einen nicht unerheblichen Teil des Minus ausmachen.

      Derartige Firmenkonstrukte werden üblicherweise nicht davon umgebracht, dass sie zu teuer einkaufen. Sie haben das Problem, dass ja auch noch, ausser dem Einkauf, viele andere mannigfaltige Kosten anfallen, die der geneigte Mopperer nicht bedenkt.
      Du musst nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen.
      Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.

      (Sagte einst, glaube ich, Sun Tze, um 500 v.Chr.)