Bewertung Kraftstoffverbrauch

    • Hallo, Boris!

      Hoert sich ja alles sehr interessant an was Du da vor hast und wie Du Deine von Dir betriebene, kostenpflichtige Plattform hinsichtlich der von Dir genannten Funktionalitaeten (hier: “Bewertung Kraftstoffverbrauch”) erweitern moechtest.

      Heisst aber auch, dass Du dann noch zwei Leute mehr in der Dispo sitzen hast (und am Ende des Monats auch bezahlen musst), um diese Menge von gesammelten Daten auszuwerten und zu verarbeiten. Denn irgend jemand muss ja dann zum “Fahrer Karl” gehen um ihm zu erklaeren, dass er auf einer bestimmten Strecke (mit zwei alternativen Routen bei gleichen Kilometern) dann doch bitte ab sofort die Variante “X” waehlt und nicht “Y”. (Siehe das Beispiel hier im thread von Herrn Elster).

      Deine Gedankengaenge an sich in dieser Richtung sind sicherlich nicht verkehrt und eine Ueberlegung wert. Nur sehe ich hier ein Problem zwischen “Theorie” und “Praxis”.

      Vergiss ‘mal bitte die paar Brueckenkutscher die jeden Tag (oder jede Nacht) immer zur gleichen Uhrzeit und auf einer vorher festgelegten, klar definierten Strecke Linie oder Begegnung machen. Hier koennte so etwas Sinn machen. Falls es jemanden aus diesem Marktsegment gibt der sich dafuer interessiert.

      Aber =

      Den Hauptteil des Marktes macht wohl immer noch das “Tagesgeschaeft” aus, das heisst “ad hoc” und so wie die Anfragen / Auftraege eingehen eine bestimmte Ladung auf Wunsch des Kunden hierhin oder dorthin zu befoerdern. Wenn das Fahrzeug dort dann wieder leer ist, muss man zusehen ab dem Entladeort eine (hoffentlich) gut bezahle, neue Ladung zu finden um einen Schuss in die Heimat zu machen. Oder eben in die Richtung wo der naechste Auftrag wartet und die Ladung aus dem naechsten Auftrag uebernommen werden muss.

      Und (um beim genannten Beispiel zu bleiben / “Gerstungen nach Muenchen”) bei dieser Art von Transporten faehrt “Fahrer Karl” diese Strecke zum Beispiel im Mai. Kommt aber erst ein Vierteljahr spaeter im September wieder in diese Ecke und zufaelligerweise ist der Zielort auch wieder Muenchen.

      Das Buero, dass ja alle Daten ausgewertet hat weiss, dass es da eine alternative Streckenfuehrung gaebe bei der man Sprit sparen koennte. Aber wer vom Buero kann sich nach drei Monaten noch daran erinnern und “Fahrer Karl” dann ‘mal eben schnell anrufen wo er bitte fahren soll / muss?

      Das meine ich mit “Theorie” und “Praxis”.

      Ganz abgesehen von den ganzen anderen Parametern, wie ja auch schon von Herrn Elster angesprochen. Auch wenn es immer die gleiche Strecke ist, einmal faehrt “Fahrer Karl” leere PET’s und bei der naechsten Tour angeblich “trockenen” Torf der aber dummerweise mehr Feuchtigkeit gezogen hat als er duerfte. Wie willst Du denn das alles in Deinen Computer ‘rein bekommen?

      Klaus
      der Convoi-Pumpe (?) - sagt T.T.P.
    • Mein lieber Convoy , Freund vom TTP, Vergleiche zieht man zeitnah!

      Ergebnis via FD fährt man mit weniger Diesel was ich selbst nicht glaubt habe!

      Ein mal war der Verbrauch noch höher weil ich hinter einem ausgeladenen LKW her fahren musste!

      Diesel spart man wenn man als erster ist und niemals in einem Convoy fährt!

      Die Boxenkutscher haben nachts keine Zeit um sich Gedanken zu machen!

      Die Zeiten sind so eng gesteckt und die Koventionalstarfen beginnen bei 300 €!

      So viel Diesel kann man im Monat nicht sparen wie was es kostet einmal zu spät kommen!

      Alle wollen sie auf das Pferd auf springen, Kraftstoff sparen aber keiner nimmt den Umsatzverlust mit in die Rechnung!
    • Hab mir das jetzt mal alles durchgelesen und da frage ich mal ganz interessiert (ja, auch geschäftlich, sorry):

      Hält denn von Euch Berufsfahrern/Speditionen überhaupt jemand den Kraftstoffverbrauch pro Fahrzeug oder pro Zeitraum nach?
      Werden da Statistiken geführt?
      Wenn ja, doch sicher über Telematiklösungen, oder?
      Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass von Euch jemand Excel-Tabellen füttert mit den Tankbelegen.

      Meine Kunden machen das zum größten Teil, aber wahrscheinlich aus anderen Gründen, und auf alle Fälle nicht routenbezogen.
      Und gerade wegen des Threads hier überlege ich, ob ich sowas mal anbieten sollte.
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      www.online-fuhrparkverwaltung.de
    • Die Fahrer die es interessiert können es heuer im "Mäusekino" ablesen.

      Ansonsten bekommt man die Daten über Telematik und auch vorgefertigt über die Abrechnung der Anbieter.


      Exel macht da eigentlich keinen Sinn mehr. Wozu auch wenn ich alle Daten bereits habe.
      .




      Der Geruchskoeffizient gewisser finanzieller Mittel ist permanent gleich null!

      Alle meine Beiträge geben meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder. Annahme von Ratschlägen oder Nachahmungen auf eigenes Risiko.
    • Hallo, Chris, alles was Du da sagst ist ja richtig!

      Aber bei “Maeusekino” oder “Telematik” kannst Du ja immer nur den aktuellen Verbrauch oder den Durchschnitt ablesen.

      Also immer gleiche Strecke mit immer gleicher Auslastung und auf einmal haut der “Springer” auf dieser regelmaessigen Tour 3 Liter Sprit mehr ‘raus. Dann weisst Du, das da ‘was nicht stimmt.

      Keine Frage.

      Was mich dabei aber immer in’s Gruebeln bringt ist, dass der Computer ja gar nicht weiss “wo” Du gerade faehrst und auch nicht weiss “was” hinten ‘dran haengt (Gewicht).

      Voll ausgeladen mit 24 Tonnen Maschinenteilen in’s bergige Hinterland von Mazedonien sagt mir das Maeusekino wahrscheinlich “35 l / 100 km”. Ist das jetzt ein “guter” oder ein “schlechter” Wert?

      Kann ich statistisch nicht erfassen und auch nicht vergleichen. Weil das gleiche Fahrzeug zieht am naechsten Tag wieder 20’-Container mit 12 Tonnen ueber’s flache Land von Hamburg nach Bremen mit vielleicht nur “28 l / 100 km”.

      Wie hoch die Betriebskosten (Dieselkraftstoff) im zurueckliegenden Jahr waren, weiss der Unternehmer (sagt ihm seine Buchhaltung).

      Um aber im laufenden Geschaeftsjahr (Preisgestaltung / Frachtraten) vorausschauend kalkulieren zu koennen hilft das “Maeusekino”, das nur den aktuellen Verbrauch anzeigt, hoechstens auf festen Relationen unter immer gleichen Bedingungen.


      Klaus
      der Convoi-Pumpe (?) - sagt T.T.P.
    • Convoy-Pusher schrieb:

      Was mich dabei aber immer in’s Gruebeln bringt ist, dass der Computer ja gar nicht weiss “wo” Du gerade faehrst und auch nicht weiss “was” hinten ‘dran haengt (Gewicht).

      Klaus
      In jeden modernen Lkw ist eine Datenkarte verbaut (ob man will oder nicht), der Hersteller (und der Besitzer, bei Freischaltung) könnte jederzeit feststellen wo das Fahrzeug ist, mit welchen Gewicht, ob im manuellen Schaltmodus gefahren wird und viele unendlich andere Sachen. Hab mal einen Motorschaden, die können Dir noch Jahre später nachweisen, wann und wo mit Überdrehzahlen gefahren worden ist.
    • Ja, Arndt, das ist richtig.

      Allerdings koennen aber immer nur die Daten abgegriffen und gespeichert werden, die das Fahrzeug selbst hergibt.

      Der Computer kann aber zum Beispiel nicht erfassen (= weiss nicht) in welcher Topographie Du im Moment gerade unterwegs bist, welche Serpentinen Du mit wie viel % Steigung bergauf faehrst und welches Gewicht Du ziehst.

      Und welcher Besitzer / Unternehmer haette denn Zugriff auf diese Daten. Kennst Du einen? Und falls ja, braeuchte der dann bei dieser Flut von Daten wieder eine eigene IT-Abteilung und kaeme dem Kostenfaktor “Treibstoffverbrauch” trotzdem nicht auf die Spur.

      Bei dieser Art von Verkehren, das heisst jeden Tag andere Bedingungen und andere Strecken, sehe ich nur eine Moeglichkeit =

      Nach alter Vaeter Sitte den tatsaechlichen Verbrauch der gesamten Flotte (oder Teilmengen davon wie z.B. Baustelle, Nah- / Fernverkehr, usw.) ueber einen bestimmten Zeitraum zu erfassen (Tankbelege) und dann durch die Gesamtkilometer (egal ob “voll” oder “leer”) aller betroffenen Fahrzeuge zu teilen.

      Das sollte einen Faktor (Durchschnittswert) ergeben, den ich bei meiner Preisgestaltung in Betracht ziehen kann. Bliebe dann nur noch der in Zukunft nicht vorhersehbare EK von Dieselkraftstoff als Variable, aber wenn ich meinen Durchschnittsverbrauch kenne ist das nur noch ein Rechenschritt mehr.

      “Maeusekino” und “Telematik” koennen mir immer nur sagen was verbraucht wird / wurde, aber nicht warum oder unter welchen Bedingungen. Na ja, diesen Mehrverbrauch stelle ich auch selbst fest beim Nachtanken – dazu braucht’s keinen Computer.

      Es ist einfach ein Unterschied ob ich auf schmalen Landstrassen mit 24 To. Kartoffeln quer durch die Eifel fahre oder “voll ausgeladen” mit leeren Plastikflaschen auf der A5 von Frankfurt nach Karlsruhe.

      Das ist das, wo mir kein Computer weiterhilft.

      Und das ist das, was das Thema “Bewertung Kraftstoffverbrauch” so kompliziert macht!


      Klaus
      der Convoi-Pumpe (?) - sagt T.T.P.
    • Convoy-Pusher schrieb:

      Ja, Arndt, das ist richtig.

      Allerdings koennen aber immer nur die Daten abgegriffen und gespeichert werden, die das Fahrzeug selbst hergibt.

      Der Computer kann aber zum Beispiel nicht erfassen (= weiss nicht) in welcher Topographie Du im Moment gerade unterwegs bist, welche Serpentinen Du mit wie viel % Steigung bergauf faehrst und welches Gewicht Du ziehst.
      ....

      Doch, kann er.... gibt mittlerweile auch Tempomaten, die wissen wo Sie sich befinden und schalten entsprechend, -> PredictivePowerControl
    • Im Nachhinein kann man alles berechnen,wenn man die Lust und Laune aufbringt alle Daten zu sammeln und dann auszuwerten.

      Viel interessanter wäre doch die Möglichkeit dem Fahrer vor Fahrtbegin ein Tool in die Hand zu geben, welches ihm die optionale Route in Abhänigkeit von Fahrzeug, Beladung, Termine, aktueller Wetter- und Vekehrsverhältnisse vorschlägt.


      Wird wahrscheinlich kompliziert, wäre aber ein Fortschritt.
    • Convoy-Pusher schrieb:



      Was mich dabei aber immer in’s Gruebeln bringt ist, dass der Computer ja gar nicht weiss “wo” Du gerade faehrst
      doch, soweit ist die technik schon. beim new fh heißt das i-see

      I-See verlässt sich nicht auf Kartenmaterial. Da die Wirklichkeit in der Regel noch viel genauer ist, speichert die Funktion stattdessen die tatsächlichen Steigungen. Und Sie müssen die Strecke noch nicht einmal befahren haben, um Kraftstoff sparen zu können. Die neue Version von I-See speichert alle Steigungen in einer Datenbank, die auch allen anderen Lkw zur Verfügung steht. Sofern die Strecke bereits von einem anderen Lkw befahren wurde, kann I-See die Daten herunterladen und ab sofort mit dem Kraftstoffsparen beginnen. Also ist es durchaus möglich, dass Sie gleich bei der ersten Fahrt in Ihrem neuen Volvo FH Kraftstoff sparen.
      Mit freundlichen Grüßen
      Max

      Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus !

      Achtung: Interpunktion und Orthographie des Beitrages ist frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
    • Borstel schrieb:

      Die Fahrer die es interessiert können es heuer im "Mäusekino" ablesen.

      Ansonsten bekommt man die Daten über Telematik und auch vorgefertigt über die Abrechnung der Anbieter.


      Exel macht da eigentlich keinen Sinn mehr. Wozu auch wenn ich alle Daten bereits habe.
      Hallo Borstel, hab ganz vergessen, mich für Deine Antwort zu bedanken - was ich hiermit nachhole. Sorry, viel um die Ohren und wenig Zeit gehabt.

      Du schreibst: "... und auch vorgefertigt über die Abrechnung der Anbieter."

      Da muss ich mal ganz blöd fragen:
      Besteht bei den Tankkarten-Anbietern auch die Möglichkeit, die Kraftstoffabrechnung in digitaler Form zu bekommen?
      Ich kenne bisher nur die Abrechnung in PDF-Form, aber was wir brauchen würden, wären maschinenlesbare Rohdaten, die wir in diverse Datenbanken importieren können. Also CSV-Files, Excel-Files oder sowas.
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