Be- und entladen als Verkaufsfahrer - Wie viel ist zumutbar?

    • Be- und entladen als Verkaufsfahrer - Wie viel ist zumutbar?

      Hallo!

      Ich bin Verkaufsfahrer, und liefere schwere Dinger aus, die ich per Hand abladen muss, ähnlich wie Bierkisten.
      In letzter Zeit ist die Belastung unerträglich geworden, es wird einem immer mehr Arbeit aufgehalst, und gleichzeitig ist ein Helfer ausgestellt worden.
      Es ist echt nicht mehr zum aushalten, Lenkzeiten? HAHA
      Ich kann locker 7 Stunden am Stück fahren und malochen, dannach nochmal 3 oder noch mehr ohne die Lenkzeiten zu überschreiten, in Extremfällen 18 Stunden, wenn ich die Autofahrt(wenn Auswärts) dazu zähle.
      Ich stehe im 3 auf, weil ich bereits eine Schlafstörung habe, fahre um 5 in die Arbeit, und komme dann meistens um 16 Uhr wieder heim, oft auch viel später Freizeit ist das keine mehr, ich bin jeden tag und Weekend so fertig dass ich kaum mehr laufen kann.
      Mein Arzt hätte mich schon 3 Wochen zuhause gelassen, habe aber abgelehnt, wenn dann nehme ich das im Winter in Anspruch, weil da alles noch härter zugeht.
      Werde jetzt mal meine Tour abbrechen wenn ich nicht mehr kann, es reciht mir einfach.
      Mich kann wohl keiner zwingen dass ich weiter fahre, wenn ich körperlich und nervlich am Ende bin?
      Gibt es keine Gesetze, die solch eine Belastung verbieten?
      Ich meine, als Fernfahrer fährt man 2 X 4.5 Stunden und kann dann relaxen, mein Job aber erfordert höchste Körperliche Belastung, bin echt bald am Ende...

      grüssle
      Terence02
    • 2x 4,5 Stunden und dann Relaxen? Schön wäre es!

      Hier mal ein normaler "Freitag"!

      - Donnerstag 23:00 Pfungstadt an die Rampe, Laden mit Ameise!
      - 0:00 nach Kassel!
      - 3:00 Ausladen mit Ameise!
      - 3:20 weiter nach Bremen!
      - 8:30 Ausladen mit Handhubwagen!
      - 8:55 weiter nach Hamburg!
      - 10:00 Ausladen mit Schnelläufer!
      - 10:35 weiter zur nächsten Ladestelle in HH!
      - 11:00 14 Tonnen Laden mit Handhubwagen!
      - 12:15 weiter zur nächsten Ladestelle in Seevetal!
      - 12:50 Teilentladen und wieder Laden mit Ameise!
      - 13:45 Abfahrt nach Hause!
      - 13:57 Absatteln!
      - 14:03 Karte ziehen und WE!

      Fazit: 9h 57 Minuten Lenkzeit, 10h 3 Minuten Schichtzeit, 701 Kilometer! Und das war noch ein "ruhiger" Freitag!

      Ist zwar nichts im Vergleich zu der Schlepperei die Du hast, Terence, Rumdödelei haben aber die wenigsten Fahrer im Fernverkehr, wobei National eher als erweiterter Fernverkehr zu sehen ist.

      Nebenbei, der Arbeitsschutz legt genau fest wie Schwer man zu heben hat und wie lange. Auch werden die Arbeitszeiten festgelegt.
      (Die Freiheit hat ihren Preis, mitunter die Freiheit selbst, nur dann ist der Preis zu Hoch! Das Volk will Bewacht/ Beschützt und nicht Überwacht werden, in diesem Sinne, willkommen in der Bananendemokratur Deutschland!
      Jede Hochkultur fällt über den Zenit ihrer Dekadenz!
      Und der Tod stellte die Sense in die Ecke und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg!)
    • Wenn ich also 4.5 h und nochmal so lange fahre, dann muss ich Pause machen.
      10 Stunden Ausnahme bla bla bla, jaja...

      Aber ist es legal, dass jemand eine Stunde fährt, dann beim ersten Kunden 30 Minuten 3 Tonnen Ware händisch ablädt, und das so 6 Stunden weitergeht bis zur ersten Pause... Dann der gleiche Mist nochmal.
      Und das heisst nicht, seinen Hintern auf den Sitz zu drücken, wie es bei den Meisten von euch der Fall ist, sondern Tonnen an Material abzuladen und in irgend welche Keller zu schleppen....
      Sieht der Gesetzgeber diese körperliche Belastung als Pause an?!?!?!
      Das mit den 11 Stunden ear nur ein Beispiel, so wie es jetzt ist, im Winter kann das auch heissen von 4 Uhr früh bis 22 Uhr unterwegs zu sein.
      Einmal kam ich erst um 0:00 heim, und wäre fast nicht mehr die Treppe hochgekommen nach der Dusche....
      Ein Wunder, dass ich noch nicht auf ein Stauende oder ähnliches aufgekracht bin....
      Über 10 Stunden Tageslenkzeit kann ich nur lachen...
    • Sei froh bist an der frischen Luft!

      Wenn ich die letzten Wochen die Fabrikarbeiter gesehen habe über 35 Grad in den Hallen, mir ist beim zugucken schon der Schweiss gelaufen!

      Also was sagt uns das wenn sich einer quälen muss um was zu beißen zu haben?

      Bin doch nicht blöde lerne für den Lehrer! :thumbsup: :thumbsup:
    • @dafffan:
      Bist schon nah dran :)
      Ist auch egal ob Kohlen oder Bierkisten...

      @gelöschter User 5:

      Das Schlimmste was ich mal gesehen habe, waren die Arbeiter in einer Kunststoff-Fabrik, die z.B. so schwarze Blumenkübel gegossen haben.
      Als ich zum ersten mal die Fabrik betrat, ist gerade so ein Ding übergelaufen, und man hat die Hand nicht mehr vor seinen Augen gesehen (Wo sind hier die kotz-Smilies?)
      Oder Aluminium-Gusswerke, der gleiche Dreck.
      Ok, das mit den 3 Tonnen ist eher die Ausnahme, viel Schlimmer, es sind oft 6 Tonnen, aber auf bis zu 30 Kunden verteilt.
      Früher hatte ich vielleicht 15 Kunden zu beliefern, bei durchschnittlich 130 Kilometern Tageskilometer.
      Jetzt fährt man oft schon 90 Kilometer bis zum ersten Kunden, und vom Letzten bis zur Firma 150.
      Die vielen Abladestellen sind der grosse Druck die mich fertig machen, und dann klingelt immer mal das Handy weil noch irgendwas dazwischenkommt.
      Aber meine eigentliche Frage:
      Darf ich z.B. im Extremfall, was auch schon vorgekommen ist, von 4 uhr früh 3 Stunden mit dem Auto zur Arbeit fahren(wenn ich auswärts bin)
      Dann 1.5 Stunden laden, 7 Stunden mit dem LKW fahren(Mit 10 Ablade-"Erholungspausen"), dann nochmal 7 Stunden fahren(Wieder mit Körperertüchtigungspausen), und dann mit dem Auto wieder 3 Stunden heimfahren?
    • Der weg von zu hause zur arbeitsstaette ist ja nunmal dein problem faellt also raus und somit hast du 14 - 15 std. gearbeitet und davon 9 std. Gefahren ?? Ist zwar nicht schoen aber erlaubt. Wie gesagt schon mal ueber jobwechsel nachgedacht oder bekommt man soviel raus dabei um sich die gesundheit zu ruinieren ;(
      Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.