Baustellenbranche lohnenswert? (Kipper)

    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Völlig "off topic": Heute morgen weiss ich wieder dass Forum Spass machen kann :thumbup:
      Danke @Daeumling für die klasse Beiträge!
      Der Ralf schreibt nicht oft, aber wenn er die Feder schwingt, dann kommt so ein kleiner Zwergheinrich zum Vorschein ^^
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!

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    • Dank euch 3 werd ich hier glaub ich Stammgast :D
      Vielen Dank für die ausführliche Info, freut mich sehr hier so viel Kompetenz angetroffen zu haben.

      Mein Problem, es läuft zu schön um es aufzugeben, aber zu wenig um es auszubauen :)
      Die Autotransporte würd ich auf jeden Fall weiter machen, jedoch suche ich noch nach Alternativen die es mir ermöglichen nicht mehr selber fahren zu müssen, da ich das gesundheitlich nicht mehr lange machen kann.

      Zum Kipper, ich habe einen Kunden der ne schöne Oldtimersammlung hat und wir diese betreuen, zufällig ist der Kunde Eigner einer Kiesgrube, so hat sich dann das Gespräch entwickelt.
      Es wäre ein Tagessatz von 900 Euro drinn, Arbeit gäbe es jedoch unterschiedlich, laut Aussage wenn ein neuer Auftrag reinkommt hat man dann erstmal jeden Tag 2-3 Monate lang zu tun. Angeblich soll ich mit 9 Monaten im Jahr rechnen.
      Bei meiner Kostenkalkulation für nen 3 Jahre gebrauchten 4x4 SZM + neuen 3 Achs Kipper komm ich auf 570€ kosten am Tag, bei 180 Einsatztagen im Jahr.
      Einige Faktoren wie KM, Reparaturen, Reifen usw. sind mir unbekannt.
      Kommt das bei euch so hin?

      Beim Thema Autotransport Luxussegment.
      1. Bei Neuwagen kriegt man nicht mehr gezahlt als wie bei nem Ford Focus Transport.
      Ob hinten ein Ferrari oder Polo drauf steht, die Preise werden in den Boden gedrückt so oder so.

      2. Bei den Gebrauchtwagenhändlern die mit teuren Fahrzeugen handeln, glaubt ihr garnicht wie oft ich das schon gehört hab "wieso ist das so teuer" obwohl das für mich ne Rückfahrt war und ich den halben Preis angeboten habe :D
      Da verlierst die Lust an der Arbeit, die du versuchst so gut wie möglich, ohne Schäden, ohne Ausfälle, Verspätung usw. durchzuführen.
      Ich möchte nicht von einem Kunden abhängig sein und in ner Situation sein wo ich genötigt werde für kein Geld zu arbeiten, weil Mitarbeiter, LKW´s usw. sonst stehen.

      Da könnt ich euch Geschichten erzählen. Wir fahren seit Jahren auch für die ganzen Tuner die auch oft im Fernsehen zu sehen sind.
      Konkret in diesem Fall hat der Tuner unsere Nummer weitergegeben, ich hab ein Angebot rausgeschickt und der Kunde hatte sich nicht mehr gemeldet, war ihm wohl zu teuer.
      Nach 3-4 Wochen bin ich bei meinem Stammkunden und sehe auf der Strasse nen 9er Zug.
      Hab den dann gefragt was ein 9er Zug hier will :D der kriegt nichtmal nen normalen BMW M3 geladen.

      Dieser hat dann den serienmässigen M3 BMW vom besagten Kunden abgeholt. Hab den Fahrer meine Zusatzrampen angeboten, da ich weiss das ein 9er Zug selbst bei nem M3 Probleme kriegt.
      Der Fahrer meinte der braucht die nicht... Hat den M3 dann rückwerts aufgeladen, erstmal mit der Stossstange schön den Asphalt geküsst, auf dem halben Weg hoch sind die Hinterräder dann in eine Mulde rein und konnte nicht mehr zurück da die Räder dann durchgedreht haben.
      Gibt ja nix schöneres als bei nem hochdrehenden Sauger V8 im Winter bei 0 Grad schön den kalten Motor auf Drehzahl hochjagen dass die Räder durchdrehen...
      Auf jeden Fall dann erstmal wieder runter vom Auflieger und mit Schwung wieder hoch... Wo dann die Vorderräder in die Mulde rein sind, ist er schön aufgessesen.
      Nach cca. 4 Wochen habe ich dann einen Anruf vom Eigentümer des M3 bekommen, ich soll bitte vor Gericht bezeugen das beim verladen sein Wagen beschädigt wurde. Da er erst nach einer Woche nach Lieferung auf ner Hebebühne gesehen hat dass die Unterbodenverkleidung gebrochen und die Stoßstange gerissen war, übernimmt natürlich keine Versicherung den Schaden.
      Vor Gericht gegen Kollegen werde ich bestimmt nicht aussagen, wo ich nichtmal was von hab.

      Waren bestimmt 3000 Euro Schaden, aber Hauptsache er hat sich beim Transport 100 Euro gesparrt.
      Warum ist das so teuer, naja.

      Habe vor 2-3 Jahren noch einen weiteren Standort gehabt in der Nähe von Mainz, das war damals ne richtig tolle Geschichte da wir dadurch ständig Frankfurt a/M - München bedienen konnten.
      Wir sind früher für viele Händler gefahren, da hast dann wirklich Wochen im Voraus plannen können. Ich konnte alle Leerfahrten auffüllen und das lief wie geschmiert.
      Sprich viel Arbeit, mehr Risiko von Ausfällen/Unfällen/Schäden (bis Dato seit Gründung kein einziger Schadensfall am Kundenfahrzeug), und der Ertrag am Ende nur gut wegen all den Rückfahrten die man organisiert, sonst ist das ne Nullnummer.
      Sobald du die Preise minimal anhebst bist du weg.
      So sieht das aber aus beim Sammeltransport, wer ständig Arbeit haben will fährt für kein Geld.

      Hab das ganze dann verkleinert, die Preise verdoppelt für offene Transporte und verdreifacht für geschlossene.
      Geblieben sind die Kunden die die Dienstleistung schätzen.
      Ich kann mich in der Hinsicht wirklich nicht beklagen, da ich höchstpreise erreiche. Teilweise sind das 5 Euro Netto den Kilometer (selten aber kommt vor) und unter 3 Euro Netto den KM dreh ich den Schlüssel garnicht um.
      Meine Kollegen fahren für 1,60€ geschlossen, die lassen sich nötigen, weil verdiennt ist bei sowas nichts.

      Deshalb das ganze Thema, um zu sehen ob etwas anderes eventuell mehr Sinn macht.
      Wie ich aber raushöre hat jeder Transportbereich ähnliche Herausforderungen/Probleme.

      Hab einen Kunden für den wir damals gefahren sind, die recht wenig zahlen dafür aber um die 120 Fahrzeuge pro Monat hätten.
      Das Problem bei dem Kunden, geliefert wird direkt vors Haus, sprich Wohngebiet. Also kommt nicht mal ein 4er Zug in Frage, geschweige denn ein 9er Zug.
      Letzte Woche hab ich denen mein Angebot zugeschickt für nen 2er Zug, falls die zusagen hätt ich das Problem gelöst.

      Hatte 2015-2016 einen Kunden der das gleiche gemacht hat, übers Internet Fahrzeuge verkaufen.
      Für den Kunden LKW besorgt, Fahrer eingestellt. Nach 2 Monaten sind die Pleite gegangen.

      Autohäuser schließen seit 2 Jahren auch Reihenweise.
      Rufst mal bei deinem Stammkunden Audi Autohaus an und siehe da "kein Anschluss unter dieser Nummer".
      Der Chipmangel, zu lange Wartezeiten auf Neufahrzeuge, Verkäufe bleiben aus und weg ist das Autohaus.
    • derandereTU schrieb:

      Wenn ich schon lese Rückfahrt, dann wird mit schlecht…
      Das ist under Problem
      Irgendwann ist alles eine Rückfahrt, weit sind wir da nicht weg von

      nicht böse sein, aber so ist es

      ein Handwerker sagt ja auch nicht: so Mittag ist rum, Geld verdient an jetzt wird für die Hälfte gearbeitet


      aber so funktioniert unser Geschäft eben mal, Unpaarigkeit der Verkehre, keine Direktkunden in der Gegenrichtung etc. pp.
      Zumindest auf der unteren TU Ebene. Wer es irgendwann mal schafft, diese Faktoren in seinem Nischenmarkt in den Griff zu bekommen, spielt in der oberen Liga und ist (meistens) ertragsmässig gut unterwegs.
      Dass es bei den Handwerkern anders funktioniert, schön für die....
      Aber dann muss man eben Handwerker werden, wenn man das haben will.

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    • derandereTU schrieb:

      Wenn ich schon lese Rückfahrt, dann wird mit schlecht…
      Das ist under Problem
      Irgendwann ist alles eine Rückfahrt, weit sind wir da nicht weg von

      nicht böse sein, aber so ist es

      ein Handwerker sagt ja auch nicht: so Mittag ist rum, Geld verdient an jetzt wird für die Hälfte gearbeitet
      Deswegen, Autotransporte von vorne würd ich nicht mehr machen.
      Hat 7-8 Jahre gedauert bis ein ordentlicher Kundenstamm geschaffen wurde, damit das ganze auch ab und zu mal Spass macht :)
      Wenn mich ein neuer Kunde zum 2. mal beim gleichen Telefonat fragt ob preislich noch was machbar wäre, leg ich auf :D
      Das macht mittlerweile auch Spass, in der Lage zu sein, solche Kunden nicht bedienen zu müssen.
      Momentan ist das ja alles schön und gut, nur ausbauen ist schwierig bis unmöglich, wenn man den gleichen Ertrag pro Km behalten will.
    • Eddy85 schrieb:



      Habe vor 2-3 Jahren noch einen weiteren Standort gehabt in der Nähe von Mainz, das war damals ne richtig tolle Geschichte da wir dadurch ständig Frankfurt a/M - München bedienen konnten.
      Wir sind früher für viele Händler gefahren, da hast dann wirklich Wochen im Voraus plannen können. Ich konnte alle Leerfahrten auffüllen und das lief wie geschmiert.
      Sprich viel Arbeit, mehr Risiko von Ausfällen/Unfällen/Schäden (bis Dato seit Gründung kein einziger Schadensfall am Kundenfahrzeug), und der Ertrag am Ende nur gut wegen all den Rückfahrten die man organisiert, sonst ist das ne Nullnummer.
      Sobald du die Preise minimal anhebst bist du weg.
      So sieht das aber aus beim Sammeltransport, wer ständig Arbeit haben will fährt für kein Geld.
      Alle Frachten sind Rückfrachten.... mal für den einen, mal für den anderen.
    • Und sinnvoll ist es auch nicht, meiner Meinung nach.

      jetzt bist du mit nem Sprinter unterwegs und fährst die meiste Zeit, vier Spanngurte mal ausgenommen und die Rampen
      Und wenn du sagst gesundheitliche Gründe ja dann wird es mit einem 4x4 Kipper nicht einfacher…
      Fahren musst du dann immer noch, wem. Auch nur als Aushilfe etc weil jemand krank geworden ist oder oder oder
      Keine Lust Romane zu schreiben a er ist ja ersichtlich worauf ich hinauswill

      habe einen Bekannten
      Hat ein Studium erfolgreich abgeschlossen und me Weile in dem Job gearbeitet
      Dann wurde die Kohle zu viel und der Urlaub auch so hat er beschlossen Trucker zu werden, so richtig mit v8 und so(ja ihr dürft auf den „schimpfzug“ aufsteigen)
      Warum gehst du den Weg nicht umgekehrt, studierst abends und gehst dann bei einem der Hersteller in die Logistik….
    • onkelp schrieb:

      Naja wenn du den Kiesbesitzer kennst hast du ja einen Ansatz. Aber 4x4 Kipper hast auch Verschleiß und mehr Reifen und viel mehr Diesel...
      Ja laut dem Kiesbesitzer wäre das die beste Kombination, wahrscheinlich wegen der höchsten Nutzlast, wie oft sowas kaputt geht ist dem dann egal.

      Sprinter mit Hänger, das geht in der exklusiven Niche leider nicht, damit kannst du nicht bei nem Kunden vorfahren.
      Da muss schon was Anständiges, der Hänger selber kostet mehr als ein nagelneuer 3 Achs Kipper :S
      Ein gescheiter geschlossener Autotransporter fängt bei 30.000€ an und mit Zusatzausstattung bist schnell bei 50.000€.

      Den Kipper würd ich selber nicht fahren, Fahrer habe ich schon bereit sonst wäre ja auch der ganze Sinn hinter der Geschichte nicht mehr gegeben.
      Die Probleme mit Ausfall, Krankheit etc. hatte ich schon zu genüge, das ist nichts Neues. Ich mach das seit 10 Jahren, da gibt es kaum was was nicht schon passiert ist :)
      Alles Andere habe ich zu genüge bei anderen miterlebt und gesehen.
    • Eddy85 schrieb:

      Vielen Dank für die ausführliche Info, freut mich sehr hier so viel Kompetenz angetroffen zu haben.
      Gerne, da hat das Forum alle Ressourcen aufgeboten. Sogar der Baukipper-Profi, der seit Monaten nicht hier war, konnte mittels Buschtrommel und Rauchzeichen mobilisiert werden :)
      Kann mich nicht erinnern, dass jemand der Infos zu einer neuen Geschäftsidee haben wollte, in den letzten fünf Jahren qualitativ und quantitiv so viel an Input bekommen hat.
      Die meisten sind nach wenigen Beiträgen wegen dem über sie hereinbrechenden Shitstorm wieder gekränkt geflüchtet :D

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      "Sammeltransporte" im Automobilgeschäft hätte ich als Kombinationen von verschiedenen Auftraggebern auf einer Tour / einem Fzg . eingestuft.
      Beim Marktführer für offene Plateau-LKW mit den orangenen LKW sieht man das häufiger: Vorne eine werksneue Landmaschine, hinten ein gebrauchter Traktor und vielleicht noch eine Kiste mit leichten Übermaßen, zu groß für Standard-Tautliner.
      Bei PKW-Transportern sehe ich den bunten Mix häufiger bei mittleren Unternehmern mit unter 20 Fahrzeugen und eigenen Stellflächen: diverse Fabrikate auf einem Zug, vermutlich junge Gebrauchte, EU Re-Importe, Mietwagenverschiebungen, vielleicht noch ein Privatkunde dazwischen...

      Bei den Mengengeschäft von Herstellern hätte ich vermutet, dass die selbst fertige Touren ab Werk oder bei Importeuren ab Terminal disponieren und den Transporteuren übermitteln:
      Multistopp-Touren mit x Entladestellen im eigenen Händlernetz .
      Beim Herstellergeschäft hätte ich gedacht, dass man dafür auch mit 20-30 Fzg. zu klein ist und dass das die Domäne der Großen ist : Mosolf, Frankenbach, Wallenius Wilhelmsen CAT, BLG etc...

      Sehe ich da was falsch?
      Jetzt würde ich gerne noch lernen, wie Pkw-Sammeltransporte und die Neuwagenlogistik der Hersteller zusammenhängen - oder auch nicht.
      Und ob tatsächlich jemand mit 20-30 Autotransportern in dem Geschäft direkt drin ist.

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