Baustellenbranche lohnenswert? (Kipper)

    • Kipper-Spedition schrieb:

      derandereTU schrieb:

      warum denkst du, dass es signifikant weniger wird im Luxusauto Segment?
      Das glaube ich nicht! Die Leute die früher Geld hatten, haben jetzt noch viel mehr.100 Meter Luftlinie von mir ist ein großer Autozulieferer (Blechteile), VW läuft mehr recht als schlecht, die Porsche-Pressen laufen 3-schichtig mit 120% und Überstunden.
      Ich auch nicht, deshalb frage ich ja
    • Kipper-Spedition schrieb:

      derandereTU schrieb:

      warum denkst du, dass es signifikant weniger wird im Luxusauto Segment?
      Das glaube ich nicht! Die Leute die früher Geld hatten, haben jetzt noch viel mehr.100 Meter Luftlinie von mir ist ein großer Autozulieferer (Blechteile), VW läuft mehr recht als schlecht, die Porsche-Pressen laufen 3-schichtig mit 120% und Überstunden.
      Ja das ist nur für die Interessant die Sammeltransporte machen, habe da einige Kollegen die mit grossen deutschen Herstellern zusammenarbeiten und die Konditionen sind ne absolute Katastrophe, sowas will sich keiner antun.
      Als Beispiel, kriegst nen Vertrag für den Transport von 1000 Fahrzeugen im Monat, nun schaffst du 30 9er Züge und Personal an. In der ersten Woche kommen dann keine Fahrzeuge, in der zweiten Woche immernoch nix, in der Zwischenzeit stehen deine Fahrer und deine LKWs rum... in der 3. Woche kommen dann alle 1000 und dann ist klar dass du das nicht mehr beweltigt kriegst. Für jedes Fahrzeug dass du nicht transportiert kriegst musst du draufzahlen, weil der Hersteller die Fahrzeuge in die Börse reinhaut und du dann die Differenz begleichen musst.

      In der Regel hast bei Sammeltransporten 1-2 grosse Stammkunden, bist also komplett von denen abhängig.
      Für mich sind Sammeltransporte von Neufahrzeugen absolut uninteressant, das tue ich mir nicht an.

      Also lieber was anderes transportieren, gibt denk ich mal klügere Alternativen ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eddy85 ()

    • Eddy85 schrieb:

      Ja das ist nur für die Interessant die Sammeltransporte machen, habe da einige Kollegen die mit grossen deutschen Herstellern zusammenarbeiten
      Ich habe vom Automobiltransport soviel Ahnung wie vom Kippergeschäft: Keine - nur das was ich so höre und sehe...
      "Sammeltransporte" im Automobilgeschäft hätte ich als Kombinationen von verschiedenen Auftraggebern auf einer Tour / einem Fzg . eingestuft.
      Beim Marktführer für offene Plateau-LKW mit den orangenen LKW sieht man das häufiger: Vorne eine werksneue Landmaschine, hinten ein gebrauchter Traktor und vielleicht noch eine Kiste mit leichten Übermaßen, zu groß für Standard-Tautliner.
      Bei PKW-Transportern sehe ich den bunten Mix häufiger bei mittleren Unternehmern mit unter 20 Fahrzeugen und eigenen Stellflächen: diverse Fabrikate auf einem Zug, vermutlich junge Gebrauchte, EU Re-Importe, Mietwagenverschiebungen, vielleicht noch ein Privatkunde dazwischen...

      Bei den Mengengeschäft von Herstellern hätte ich vermutet, dass die selbst fertige Touren ab Werk oder bei Importeuren ab Terminal disponieren und den Transporteuren übermitteln:
      Multistopp-Touren mit x Entladestellen im eigenen Händlernetz .
      Beim Herstellergeschäft hätte ich gedacht, dass man dafür auch mit 20-30 Fzg. zu klein ist und dass das die Domäne der Großen ist : Mosolf, Frankenbach, Wallenius Wilhelmsen CAT, BLG etc...

      Sehe ich da was falsch?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

    • Hatte am Woend ein Treffen mit einem guten Freund, der im Mischgut und Kippergeschäft ist. Und das seit Jahren.

      Er erzählte, das aktuell 4 Achs Allrad Kipper auf Baustellen für 65 € die Stunde laufen und Mischgut etc. auch nicht viel mehr, dann aber mit Straßen SZM. Wenn du nicht willst stehen da 10 andere und machen es.

      Der Kippermarkt ist absolut TOD, außer du hast was spezielles und eigene Kunden und am besten ne eigene Sandkuhle mit Maschinen. Dann geht es Dir gut.
      Ansonsten sagte er, steigst du am besten aus oder stehst ganz schnell in den Inso Medien.

      @Ahnungslos,
      der Große Orange hat bei den ganz großen auch nicht unbedingt die geilsten Preise, durch seine Größe und die Kombination mit viel Privatgeschäft läuft das aber wieder gut. Generell ist in dessen Geschäft aber glaube ich noch Marge zu holen, da du mit seinen Plattformautos sehr flexibel bist. Da kannst notfalls auch mal nen Zug Steine mit nehmen, was auf einem 8ter Zug nicht geht.....
    • onkelp schrieb:

      mit seinen Plattformautos sehr flexibel bist. Da kannst notfalls auch mal nen Zug Steine mit nehmen, was auf einem 8ter Zug nicht geht.....
      das leuchtet sogar einem blöden reinen Spediteur wie mir ein, der von Fahrzeugtechnik wenig Ahnung hat :thumbsup:

      Auch bei den größeren Jungs mit den Plateau-Zügen haben die Unternehmer teilweise verkauft, sind jetzt teilw. noch Geschäftsführer:
      - Fehrenkötter an L.I.T.
      - Ziegler, Dürmentingen an Gartner
    • Fehrenkötter Kinder wollen meine ich nicht übernehmen. Da kannst besser verkaufen.
      Ob das bei Ziegler auch so war, keine Ahnung.

      Aber mal im Ernst, wenn in der heutigen Zeit einer mit viel Geld anklopft, wäre man doch blöd nicht zu verkaufen. Hatte genau das Thema die Tage auch mit meinem Alten Lehrbetrieb, die beiden Brüder sind 50/56 und haben 150 LKW. Seit knapp 80 Jahren am Markt und soweit gesund. Aber wenn da einer der Großen kommen würde, würden beide direkt unterschreiben. Wer weiß wie die Zukunft ist.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Kann hier jemand ;) dem Forenmitglied, der seit November 2022 nicht mehr eingeloggt war, sagen dass hier ein Thema läuft wo 'ne aktuelle Markteinschätzung aus erster Hand was bringen würde.
      Sonst muss ich hier weiter mein Pseudowissen aus zweiter und dritter Hand verbreiten und die altgedienten Forenmitglieder mit Sprüchen langweilen, die sie schon x-mal von mir gelesen haben :P
      Moin zusammen. Ich fühle mich überhaupt nicht angesprochen.

      Das Ende des letzten Jahres und der Anfang diesen Jahres waren zu turbulent als das ich die Muße hatte hier rein zu schauen.

      Für mich gesprochen kann ich sagen das ich einige "Experimente" gemacht habe, und es nun mit dem Motto halte: "Schuster, bleib bei Deinen Leisten!".

      Wie Kipper-Spedition schon sagt sind die Reichen durch die Turbulenzen der letzten Jahre noch reicher geworden, und die Armen noch Ärmer. Von daher würde ich mir das Marktsegment "Transport von hochpreisigen Fahrzeugen" hoch halten. Zumal wenn man sich da schon eine gewisse Reputation und Kontakte erarbeitet und aufgebaut hat.

      Wie vom Ahnungslosen schon beschrieben bauen die Großen wieder eigene Kipperflotten auf wie es vor vielen Jahren schon mal der Fall war. Der Rest wird nach Tagesbedarf zugekauft. Da fällt man dann arbeitstechnisch schnell hinten runter wenn wenig zu tun ist.

      Das ganze steht und fällt auch mit Kontakten. Kennst Du Bauleiter, dann hast Du die Möglichkeit wie eine Wanderhure mit von Baustelle zu Baustelle zu ziehen. Es gibt natürlich auch langjährige regionale Anbieter die sich festgebissen haben und ein Kundengemisch von Großen und langjährigen klein- und mittelständischen Kunden haben. Dieser gesunde Mix garantiert eine auskömmliche Auslastung.
      Kippergeschäft ist oft Tagesgeschäft, sofern Du nicht in großen Baustellen engagiert bist wo die Kipper einfach gebucht und auch mal gezahlt werden wenn sie den ganzen Tag auf der Baustelle stehen und sich nicht bewegen.

      Bei uns entscheidet sich heute was morgen ist, morgen was übermorgen ist. Irgendwer hat immer was zu tun, manchmal auch keiner, manchmal alle. Es gibt Tage da läuft die Dispo von ganz alleine weil die Touren so schön zueinander passen das auch Picasso die Dispo nicht besser hätte malen können. Es gibt Tage da ist jeder Pinselstrich ein Griff in's Klo. Im Schnitt muss es passen. Und der Kunde glücklich und zufrieden sein. Wie habe ich in meiner ersten Vorlesung meines kurzen BWL-Studiums erfahren. Wir arbeiten nicht um Gewinn zu machen oder reich zu werden. Wir sind betriebswirtschaftlich tätig um Bedürfnisse zu decken. Das es dazu einer Kostendeckung und auch eines Gewinns zur Risikovorsorge (siehe aktuell unsere Energiekonzerne) bedarf liegt in der Natur der Sache. Aber wir werden tätig um Bedürfnisse zu decken. Hätten unsere Kunden keine Bedürfnisse, und würden wir ihnen nicht das Gefühl geben das wir diese Bedürfnisse fast perfekt befriedigen - welchen Wert hätte so eine Geschäftsbeziehung?

      Festzustellen ist wie in vielen anderen Bereichen auch, das es wie der Ahnungslose schön beschreibt nicht der vielbeschworenen ausländischen Marktbegleiter bedarf um Preise runter zu prügeln. Das erledigen wir ganz alleine.

      Sind Kontakte da die eine Grundauslastung garantieren kann man natürlich so ein Engagement wagen. Man muss aber auch die richtigen Fahrer dafür am Start haben, und wissen das es ein sehr schmales Brot ist. Wir leben vom nackigen Fuhrmannslohn. Die Großen wissen oft garnicht was die Lkw kosten. Die sind Mittel zum Zweck, sprich sorgen für eine Grundauslastung der Baustelle. Geld verdienen die mit Abbrüchen, Erdarbeiten, Zusatzleistungen. So, und da kommt dann unsereiner und muss nur vom reinen Fuhrmannslohn leben. Schwer. Entweder generiert man da eine Nische für sich und schart Kunden um sich die wissen das sie nicht den günstigsten Preis zahlen, dafür aber einen sehr guten Service bekommen, oder es ist sehr eng. Schön wird's eigentlich nur wenn Du für den einen was von A nach B, und für den nächsten was von B nach A fahren kannst. Hast Du einiges an Transporten im Portfolio kannst Du Dir jeden Tag schöne Touren draus basteln. Fehlt was geht's direkt an die Rentabilität.

      Frag Dich in der Region mal schlau was der Kurs ist für einen Tageseinsatz und rechne Dir durch ob Du damit klar kommst. Du sagst potentielle Kunden sind da? Sprech mit denen über einen ganzjährigen Einsatz, bzw. drüber was die Dir für einen Tagessatz zahlen. Da werden stellen weise 6, stellenweise 8 Stunden abgerechnet. Ich meine ein Tagessatz muss bei mindestens 10 Stunden liegen. Wenn die Dich nach 5 Stunden nicht mehr brauchen ist das deren Problem.

      Privater Wohnungsbau wird aktuell einbrechen, aber sich auch wieder erholen. Es gibt noch genug Menschen/Unternehmen die Geld haben und investieren möchten. Ich bemühe gerne das Bespiel der Solarmodule. Die Einspeisevergütung für Strom war anfangs sehr hoch, und die Module waren sehr teuer. Die Einspeisevergütung sank, und o Wunder wurden die Module günstiger. Das wiederholte sich einige Male. Zufall? Technischer Fortschritt? Nö, für jenen der eine Investition tätigt muss es sich am Ende des Tages rechnen. Tut es das nicht investiert er nicht mehr. Alle Beteiligten des Marktplatzes haben aber ein Interesse daran das es sich rechnet. Ergo muss sich das Kostenkonstrukt aus Einkaufskosten, Lohnkosten, Finanzierungskosten etc. gegenüber den Erlösen rechnen. Da sorgen die üblichen Verdächtigen schon für weil denen sonst die Arbeit ausgeht. Nur die brauchen halt ein bisschen um sich aufeinander einzupendeln. Das hat was von zocken am Pokertisch.

      Gewerblich wird nach wie vor sehr viel Altflächensanierung betrieben, Umweltprojekte werden angestoßen. Der gemeine Bürger möchte schon gerne regelmäßig zur Toilette gehen (Abwasserleitungen). Er möchte es warm haben (Fernwärme, Gas, Strom). Er möchte elegentlich mal im Internet unterwegs sein (Telekommunikation, Glasfaser), und Strom möchte sowohl der Bürgergeldempfänger als auch der ewig Dumme der versucht von ehrlicher Arbeit über die Runden zu kommen, als auch der Schwerreiche (ich lasse die gesunde Mittelschicht mal weg weil's die fast nicht mehr gibt) aus der Steckdose abgreifen. Achso, Wasser soll auch aus der Leitung kommen. Hier in der Region verlegt einer unserer Kunden gerade für einen kommunalen Versorgungsträger eine neue Wasserleitung in der Straße. Die alte ist von 1919 (kein Schreibfehler, neunzehnhundertneunzehn).

      Der Berliner würde sagen: Det kommt allet noch nich ausn 3-D-Drucker. Da hilft keen Mäulchen spitzen, da muss jepfiffen werden wa!

      Arbeit ist da, Du musst also nur sehen das Du ran kommst. Zu einem auskömmlichen Preis. Guck nicht auf die große weite Welt, guck nicht was andere machen. Guck Dir Deinen kleinen Microkosmos an und überlege wie Du in dem gut zurecht kommst. Ob das 300 km weiter auch funktionieren würde kann DIr doch Latte sein.

      In diesem Sinne viel Glück bei Deiner Entscheidung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Daeumling ()

    • onkelp schrieb:

      Hatte am Woend ein Treffen mit einem guten Freund, der im Mischgut und Kippergeschäft ist. Und das seit Jahren.

      Er erzählte, das aktuell 4 Achs Allrad Kipper auf Baustellen für 65 € die Stunde laufen und Mischgut etc. auch nicht viel mehr, dann aber mit Straßen SZM. Wenn du nicht willst stehen da 10 andere und machen es.

      Der Kippermarkt ist absolut TOD, außer du hast was spezielles und eigene Kunden und am besten ne eigene Sandkuhle mit Maschinen. Dann geht es Dir gut.
      Ansonsten sagte er, steigst du am besten aus oder stehst ganz schnell in den Inso Medien.

      @Ahnungslos,
      der Große Orange hat bei den ganz großen auch nicht unbedingt die geilsten Preise, durch seine Größe und die Kombination mit viel Privatgeschäft läuft das aber wieder gut. Generell ist in dessen Geschäft aber glaube ich noch Marge zu holen, da du mit seinen Plattformautos sehr flexibel bist. Da kannst notfalls auch mal nen Zug Steine mit nehmen, was auf einem 8ter Zug nicht geht.....
      Da liegste mit 65 Euro/Stunde noch gut. Hier in der Ecke kommen die noch mit 45-55 Euro/Stunde klar. Mischgut geht oft auf Tonnage. Da liegen die Kurse hier in der Ecke aber um die 75-80 Euro/Stunde. Aber wenn Du keinen Mindesttagessatz hast hilft's Dir auch nicht wenn die Dich nach 4-5 Stunden weg schicken. Wir haben uns vom Mischgutgeschäft komplett veerabschiedet.