Baustellenbranche lohnenswert? (Kipper)

    • Baustellenbranche lohnenswert? (Kipper)

      Servus alle miteinander,

      wir sind seit 2013 in der Autotransportbranche unterwegs, würde mich jedoch interessieren wie der Markt für einen Kipper aussieht da ich hier schon potenzielle Kunden hätte.
      Sprich ist der Markt zyklisch, welche Herausforderungen gibt es, was wäre die Problematik, wie genau verrechnet man einen Transport, pro m3, pro KG, pro Strecke usw?
      Eine Kostenkalkulation für eine 4x4 SZM mit 3 Achs Kipper habe ich schon erstellt, jedoch sind noch unbekannte Faktoren offen wie Einsatztage pro Jahr, Kilometer und Reparaturkosten.

      Wäre dankbar für Infos von Leuten die in dem Bereich tätig sind.
      - wie verrechnet Ihr den Transport? (m3, Last, Strecke, pro Einsatztag?)
      - welche Problematik ist zu beachten?
      - Zyklisch? Wie viele Einsatztage habt ihr pro Jahr im Durchschnitt?
      - Umkämpfter Markt oder herscht Mangel?

      Ich bin selber Inhaber, Verkehrsleiter und seit 10 Jahren im Transportwesen.

      VG, Ferdinand (Eddy)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eddy85 ()

    • Hallo,
      Bau ist nicht die Sparte, für die ich tätig bin.
      Vorab, was ich allgemein aus zweiter Hand mitbekomme:
      Bauboom ist vorbei
      - private Projektträger: viele große Bauvorhaben werden geschoben / auf Eis gelegt, wegen gestiegener Zinsen und unsicherer Wirtschaftslage
      - öffentliche Hand: Infrastrukturbau, Strassen etc. läuft weiter
      Insgesamt vermutlich nicht gerade der optimale Zeitpunkt, um ins Geschäft mit Baustellenkipper einzusteigen.

      Vielleicht melden sich noch andere Forenmitglieder wie @Daeumling, die unmittelbar an diesem Geschäft dran sind.

      Bevor sich der Moderator meldet:
      Nicknames mit dem Firmennamen werden hier als unzulässige Werbung gesehen, am besten ändern
      forum-speditionen.de/forumsregeln-3898
      siehe §11

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    • - wie verrechnet Ihr den Transport? (m3, Last, Strecke, pro Einsatztag?)
      Unterschiedlich, aber das sagt dir dein Kunde / AG schon.

      - welche Problematik ist zu beachten?
      Wo soll man anfangen? Auto, Personal, Arbeit (-zeiten), Reifenwahl usw.

      - Zyklisch? Wie viele Einsatztage habt ihr pro Jahr im Durchschnitt?
      Beim 3-Achser würde ich max. 9 Monate einplanen. Wenn du ne Autobahntunnelbaustelle hast, dann auch 365 Tage 7x24 Stunden.

      - Umkämpfter Markt oder herscht Mangel?
      Wo? In BaWü / Bayern könnte es Bedarf geben, in McPom kannst du dich in die Reihe der Stehenden einordnen.

      Die Zeit für Experimente, zu mal du die (Spezial-) Branche anscheinend nicht kennst, sollte eigentlich vorbei sein. Außer dein Sparkassenbuch geht nicht zu...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kipper-Spedition ()

    • Wenn ich im Süden unterwegs bin, sehe ich auf den Mega-Baustellen (Autobahn-/Eisenbahntrassen etc) die Kipper-Wanderflotten der ganz Großen, hauptsächlich aus den östlichen Bundesländern, z.B. von BöFi, Die tingeln von Großbaustelle zu Großbaustelle.
      In den Regionen gibt es dann die Regionalgrößen vor Ort. Die haben so 50+ Kipper, sind teilweise durch den Aufkauf von Kleineren (5-10 Fzg.) zur heutigen Größe gewachsen.
      Die machen aber nicht nur Kipper, sondern bieten ein Komplettpaket mit Erdbau, Abbruch, Deponien, Bauschuttrecycling etc.
      Bei Großprojekten hier in der Region, z.B. Hallen in der Größenordnung 40.000 m2, tauchen manchmal Unternehmer auf von außerhalb 100-300 km entfernt mit Kipper, Baggern, Planierraupen und machen den Erdbau.
      Bei Regionalgrößen steigen teilweise die Inhaber inzwischen aus und verkaufen . Aktiv als Käufer ist z.B. die Hagedorn-Gruppe.

      Ich schätze wenn man aktuell als Neueinsteiger mit 1-2 Kippern beginnt, sitzt man ganz am Ende der Nahrungskette. Für die (General-)Bauunternehmen oder Mischwerke dürfte man eher zu klein sein. Da wahrscheinlich die Regionalgrößen aktuell auch nicht auf 110-120% laufen, dürfte man da als Sub für die Spitzen momentan auch keine "gemähte Wiese" vorfinden.

      Das sind aber Vermutungen von extern, höre gerne was Leute dazu meinen, die direkt in der Sparte drin sind.
    • Jap, ist momentan schwierig. Hatte vor ca. Einem Jahr hier auch meine Idee zur Selbstständigkeit in der Baubranche kundgetan. Hier und da kann man was abgrasen, aber das meiste aufkommen ist in festen Händen. Einige sind bereit mal links und rechts was zu probieren bzw. Wem zusätzlich rein zu holen aber dauerhaft was aufbauen fand ich letztes Jahr schwierig. Aktuell hat wirklich kaum noch jemand so viel aufkommen um nebenbei wem ganz neues auszuprobieren....
    • Ich kenn mich leider nur in der Autotransportbranche aus, denke mal dass jeder Bereich ähnliche Herausforderungen mitsich bringt.
      Bei uns hat es auch sehr lange gedauert bis wir Stammkunden aufgebaut haben die das zahlen mit was ich zufrieden bin und ich nicht jedes mal wegen paar Euro minutenlang diskutieren muss. In der Hinsicht bin ich wirklich zufrieden, nur der Kundenstamm reicht nicht um das ganze auszubauen.
      Letztendlich sind wir weg von Sammeltransporten und machen nur noch exklusive geschlossene Einzeltransporte, jedoch schaue ich mir die letzten Monate an wie meine Kollegen reihenweise ihre LKW´s abmelden und denke mir dabei wie lang das dauert bis die exklusive Geschichte auch nicht mehr funktioniert.

      Mit nem Kipper hast zumindest nicht das Problem mit ausländischen Firmen die die Preise schön kaputt machen. Und ob der Kies nen Kratzer abkriegt interessiert auch niemanden :D
      Hab mich wirklich gewundert dass ein nagelneuer Schwarzmüller Kipper genausoviel kostet wie unser geschlossener Anhänger, das macht dann wirklich keinen Sinn wie überteuert die Anschaffung bei den Autotransporthängern wirklich ist.
    • Eddy85 schrieb:

      Mit nem Kipper hast zumindest nicht das Problem mit ausländischen Firmen die die Preise schön kaputt machen.
      Och, nach 35 Jahren in der Branche kann ich dir versichern, dass es keine Ausländer braucht um die Preise kaputt zu machen. Das schaffen die deutschen Transportunternehmer schon selbst untereinander. Schon im vorigen Jahrtausend als es noch keine Osteuropäer im Markt gab und es formal noch so was wie Tarife gab...
      Das Auftauchen der Osteuropäer im Markt hat den angenehmen Effekt, dass man die in der Opferrolle für Probleme verantwortlich machen kann, statt an den hausgemachten Problemen zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln.

      Was ich meine so aus der Baukipperbranche zu hören, ist dass da auch ohne Kabotagewettbewerb durch Ausländer schlechte Preise Thema sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

    • Kann hier jemand ;) dem Forenmitglied, der seit November 2022 nicht mehr eingeloggt war, sagen dass hier ein Thema läuft wo 'ne aktuelle Markteinschätzung aus erster Hand was bringen würde.
      Sonst muss ich hier weiter mein Pseudowissen aus zweiter und dritter Hand verbreiten und die altgedienten Forenmitglieder mit Sprüchen langweilen, die sie schon x-mal von mir gelesen haben :P
    • Lass es, dir Branche ist tot

      wenn du ein Auto hast und einen Bagger, dann kannst noch ein wenig über die Runden kommen, weil du dann weniger Schäden usw hast und die evtl kleinen Kunden bedienen kannst
      Wenn du aber keinen Bagger hast ist es solala

      warum denkst du, dass es signifikant weniger wird im Luxusauto Segment?
      Ein bisschen wird es sicher einbrechen aber dann werden die Leute die „viel“ haben ihre Autos an die Leute mit „mehr“ doch auch verkaufen, oder?
    • derandereTU schrieb:

      Lass es, dir Branche ist tot

      wenn du ein Auto hast und einen Bagger, dann kannst noch ein wenig über die Runden kommen, weil du dann weniger Schäden usw hast und die evtl kleinen Kunden bedienen kannst
      Wenn du aber keinen Bagger hast ist es solala

      warum denkst du, dass es signifikant weniger wird im Luxusauto Segment?
      Ein bisschen wird es sicher einbrechen aber dann werden die Leute die „viel“ haben ihre Autos an die Leute mit „mehr“ doch auch verkaufen, oder?
      Ja das war schon letztes Jahr der Fall, da sind die Oldtimer und Luxuswagenpreise explodiert und wir hatten eigentlich ein Rekord an Ertrag.
      Wenn man oben aufm Berg steht, ist jetzt die Frage obs nen neuen Gipfel gibt oder obs bergab geht :D in der jetzigen Ungewissheit neigt man eher dazu pessimistisch zu sein.

      Die exklusiven Transporte sind ja unvorhersehbar. Vor paar Jahren als wir noch für Händler "günstig" gefahren sind, waren wir nen Monat im Voraus ausgebucht, mit den geschlossenen exklusiven Transporten ist das ganze sehr spontan, da kannst eigentlich nichts planen und bist selten ausgebucht.
      Im Endeffekt arbeiten wir weniger und verdienen dabei eigentlich mehr :) Schade ist nur das man das ganze nicht wirklich ausbauen kann ohne viel Risiko und ohne die Preise massiv zu senken, das ist mir dann zu viel Stress um geringfügig mehr Ertrag.
      Dann informier ich mich lieber ob wir was anderes transportieren können, die Baustellenfahrzeuge und die Arbeit darum hat mich schon immer interessiert.

      Danke Ahnungslos für deine Infos, die sind sehr geschätzt :)
    • derandereTU schrieb:



      warum denkst du, dass es signifikant weniger wird im Luxusauto Segment?
      Das glaube ich nicht! Die Leute die früher Geld hatten, haben jetzt noch viel mehr.
      100 Meter Luftlinie von mir ist ein großer Autozulieferer (Blechteile), VW läuft mehr recht als schlecht, die Porsche-Pressen laufen 3-schichtig mit 120% und Überstunden.