Auftragsfahrten mit eigenem Pkw

    • Auftragsfahrten mit eigenem Pkw

      Hallo,

      ich möchte hier meine Fühler ausstrecken, um rauszubekommen wie realistisch meine Annahme bzgl. der Fahrerkosten bei einem Geschäftsmodell sind.

      Ich starte in Kürze in einer deutschen Großstadt einen Kurierdienst. Es sind Produkte von verschiedenen Herstellern an Kunden innerhalb der Stadt zu transportieren.

      Ich nehme die Aufträge entgegen und gebe sie an Fahrer weiter, die sie mit ihrem Pkw transportieren (Kleinwagen reicht aus).

      Meine Überlegung ist, dass ich Fahrer als Subunternehmer beschäftige. Idee ist, dass die Fahrer ihren Privat-Pkw einsetzen. Also können die Fixkosten des Pkw (Versicherung, Steuer, Verschleiß) nicht oder nur teilweise vom Fahrer als seine Kosten für die Fahrten eingerechnet werden. Als Kosten für den Fahrer bleiben im Prinzip "nur" die Spritkosten und seine Arbeitszeit.

      Die Spritkosten schlagen übrigens nicht massiv zu Buche, denn etwa ein Drittel der Arbeitszeit ist Handling (Einladen, Ausladen, Kassieren). Pro Stunde ergeben sich im Stadtverkehr für den Fahrer durchschnittlich 20 km Fahrstrecke.

      Ich kann den Fahrern 8 € pro Stunde Vergütung zahlen. Wenn es mehr ist, gerät meine Kalkulation ins Wanken. Ist das eine akzeptable Vergütung? Wie schätzt ihr die Sache ein?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Toledo ()

    • Willst du den Fahrern 8€ inklusive aller Kosten geben?
      Was soll der Fahrer dabei verdienen?
      Und nur den Sprit rechnen ist einfach falsch! Schließlich muss ja auch der Verschleiß und der Wertverlust des Wagens berücksichtigt werden.
      Wenn der Fahrer nur 8 Std. am Tag arbeitet und das an 220 Tagen im Jahr dann macht das schon eine Strecke von 35.200 KM/Jahr nur für die Arbeit, bei dieser Fahrleistung ist auch der Beitrag für die Versicherung wesentlich höher.( 20x8x220= 35.200 )

      Also wenn du da Fahrer findest die auch was taugen dann würde mich das doch sehr wundern.
      Kannst ja mal posten was daraus geworden ist.
    • Original von Jumbo120m3
      Ich denke Du wirst selber fahren müssen.

      Schaffe ich nicht alleine.

      Original von Mario-Liebert Spedition
      ... Wenn der Fahrer nur 8 Std. am Tag arbeitet und das an 220 Tagen im Jahr dann macht das schon eine Strecke von 35.200 KM/Jahr nur für die Arbeit, bei dieser Fahrleistung ist auch der Beitrag für die Versicherung wesentlich höher.( 20x8x220= 35.200 )...


      Es gibt zwei Schichten: Die erste Schicht ca. 3 Std., die zweite ca. 3 1/2 Std. Zwischen der 1. Schicht und der 2. Schicht liegen 4 Std. Ich schätze die meisten werden nur eine Schicht pro Tag fahren wollen, was etwa 15.000 km/Jahr bedeutet.

      Mein Job wäre quasi eine Ergänzungsbeschäftigung zu einer anderen bzw. zu anderen Beschäftigungen.

      Ich vergass gestern zu erwähnen, dass von den Kunden i.d.R. Trinkgeld gezahlt wird. In einer Stunde kann jedoch nur etwa ein Auftrag geleistet werden.
    • auch bei weiger stunden bleibt trotzdem nichts für den Fahrer übrig! Ich glaube das Du vergessen hast das der Subunternehmer den Betrag der nach Abzug aller Kosten auch noch voll versteuern muß!!!!

      Wie gesagt ich glaube nicht das Du damit jemanden finden wirst der auch dich zufrieden stellt, eventuell Leute die nicht oder nur schlecht deutsch sprechen, aber ich denke mal das dein Kundenstamm hauptsächlich aus deutschsprachiger Kundschaft besteht oder? Außer dem bleiben die Kosten für Verschleiß und Wertverlust weiterbestehen, fallen zwar geringer aus aber ändern wird sich da nichts da man derartige Kosten auch pro Km berechnen kann, siehe ADAC.

      Was das Trinkgeld angeht würde ich mich nicht drauf verlassen, außerdem kann es sein das manche Fahrer dann beim Kunden stehen und Trinkgeld verlangen, das war dann auch das letzte mal das der Kunde dich angerufen hat.
      Also wenn bei mir ein Bote kommt und auf Trinkgeld drängt, Rauswurf, Hausverbot, Telefonat mit dem Auftraggeber. Und dann wird der Bote keine Aufträge mehr von diesem Kunden bekommen.

      Es ist im Transport und Kuriergewerbe sehr schwer. Vielleicht wäre es ganz gut wenn du mal einen Lehrgang besuchen würdest wo Kalkulationen und sowas behandelt werden, du kannst ja auch mal unverbindlich beim Arbeitsamt anrufen und dich von deinen Bewerbern überraschen lassen, wirst dich wundern was manche Leute als Bewerbung bezeichnen!
    • RE: Auftragsfahrten mit eigenem Pkw

      Also,
      ich muss auch sagen, das deine Kalkulation-die Fahrer betreffen-schon sehr fragwürdig ist.
      Die Konstellation deines Modells ebenfalls.

      1. eigenes FZ
      2. Kurzstrecke ( Verbrauch )
      3. 2 Schichtsystem
      4. kurze Regelarbeitszeit ( Umatz )
      5. wenig Std.-Lohn ( 8€ )

      und so weiter

      Ich würde auch sagen, das es unter diesen Umständen eher nicht möglich sein kann, vernünftige Fahrer ( Subunternehmer ) zu bekommen, die dieses Geschäftsmodell vorantreiben können.

      Trinkgeld geht als Kalkulationsgrundlage schonmal garnicht, da es sich um keine feste Größe handelt und rein spekulativ ist.

      Auch den Tehmen:
      Wertverlust
      Verschleiß
      Fixkosten ( Steuern/Versicherung/Leasing etc... )

      muss ich beipflichten.

      Alles in Allem fällt mir dazu nur ein Wort ein " Dumping "
      Und dies macht, wie wir alle wissen, uns und allen anderen das Leben zur Hölle.....

      Nichts für ungut, ist nicht persönlich gemeint!
      Gruß Sven
      Wenn wir es nicht anpacken, wer denn dann ????
    • Tag alle zusammen,
      bin neu hier im Forum. Aber das was ich da eben gelesen habe, darf ja wohl nicht wahr sein. Wir wollen doch alle unser Geld verdienen. Bei Hermes arbeitet man ja schon umsonst.Da habe ich aus Dummheit in meiner Anfangszeit meine Erfahrungen gesammelt. Aber es war gut so. Aber da sollte man am besten noch Geld mitbringen.