Hallo an alle,

die meisten von uns hören ja den ganzen Tag Radio und sind ganz gut auf dem laufenden.

Insofern gehe ich mal davon aus das ihr alle mehr als einmal gehört habt das es europaweit nun die 48 Stundenwoche als MAX gibt.

Konkret heisst das alle abhängig Beschäftigten dürfen MAXIMAL 48 Stunden pro Woche arbeiten. Ausnahmen sind Ärzte, Feuerwehr usw . also alle mit Bereitschaftsdiensten.

Von LKW Fahrern als Ausnahme ist da nicht die Rede !

Die meisten von uns arbeiten sicher länger. Ich z.B. habe die 60 Stunden Woche im Vertrag (Mo-Fr , 06-18 Uhr, Nahverkehr).

Müssen muss ich davon mindestens 50 Stunden.

Real sind es immer so zwischen 50 und 55 Stunden.

Gesetzlich gesehen ist also mein Vertrag völlig daneben und auch die Realität steht jenseits der 48 Stunden Grenze.

Das wird wohl bei den meisten von euch so sein.

Meine Fragen an euch:

Nachdem nun selbst der taubste und blindeste Chef davon wissen müsste,

-- sprecht ihr das Thema an ?

-- arbeitet ihr weiter so wie bisher (mehr als 48 Stunden)

-- macht ihr weiterhin mehr Stunden aber wollt mehr Geld ?? (bei allen mit Festgehalt)


Schreibt doch einfach mal wie Ihr die Sache seht.

Ich zumindest ärgere mich schon über meine 55 Stunden für ein mageres Festgehalt. (wie gesagt Nahverkehr)

Gruss an alle

Eagle

PS: Bevor nun die Diskussion in die falsche Richtung geht. Ich meine ARBEITSzeit nicht Fahrzeit. Und ja, ich weiss auch das diese 48 Stunden eigentlich schon lange gelten, aber jetzt ist es in aller Munde und wird EU Gesetz.

ja, das mit den 4 Monaten und dem Durchschnitt von 48 ist klar

NUUUR

bei mir zumindest sind 50 Stunden die Woche MINIMUM. Weniger gilt als Minus und wird ggf. verrechnet.

Also nix mit durchschnitt von 48. Real ist eher ein Durchschnitt von 55 in 4 oder 6 oder 12 Monaten. Der Durchschnitt wird niemals 48 Stunden erreichen, auch nicht in 4 Jahren und so wie ich die Situation vieler Kollegen kenne bei denen auch nicht.

Ich weiss ja nicht ob hier nur Fernfahrer on Board sind die das Thema nicht betrifft, oder ob die Nahverkehrsfahrer hier alle Wartezeiten von Stunden und Stunden haben die dann als Bereitschaftszeit definiert wird und die meinen es betrifft sie auch nicht ----- denn komisch ist es schon. Über 80 haben gelesen und geantwortet hat nur ein einziger.

Interessiert euch eure Arbeitszeit nicht oder habt ihr wirklich ALLE die 48 Stunden im 4 Monatsdurchschnitt ???

Wenn ja dann her mit der Spedi-Adresse - lol

Nein das war eher ein Scherz, denn eigentlich fühle ich ganz wohl da wo ich jetzt bin. Nur erwartet mein Chef das ich alle Gesetze und Regeln einhalte. Vollen Einsatz bringe und immer pünktlich meine Tour beginne. Das ist normal und sein gutes Recht. Mein Recht als Arbeitnehmer ist pünktliche Bezahlung ein funktionstüchtiges und strassentaugliches Arbeitsgerät und ebenfalls die Einhaltung der Gesetze und Regeln.

Doch hier scheint es zweierlei Mass zu geben und das ärgert miich eben.

Gruss

Eagle

PS: oder lesen eure Chefs hier mit was ihr schreibt ? Anders kann ich mir die Zurückhaltung zu dem Thema kaum erklären

Kühltaxi ---

verwirrt ?? lol

Dann will ich vieleicht etwas für klärung sorgen.

Bevor ich Festangestellter wurde habe ich bei diversen Speditionen quasi als Aushilfe auf selbständigen Basis gefahren.

Dies in erster Linie nicht wegen des Geldes sondern um mir klar zu werden was so ab geht.

Dabei habe ich folgendes (für mich) festgestellt.

Nachtschicht geht gar nicht (mehr), früher hatte ich damit kein problem, heute bekomme ich gegen 03-04 uhr kreislaufprobleme bis zum nasenbluten. Geht also gar nicht.

Lebensmittel gehen auch nicht. Maloche bis zum umfallen, 04 Uhr angefangen 19:30 feierabend. Dazu noch alles selbst mit der Hand (hubwagen) auf und abladen, und zur krönung noch ne dicke erkältung wegen Kühlwagen. Draussen 30 grad drinnen 4 oder 5 Grad.

Fernverkehr geht auch nicht. Zum einen bin ich (wahrscheinlich) zu alt und zu verheiratet um den grossteil meines lebens in der Fahrekabine zu verbringen, die betten sind mir viiieeeelllll zu klein und die dusche/toilette fehlt auch.

Dazu kommt das es (für mich) sterbenslangweilig ist 4,5 stunden stur geradeaus zu fahren.

Ach ja, da ich diese Erfahrung in einem (nagelneuen) Renault Magnum gemacht habe tat mir nach 2 Stunden dann auch noch tierisch der Hintern weh. (das ist aber ganz klar auto abhängig, bei MAN und mercedes und sogar iveco hab ich das nicht)

Blieb noch Stahl. Das war (und ist) abwechslungsreich, teilweise spannend (grosse Stahlwerke), man fährt und arbeitet körperlich (in maßen). Klar muss man ständig sein Auto umbauen - erst stabstahl / also balken hin, dann coils - also alle balken weg und coilmulde aufmachen, dann Drahtrollen/ also wieder coilmulde zu und wieder balken und antirutschmatten hin usw usw

Stahl war (und ist) also die Wahl (für mich)

Bleibt nun noch der richtige oder besser beste Arbeitgeber.

Und da muss ich nach all meiner Erfahrung sagen, unter den schlechten ist (scheint) meiner noch einer der besten zu sein.

Choleriker die grundsätzlich nur schreien, die ihre leute selbst im Nahverkehr im Auto schlafen lassen (und sei es 500 m von zu Hause entfernt - ansonsten Abmahnung), andere die grundsätzlich alles unter 14 Stunden pro Tag als nicht anwesend vermerken, andere die einem ein Auto geben an dem aber wirklich ausser motor und blinker alles kaputt ist (sitz bleibt unten, lüftung geht nicht, radio gibts keins, usw usw), ach ja und das alles natürlich für im Durchschnitt 1800 Euro.

all diese Sorte Chefs habe ich kennen (und schätzen- lol) gelernt.

Dort wo ich jetzt bin ist der Chef absolut in ordnung, die Autos zwar nicht brandneu
aber absolut technisch in Ordnung incl. Radio, wir haben zwar 12 Tsunden im Vertrag stehen, mündlich gelten aber 10 Stunden und alles was drüber geht wird als Freizeit (irgendwann) ersetzt. Die Bezahung hat eine 2 am Anfang, und Stahl ist es auch noch was wir fahren.

Daher meine Aussage das ich eigentlich zufrieden bin.

Trotzdem ärgert es mich das ich (wir) in unserer Firma 2 Stunden pro woche mehr arbeiten (rest wird ja irgendwann vergütet) als gesetzlich erlaubt.

Wie gesagt ALLE anderen sind noch viel viel viel schlimmer dran bei anderen Firmen, aber ich bin immer absolut zu hundertprozent korrekt. Ich bin immer pünktlich, stehe zu 100 % hinter der Firma und dem Job den ich zu erledigen habe. Ich bin absolut zuverlässig und denke mit und im Voraus.

Ich bin also absolut korrekt wie sich eine Firma das erwartet. Und so korrekt wie ich zur Firma bin erwarte ich eben auch das die Firma so 100% korrekt zu mir ist.

Und eben da ärgern mich diese 2 Stunden jenseits des Gesetzes.

Ich hoffe ihr versteht nun warum ich mich (trotzdem) da wo ich bin sehr wohl fühle, und dennoch mich ärgere wenn etwas auf meinen schultern abläuft was jenseits der Gesetze ist.

Denn bei allem wohlfühlen - harter Job für wenig Geld ist und bleibt es.

Gruss

Eagle

PS. schönes wochenende, vor allem an die armen kollegen die sogar ihr wochenende in diesem luxuriösen Wohnmobil namens Fahrerkabine verbringen müssen. Nie zuvor habe ich bei abgestellten LKWs gerade am WE so darauf geachtet ob die Gardinen zu sind.