Umgang mit Mindestlohn

    • Umgang mit Mindestlohn

      Hallo Unternehmer-Gemeinde,

      wie geht Ihr mit dem ab nächsten Jahr geltenden Mindestlohn um ?

      Ich gehe mal im Fernverkehr von durchschnittlich von 12 Stunden Arbeitszeit (Fahrzeit, Be- und Entladen, Wartezeit usw.) am Tag aus, was ja eh nicht gesetzeskonform, aber Realität ist. Rechnung: 12 Stunden x ~21 Arbeitstage x 8,50 € = 2.142 € Brutto-Monatsgehalt. Da ich meinen Fahrern 2000 € Gehalt plus Spesen (~384 €), steuerfreie Altersvorsorge (80 €), vermögenswirksame Leistungen (40 €) und monatlichen Tankgutschein (40 €) gebe, liege ich ´´Verbrecher´´ unter dem Mindestlohn, werde also gezwungen die steuerfreien Dinge abzuschaffen und den Bruttolohn zu erhöhen. Das dann meine Fahrer dann weniger Netto bekommen werden, muss ich denen dann erstmal erklären.

      Eh ein Aufschrei erfolgt: Im Raum Ostsachsen (Bautzen) liege ich mit meinen Lohn / Gehalt im guten Bereich der Branche, habe keinen Fahrermangel, da meine Fahrer z.T. mit 1.400 bis 1.600 € bei Ihren ehemaligen Firmen abgespeist worden sind.

      Bin mal gespannt auf die Reaktionen, da ich eher stiller Leser bin...
    • kleine Anmerkung des Moderators:


      Da Sachsen und Thüringen seit einigen Jahren im Transportsektor nicht mehr " Tarifgebunden " sind ( Beschluss aus dem Unternehmersektor ) kommen tatsächlich solche, durch den TE unten genannten Einkommen zustande, selbst diese sind teilweise noch erstklassig. Der Moderator kennt einige BKF in Sachsen, wo sogar eine Aufstockung und Wohngeld notwendig sind.


      Danke dem TE ( fürs an seine Fahrer gezahlte Gehalt )
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      Beim Zitieren

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      Natürlich ohne Leerzeichen



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    • Tarifgebunden? Von 52000 Unternehmer sind gerade 8000 über Landesverbände im BGL organisiert. Von 500000 Lkw-Fahrern im Gewerbe sind gerade mal 25000 in einer Gewerkschaft. Wer soll da bitte wem welchen Tariflohn zahlen? Der Fahrerlohn ist ein Marktpreis. Nachfrage gering, Preis im Keller. Ganz einfach. Das Problem ist nur, dass man zu den gebotenen Preisen bald nur noch Rumänen bekommt. ELVIS sucht ja auch schon.
    • "Ich gehe mal im Fernverkehr von durchschnittlich von 12 Stunden Arbeitszeit (Fahrzeit, Be- und Entladen, Wartezeit usw.) am Tag aus, was ja eh nicht gesetzeskonform, aber Realität ist"

      Ja was denn nun? Du gestaltest Deine Arbeitszeiten nicht "gesetzkonform" aber willst es mit dem Stundenlohn dann doch.

      Der Mindestlohn ist nicht mehr als ein typisch etatistisches Politikerstück zur Verarschung des als dämlich betrachteten Stimm und Steuerviehs, auch oft irritierend "Volk" genannt. Wenn Du bei dem Stück mitmachen willst schreibst Du in den Arbeitsvertrag den Minstlohn als Stundenlohn und als Arbeitszeit die 36 Stundenwoche und das bei max 3 Arbeitswochen im Monat. Davon zahlst Du dann Lohn und führst Beiträge ab. Evtl Überstunden müssen individuell mit Dir abgesprochen werden...
    • Beim Mindestlohn geht es nicht um wollen, sondern um müssen ! Wir stellen uns nur vor, das ein Mitarbeiter im Unfrieden geht, der klagt doch an Hand der Fahrten (-schreiber) nachweise sein zu Unrecht nicht erhaltenes Geld ein. Um dies zu Umgehen, bin ich doch gezwungen, steuerfreie Leistungen (Spesen, VWL & Altersvorsorge) abzuschaffen und dem Bruttolohn zu zuschlagen. Das dann weniger für den AN raus kommt, Pech für beide Seiten.

      IHK-Zitat: Nach § 3 MiLog darf de Mindestlohn nicht durch Vereinbarungen unterschritten werden oder gar ausgeschlossen werden oder beschränkt werden. Entsprechende Vereinbarungen sind unwirksam. Auf einen entstandenen Anspruch kann nur durch einen gerichtlichen Vergleich verzichtet werden. Im übrigen ist ein Verzicht ausgeschlossen. Auch eine Verwirkung ist ausgeschlossen.

      D.h. ein AN kann auch nach Jahren seinen nicht erhaltenen Verdienst einklagen. Ich denke mal, ich werde zum Insolvenzverwalter umschulen.
    • der Mindestlohn ist errechnet worden auf grundlage eines "normalen" Arbeitnehmers, sprich 8h / Tag.

      Ein BKF fällt hier sicher nicht drunter und das ist auch nicht Ungesetzlich..siehe die EG Richtlinie für Kraftfahrer und deren Arbeitszeiten.

      Den einzigen denen dieser sagenhafte Mindestlohn evtl. was bringt sind Leiharbeiter und Reinigungskräfte etc.....
      Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten
      (Albert Einstein)
    • RE: Umgang mit Mindestlohn

      Kipper-Spedition schrieb:

      Hallo Unternehmer-Gemeinde,

      wie geht Ihr mit dem ab nächsten Jahr geltenden Mindestlohn um ?

      Ich gehe mal im Fernverkehr von durchschnittlich von 12 Stunden Arbeitszeit (Fahrzeit, Be- und Entladen, Wartezeit usw.) am Tag aus, was ja eh nicht gesetzeskonform, aber Realität ist. Rechnung: 12 Stunden x ~21 Arbeitstage x 8,50 € = 2.142 € Brutto-Monatsgehalt. Da ich meinen Fahrern 2000 € Gehalt plus Spesen (~384 €), steuerfreie Altersvorsorge (80 €), vermögenswirksame Leistungen (40 €) und monatlichen Tankgutschein (40 €) gebe, liege ich ´´Verbrecher´´ unter dem Mindestlohn, werde also gezwungen die steuerfreien Dinge abzuschaffen und den Bruttolohn zu erhöhen. Das dann meine Fahrer dann weniger Netto bekommen werden, muss ich denen dann erstmal erklären.

      Eh ein Aufschrei erfolgt: Im Raum Ostsachsen (Bautzen) liege ich mit meinen Lohn / Gehalt im guten Bereich der Branche, habe keinen Fahrermangel, da meine Fahrer z.T. mit 1.400 bis 1.600 € bei Ihren ehemaligen Firmen abgespeist worden sind.

      Bin mal gespannt auf die Reaktionen, da ich eher stiller Leser bin...


      Bei 2 k liegt du doch im Tarifbereich, eben untere Gruppe!

      Weiterhin haben wir die 48 Std. Woche

      Gemäß ArbZG ( Vergl. § 21 a ) darf die wöchentliche Arbeitszeit 48 Stunden nicht überschreiten . Wochebeginn Montag 0.00 Uhr.

      Wo liegt das Problem?

      Unter 1700 € Brutto!
    • Das Problem liegt darin, dass der Mindestlohn schnell unterlaufen wird mit Werkverträgen wie "liquid workforce", die Erfindung von IBM. Wir haben ja bei Dino Trans gesehen, wer hier zum Lkw-Fahrer gemacht wird. Immer wenn man denkt, das Fuhrgewerbe ist auf der untersten Stufe angekommen, findet einer noch eine tiefere Stufe. Ich finde, wir sollten es hier machen wie die Arbeiterkammer in Österreich, und heimische Lkw-Fahrer zügig in andere Berufe umschulen. Die haben da schon kapiert, dass es weiter abwärts geht.
    • Man kann Österreichs Fernfahrer nicht mit den deutschen Truckern vergleichen!

      Die hatte einen guten Stamm, da auch gutes Geld Mindestlohn 2200 schon vor 15 Jahren plus Abfertigung gezahlt wurde und auch von der AK überwacht wurde!

      Zu was willst die unteren Gruppen umschulen, zum Schafshirten?

      Die guten sind zu alt zum umschulen!

      Wenn heute schon auf den HP der Firmen und in Beiträgen im Fernsehen berichtet wird, das der Beruf des Berufskraftfahrers keinen Schulabschluß bedarf, dann weiß ich nicht zu was die noch um zu umschulen sind. Da die heute Volkschule zu vergleichen ist wie die Baumschule (Hilfsschule vor 30 Jahren)

      fällt mir leider kein Beruf da zu ein!
    • 68erChris schrieb:

      Ich beteilige mich besser nicht an diesem Thema sonst müßte ich gesperrt werden!
      Manche Spediteure und kfm. Angestellte merken aber auch rein gar nichts mehr :thumbdown:


      Eine Sperre ist doch nicht schlimm!

      Kann wieder auf gehoben werden!

      Viel schlimmer ist doch wenn man von der Mehrzahl der User raus geworfen wird wie du aus dem Forum! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
      Auch ich hatte öfters eine Pleite!

      Im Jahre 2013die letzte, als mich meine Lebensabschlusspartnerin verließ hatte ich lauter Holzwürmer im Bett, von ihrem Holzbein!
    • ELVIS2007 schrieb:

      68erChris schrieb:

      Ich beteilige mich besser nicht an diesem Thema sonst müßte ich gesperrt werden!
      Manche Spediteure und kfm. Angestellte merken aber auch rein gar nichts mehr :thumbdown:


      Eine Sperre ist doch nicht schlimm!

      Kann wieder auf gehoben werden!

      Viel schlimmer ist doch wenn man von der Mehrzahl der User raus geworfen wird wie du aus dem Forum! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      Ich weiß zwar nicht was Du so nimmst aber es bekommt Dir definitiv nicht! Und wenn Du irgendein Problem mit mir hast können wir das gerne privat erörtern!
      Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.
      -Wilhelm Busch-