Ideen zum Versand von Umzugsgut

    • Ideen zum Versand von Umzugsgut

      Hallo miteinander

      Ich bin der Markus aus dem kleinen Neuffen. Und dachte es ist eine gute Idee sich hier anzumelden um nach Rat zu fragen. Hoffe mir kann der eine oder andere mir gute Ratschläge geben.

      Es geht darum, das ich nach Irland auswanderen werde und mir dafür einen 40 Fuß Container kaufen wollte.
      Den dann bei mir abstellen lasse um meine Werkstatt und Wohnung darin zu verladen. Und eben dann voll nach Irland liefern lassen und da dann auch als Lagercontainer verwenden.

      So der erste Plan. Der aber nicht in Stein gemeiselt ist. Vielleicht ist es auch besser, einfacher oder einfach nur billiger sich z.B. Wechselbrücken zu mieten und dann halt auf den Lagercontainer zu verzichten. Die müssten ja aber wieder zurück zum Spediteur.

      Ich bin da etwas hin und her gerissen und noch keinen so richtigen Knopf an der Sache.

      Was auf jeden fall nicht geht, das der Spediteur kommt und darauf wartet, das ein und ausgeladen wird. Das geht Logistisch nicht hier und drüben.

      Freu mich schon auf gute Tips und Diskussionen.
    • Hallo Markus,

      erst mal willkommen im Forum. Schön, wenn sich ein Neuer zumindest mal vorstellt und auch eine klare, sinnvolle Frage hat (ist leider nicht selbstverständlich)

      Deine Überlegungen sind im Ansatz nicht schlecht, "funktionieren" aber jeweils irgendwo so nicht...

      Einen Container für einen einmaligen Transport kaufen macht keinen Sinn. Den mietet man von der Reederei. Wenn Du einen eigenen Container verschiffen willst, braucht der eine gültige Zulassung (so eine Art Container-TÜV). Ohne gültige Prüfung nimmt den keine Reederei an. Die Container die für günstiges Geld als "Lagercontainer" verkauft werden, haben in der Regel keine Zulassung mehr oder schaffen aus irgend einem Grund die Abnahme nicht mehr. Daher sind die so günstig und eben nur noch als "Lagercontainer" zu verwenden.

      Überdies bräuchtest Du jeweils einen Autokran, der Dir den leeren Container vom Chassis in den Vorgarten hebt, ein paar Tage später den vollen Container wieder aufs Chassis und in Irland das gleiche in grün. Kostet jedesmal einige hundert € .

      Wieviele Container hast Du in Deinem Leben schon beladen und kennst Du dich mit den Stauvorschriften aus? Im Seeverkehr ist die Ware ganz anderen Belastungen ausgesetzt wie auf der Straße. Wenn das nicht richtig gestaut ist, kommt statt Deiner Möbel nur noch Kleinholz in Irland an. So wie die Auswanderer in "goodbye Deutschland" ihre Container beladen funktioniert das nicht. Das ist nur für die Kamera gestellt ^^

      Überdies macht es eigentlich keinen Sinn nach GB oder IRL Containerladungen zu schicken. Der Seeweg ist so kurz, dass die Vor- und Nachlaufkosten (Hafengebühren, Krankosten, Transport per Containerchassis) in keinem sinnvollen Verhältnis zur Seefracht stehen und das ganze viel zu teuer wird. Nach GB + IRL verlädt man üblicherweise konventionell: Also Ware auf den LKW, LKW auf die Fähre nach Dover und ab die Post. Quer durch England und in Hollyhead wieder auf die Fähre nach Dublin. Geht schneller und ist günstiger als die Geschichte per Seecontainer.

      Wenn Du in der neuen Heimat einen Seecontainer zum lagern braucht, dann kaufe Dir vor Ort einen ausrangierten. Den bekommst Du dort sicher für kleines Geld und sparst die Fracht

      Mit Wechselbrücken ginge das theoretisch zu machen, aber das Problem:

      Was soll der LKW dann in Irland machen, wenn er die Brücken bei Dir abgestellt hat und Du die in Ruhe entladen willst. Der Lastzug müsste ja leer nach D zurückfahren (ohne Brücken kann er nichts laden) und irgendwann später wieder leer nach IRL um die Brücken zu holen. Theoretisch möglich, kostentechnisch ein Irrsinn.

      Mein Vorschlag:

      Du suchst eine Spedition, die Deine Sachen auf Raten abholen (wenn es nicht auf einmal geht), zu sich ans Lager bringen und dann wenn alles komplett ist, einen LKW beladen und rüber fahren.
      Die Entladung drüben müsste dann halt etwas zügig gehen - evtl. kann man sich auf ein Zeitfenster von sagen wir 24 Stunden zu einem Preis X einigen. Solange wartet der LKW und Du hast Zeit, die Sachen abzuladen.

      Ansonsten fällt mir jetzt spontan keine andere Variante ein, wenn die Sachen nicht in einem Zug verladen bzw entladen werden können. Zumindest nichts, was kostentechnisch sinnvoll ist. Ich nehme ja nicht an, Du willst tausende von Euros verbrennen - oder wie man sagt: Mit Kanonen auf Spatzen schiessen...
    • Eine Vorstellung ist doch Pflicht. Ich sage ja auch Hallo, wenn ich in ein Geschäft gehe.

      Den Container wollte ich nicht per Seeweg schicken. Das ist utopisch für die Strecke.
      Kaufen hätte den Charme, das man ihn behalten und als Lager da oben benutzen könnte.

      Mit dem Beladen kenne ich mich aus. Wir schicken in der Firma öfters Luft und Seefracht. Deswegen ist es mit dem Zeitfenster ja blöd. Weil rein das Beladen wird ein scheiß werden. Da ist ja nichts großartig in Kisten, die man schön sichern könnte. Da müsste ich entweder Gitterboxen oder ähnliches wieder benutzen
    • Markus_E schrieb:

      Eine Vorstellung ist doch Pflicht. Ich sage ja auch Hallo, wenn ich in ein Geschäft gehe.
      Seh ich auch so, ist aber wohl nicht mehr so. Es fällt schon positiv auf, wenn hier mal ne ordentliche Vorstellung kommt


      Markus_E schrieb:

      Den Container wollte ich nicht per Seeweg schicken. Das ist utopisch für die Strecke.
      Kaufen hätte den Charme, das man ihn behalten und als Lager da oben benutzen könnte.

      Ok, die andere Variante wäre dann höchstens, den Seecontainer auf einen offenen Sattelzug (kein Containerchassis) zu setzen und so per Fähre und über Land hochzufahren. Für einen offen LKW findet sich eher wieder eine Rückladung als für ein Containerchassis oder einen Hängerzug ohne Brücken. Aber Seetransport ist in dem Fall Humbug

      Markus_E schrieb:

      Weil rein das Beladen wird ein scheiß werden. Da ist ja nichts großartig in Kisten, die man schön sichern könnte. Da müsste ich entweder Gitterboxen oder ähnliches wieder benutzen
      Und wenn Du entsprechend vorarbeitest und den Kram im Kartons und Kisten packst und diese dann in den bereitstehenden LKW?
    • Tag zusammen,
      sorry, daß ich mich hier einmische - und ich spiele hier ja bekanntlich nur äußerst ungern den Klugscheißer :D :D
      Aber was zum Thema Container nach Irland gesagt wird, stimmt so nicht ganz. Short-sea Container-Verkehre ex Kontinent nach Irland via Westhäfen sind gängig, und auf einigen Strecken sogar deutlich günstiger wie der reine LKW Transport!
      Bevor wir aber ins Detail gehen ;) , mal noch eine Detailfrage: Neuffen Neckar/Alb ist klar, aber wohin soll's nach Irland gehen? Einige Aussagen zum Transport fallen unterschiedlich aus, ob es nun ins Co. Dublin, County Kerry oder Co. Donegal geht....
    • Hallo,


      eine Exkursion zum Thema Short-Sea-Containerverkehre Kontinent – Irland:

      Dienste gibt es ab Rotterdam, Antwerpen, Zeebrügge mit palettenbreiten Containern 40‘/45‘., Vorlauf per LKW oder Rheinschiff.
      Anlaufhäfen Dublin, Cork, Waterford, Belfast. Preise ab Rhein/Ruhr und die Rheinschiene entlang runter bis Basel deutlich unter LKW. Ab Raum Stuttgart nach Dublin lag der Preis für einen 40‘ auch noch unter LKW, weiss aber nicht ob das aktuell noch so ist.

      Es müßte auch machbar sein einen noch reedereitauglichen eigenen 40‘ als „shipper’s own container“ auf diesem Weg rüberzubringen.
      In der Praxis schätze ich wird ein „shipper’s own“ mit deutlich Aufschlag kalkuliert,da er nicht in die Rundlaufdisposition mit Eigenequipment passt.

      Wenn es nun schon ein Container sein muß, weil die Be-/Entladung Tage oder Wochen dauert ?( ?( würde ich prüfen ob das „unter Plane“ mit einem Standard-13,6m Tautliner gefahren werden kann. Von den Außenmassen 12,20x2,44x2,60m müßte das vonBreite und Höhe her gerade eben so passen (die Büchse sollte dann aber besser keine grösseren Ausbeulungen haben :D ). Dann reicht auch eine Box, die nur als Lagercontainer taugt.

      thommygera schrieb:

      lecker .... ich komme mit
      bevorzuge ich auch gegenüber Guinness ;)
    • Das ist ja hochinteressant. War mir so komplett neu. Ich habe immer noch die Info, daß sich short sea Verkehre nicht rentieren, da ja die Vorlauf- und Umschlagskosten genauso hoch sind wie bei Transatlantik-Containern.
      Und wenn ich drann denke, was wir früher für den Göttlichen alles via Dover und Holyhead nach Irland gekarrt haben ist das auch irgendwie schlüssig.

      @'Ahnungslos 3.0: Kannst du vielleicht mal ne kleine Vergleichsrechnung aufstellen, wie sich das kostenmässig darstellt? Das würde mich interessieren
    • Man kann eine "visuelle Indikation" dafür bekommen wie es kostenmäßig ausfallen könnte ;) you-tube Filmchen sind da hilfreich.
      Z.b. der Company movie von ECS European Containers, einem short sea multimodal operator:

      Da sieht man bei 1:38 wie die 45' Boxen doppelt gestapelt auf einem Flatrack von der Mafi-Zugmaschine im ro/ro in die Fähre geschoben werden. Also System unbegleiteter Trailerverkehr nur mit doppelter Stellplatzausnutzung. Naturlich gibt es Short sea auch das klassische Containerschiff.
      Noch besser sieht man das bei einem Video aus dem Hafen Zeebrügge, wo eine Fähre gemischt mit ungegleiteten Trailern auf eigener Achse und gestapelten 45' auf flat racks beladen wird:

      Teilweise werden Transportketten aus LKW Vorläufen, Kombi-Züge auf der Schiene bis nach Tschechien und Italien via Drehscheiben Rotterdam oder Duisburg und dann weiter short-sea nach UK und Irland gestrickt, Samskip ist da einer der größten Spieler. Und by the way kann dann auch noch die höhere Nutzlast im Kombiverkehr Schiene / Strasse genutzt werden.
      Ist natürlich weniger was für die gelegentliche Spotladung, sondern für regelmäßiges Aufkommen, Serienladungen.... und boxfähig muß es sein....
    • Hallo, Markus_E,

      . . . na ja, sooo teuer sind gebrauchte 40`-Boxcontainer auch nicht. Faengt an bei zirka EUR 1.600,00 und geht hoch bis zu zirka EUR 2.600,00, alles inklusive MWSt. (brutto) und “ab Standort”. Abhaengig vom Tagespreis und Deinen connections. Sieh’ zu dass Du einen findest ab einem “Inlandsdepot” in Deiner Naehe, dann wird die Zustellung guenstiger.

      Wind- und wasserdicht sollten sie allemal sein, mit einer fuer noch mindestens ein Jahr gueltiger CSC-Plakette (kannste dann auch verschiffen) wird’s dann einer von den teureren. Denke behaupten zu koennen (?), dass fuer einen reinen LKW-Transport (und Faehre) nach Irland keine gueltige CSC-Plakette Bedingung ist. Dann waere es nur “eine Stahlbox”, also “Ladung” (?).

      Die teure Krangestellung (2 x in BRD und 1 x in IRL) koenntest Du umgehen in dem Du Dir fuer die Zustellung, Vorlauf / Nachlauf einen sogenannten “Seitenlader” bestellt. Ist zwar teurer als ein normales Container-Chassis, muesste man durchrechnen ob diese Variante oder 3 x Krangestellung guenstiger kommt. Kannst allerdings einen “Seitenlader” nicht im Hauptlauf bis nach IRL einsetzen, dass kaeme dann viel zu teuer und der Container muesste am naecndhstgelegenen Container-Terminal noch ‘mal auf einen normalen Planensattel umgeschlagen werden. Aber dort ist das benoetigte equipment vorhanden, die koennen Dir das Teil mit einem reachstacker ‘rein heben. Bei Kranbestellung darst Du nicht ausser acht lassen, Du zahlst nicht nur die An- und Abfahrt sondern auch noch die Ruestzeit vor Ort vor und nachh dem Kraneinsatz.

      Wuensch Dir dass Du die fuer Dich optimale Variante fuer Dein Vorhaben findest,


      Klaus
      der Convoi-Pumpe (?) - sagt T.T.P.